Weltfrauentag: Tabuthema ‚Gewalt gegen Frauen mit Behinderung‘

Mitteilung: Sozialverband VdK Deutschland e.V.

  • Für ein Gesamtkonzept zum Schutz vor Übergriffen
  • Bentele: „Stärken wir die Frauen, beugen wir der Gewalt vor!“

Frauen mit Behinderungen leben mit einem erhöhten Risiko, Opfer von psychischer, physischer und sexueller Gewalt zu werden. Das belegen mehrere Studien. Der Sozialverband VdK fordert zum Internationalen Frauentag am 8. März mehr Schutz und Stärkung für Frauen mit Behinderungen. Die VdK-Präsidentin Verena Bentele dazu:

„Die meisten Gewaltfälle üben Täter im nahen Umfeld der Frauen mit Behinderungen aus. Da sprechen wir nur leider zu selten drüber. Das ist in unserer Gesellschaft ein Tabuthema. Da wird viel unter den Teppich gekehrt. Um diese Frauen wirksam vor Übergriffen zu schützen, muss die Politik ihre Anstrengungen verdoppeln. Nötig ist ein Gesamtkonzept zum Gewaltschutz für Frauen mit Behinderungen. Dazu gehört auch ein Recht von Frauen mit Behinderungen, sich die Pflege- und Assistenzpersonen selbst auswählen zu dürfen. Stärken und ermutigen wir die Frauen, beugen wir so wirksam der Gewalt vor. Niemand soll Gewalt aushalten müssen!“

Im nahen Umfeld der Frauen mit Behinderungen werde es Tätern oft zu leicht gemacht, so Bentele weiter. Der VdK fordert daher: Berufsgruppen, die Kontakt mit Mädchen und Frauen mit Behinderung haben, müssen sensibilisiert werden für die hohe Gewaltbetroffenheit, die Lebensbedingungen und Strukturen, die Gewalt begünstigen bzw. hervorrufen.

Weltfrauentag am 8. März

Der 8. März ist Internationaler Frauentag. Begangen wird er seit mehr als 100 Jahren. Offiziell anerkannt von den Vereinten Nationen ist er seit 1977. An dem Tag werden nicht nur Errungenschaften der Frauenrechtsbewegung gewürdigt, sondern es wird auch auf bestehende Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten hingewiesen.


6.3.2020
Ino Kohlmann
Sozialverband VdK Deutschland e.V.
www.vdk.de