Provokation: TdL will Lehrkräfte-Entgeltordnung einseitig diktieren

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Als Provokation bezeichnete GEW-Verhandlungsführer Andreas Gehrke den Versuch der TdL, beim Thema Lehrkräfte-Eingruppierung ihren Entwurf einseitig zu diktieren, ohne auf die GEW-Forderungen einzugehen und über unterschiedliche Vorstellungen zu verhandeln.

In der zweiten Verhandlungsrunde für die Tarifbeschäftigten der Länder haben die in der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) zusammengeschlossenen Arbeitgeber erneut kein Angebot zur Gehaltssteigerung vorgelegt. Sie fordern weiterhin, dass die Gewerkschaften sich zuvor Eingriffen in die betriebliche Altersversorgung zustimmen.

„Wir haben vor knapp einem Jahr die Vorbedingung der TdL akzeptiert, dass sie nur zu Verhandlungen bereit sind, wenn die Eingruppierung der tarifbeschäftigten Lehrkräfte an die Besoldung der vergleichbaren Beamtinnen und Beamten gekoppelt wird. Damit liegt die Eingruppierung letztendlich weiter in Händen der Besoldungsgesetzgeber in den Bundesländern. Die GEW hat dieses Zugeständnis aber unmissverständlich mit eigenen Forderungen verknüpft. Eine Lehrkräfte-Entgeltordnung, die mit der Beamtenbesoldung verknüpft ist, ist für uns nur akzeptabel, wenn zugleich die Schieflage bei der Zuordnung der Entgeltgruppen zu den Besoldungsgruppen beseitigt wird“, sage Gehrke.

Die wichtigste Forderung der GEW ist daher die sogenannte Paralleltabelle. Dazu hatte die TdL im Verhandlungsprozess stets erklärt, das sei verhandelbar. Da es aber mit Kosten verbunden sei, könne man darüber nur in der Tarifrunde verhandeln, um auch über eine teilweise Kompensation dieser Mehrkosten sprechen zu können. Nun weigern sie sich, über diese Frage überhaupt zu verhandeln. „Mit diesem Verhalten droht die TdL erneut die Chance auf die gemeinsame Gestaltung einer tariflichen Lehrkräfte-Entgeltordnung zu verspielen“, sagte Gehrke weiter, „die Arbeitgeber können nicht ihre Regelungen einseitig diktieren, ohne über die GEW-Forderungen verhandelt zu haben.“

In den kommenden zwei Wochen wird die GEW ihre Mitglieder im Bereich des TV-L zu Warnstreiks aufrufen. Wir müssen deutlich machen:

  • Kein Arbeitgeber-Diktat bei L-EGO!
  • Hände weg von der Betriebsrente!
  • Gehaltssteigerung ohne Vorbedingungen!

Berlin, den 27. Februar 2015
GEW-Hauptvorstand
www.gew.de

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