Nichts gegen die Mittelschule – aber bitte für ALLE Kinder!

Bericht: GEW Bayern

Die bayerische „Mittelschule“ wird derzeit von Politikern, Kultusministerium und den nachgeordneten Behörden angepriesen wie sauer Bier. Sie soll die ungeliebte Hauptschule und kleinere Schulstandorte noch ein paar Jahre lang retten.

Dazu Gele Neubäcker, Vorsitzende der GEW Bayern:
„Auch der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft geht es darum, dass Kinder in ihrem Wohnumfeld zur Schule gehen können. Und auch wir sind nicht grundsätzlich gegen den Namen Mittelschule. Damit enden aber auch schon die Gemeinsamkeiten mit dem Kultusministerium. Im Gegensatz zu CSU-Politik und Kultusministerium fordern wir eine Schule, die alle Kinder, unabhängig von Geschlecht, sozialer Herkunft und Bildung, Nationalität und Muttersprache, Hautfarbe, Religion, sozialen Fähigkeiten, Begabungen und besonderen Beeinträchtigungen besuchen, i. d. R. zehn Jahre lang. Eine Schule, in der alle Kinder und Jugendlichen in ihrer Individualität wahrgenommen und gefördert werden.
Weder die Vielgliedrigkeit des bayerischen Schulsystems noch die (vermeintliche, denn die Sonderschulen werden vergessen) Zweigliedrigkeit in einigen anderen Bundesländern werden dem Auftrag, allen Kindern beste Bildungschancen zu geben, gerecht. Die auf die Grundschule folgende Stufe dieser neuen Schule für alle könnte auch „Mittelschule“ heißen, die darauf folgende „Oberschule“. Wichtiger als der Name aber ist, wie in dieser Schule gelernt und gearbeitet wird! Frei von Selektionsdruck können Schülerinnen und Schüler und pädagogische Fachkräfte gelassener arbeiten, die Zusammenarbeit mit den Eltern ist entspannt. Die Persönlichkeits- und Lernentwicklung steht im Mittelpunkt.“

Derzeit gibt es auch in Bayern erste Fortbildungsangebote, die Lehrerinnen und Lehrer für eine neue Unterrichts- und Lernkultur sensibilisieren und unterstützen, ausgehend von den Möglichkeiten und Ressourcen der einzelnen Kinder. Die GEW begrüßt solche Angebote, fordert aber deren massive Ausweitung unter für Lehrerinnen und Lehrer akzeptablen Bedingungen.
Konterkariert wird diese neue Sichtweise auf das einzelne Kind allerdings durch Schulaufgaben, Probearbeiten, Stehgreifaufgaben, Lernzielkontrollen, Jahrgangsstufentests und Vergleichsarbeiten, die nach wie vor alle Kinder über einen Kamm scheren. Neubäcker: „Deshalb gilt für uns nach wie vor: Wir brauchen eine neue Schulkultur in einer neuen Schulstruktur!“

Mit freundlichen Grüßen

GEW Bayern
Elke Hahn
Geschäftsführerin
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80336 München

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