GEW trotzt Corona-Pandemie – ganz leichter Mitgliedergewinn

Bildungsgewerkschaft: stabil über 280.000 Mitglieder

Mitteilung: GEW Hauptvorstand

Frankfurt a.M. – Die Mitgliederzahl der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ist 2020 stabil über 280.000 geblieben. Im Vergleich zu 2019 hat die Bildungsgewerkschaft über 100 Mitglieder gewonnen. Sie verzeichnete zum Stichtag 31. Dezember 2020 280.452 Mitglieder. Das entspricht einem Zuwachs von 0,04 Prozent. „Die GEW trotzt der Corona-Pandemie. Obwohl wir wegen der Pandemie über Monate nicht in den Bildungseinrichtungen präsent sein konnten, haben wir unter dem Strich einen kleinen Mitgliederzuwachs. Damit festigt die GEW ihre Position als mitgliederstärkste Lehrkräfte- und Bildungsgewerkschaft in Deutschland“, sagte Vorsitzende Marlis Tepe am Freitag in Frankfurt a.M. Die GEW setze damit den positiven Trend der vergangenen Jahre in der Mitgliederentwicklung fort. Tepe, zurzeit einzige Frau an der Spitze einer DGB-Mitgliedsgewerkschaft, wies darauf hin, dass der Frauenanteil in der GEW bei rund 72 Prozent liege – Tendenz steigend.


8.1.2021
Ulf Rödde
Pressesprecher
GEW-Hauptvorstand
www.gew.de

 

Voraussetzungen für den Distanzunterricht nicht geschaffen – deshalb jetzt Ferien abschaffen?

Trotz Winterpause aus aktuellem Anlass:


Stellungnahme: GEW Bayern

Die Entscheidung der Staatsregierung, nach den Weihnachtsferien für alle Klassenstufen und Schularten im Distanzunterricht zu beginnen, ist angesichts der Corona-Infektionszahlen sicher richtig. Die Faschingsferien im Gegenzug ausfallen zu lassen, kritisiert die GEW Bayern scharf. Distanzunterricht verläuft vielerorts nach wie vor nicht reibungslos, u.a. weil die digitale Lernplattform Mebis immer noch nicht ausreichend funktioniert. Deshalb darf den Lehrkräften in sehr fordernden Zeiten aber nicht noch mehr zugemutet werden. Und auch die Schüler*innen benötigen dringend einen Rhythmus mit regelmäßigen Ferien im Schuljahr.

Seit fast einem Jahr arbeiten die bayerischen Lehrkräfte und Schulleitungen deutlich mehr als vor der Krise. Sie haben sich sowohl didaktisch als auch pädagogisch auf den Distanzunterricht vorbereitet und viele von ihnen haben auch keine privaten Ausgaben gescheut, um sich selbst technisch gut auszustatten, weil die angekündigten Dienstgeräte immer noch fehlen. Nun wird aber durch den Start für alle im Distanzunterricht bei gleichzeitiger Streichung der Faschingsferien suggeriert, Distanzunterricht sei minderwertig und würde eh so schlecht funktionieren, dass man die fehlende Präsenzunterrichtszeit später wieder reinholen muss.

Warum die Staatsregierung diese aus Sicht der GEW unglückliche Entscheidung getroffen hat, kann nur gemutmaßt werden. Anzunehmen ist, dass sie die Effektivität des Distanzunterrichts durch die selbst verursachten Defizite als nicht ausreichend ansieht. Mebis darf laut neuester Anweisung des Kultusministeriums an den Schulen nur zurückhaltend genutzt werden, da es auch nach den Weihnachtsferien immer noch nicht „fit“ für den Schulalltag ist. Den Grundschulen steht in der Regel kein datenschutzkonformes Videokonferenz-Tool zur Verfügung und es ist völlig unklar, wie die Schüler*innen bis Klasse sechs, die die Notbetreuung besuchen, in den Distanzunterricht einbezogen werden sollen. Dass diese Defizite, die man seit Monaten hätte ausgleichen können, nun Lehrkräfte und Schüler*innen ausbaden müssen, kann man nur als zynisch bezeichnen.

Martina Borgendale, Vorsitzende der GEW Bayern, sagte dazu heute in München: „Den Lehrkräften vor Ort stieß es sehr sauer auf, dass sie trotz großer Anstrengungen und Mehrarbeit seit Beginn der Corona-Pandemie für die zwei unterrichtsfreien Tage vor Weihnachten zum Dienst verdonnert wurden. Dass der Arbeitgeber nun so einfach eine Woche Ferien streicht, die die Lehrkräfte ja in der Regel zum Aufarbeiten dessen nutzen, für das im Schulalltag keine Zeit bleibt, ruft völliges Unverständnis und ein Gefühl fehlender Wertschätzung hervor. Viele Lehrkräfte arbeiten seit Monaten am Limit und das bringt das Fass zum Überlaufen!“

Florian Kohl, stellvertretender Vorsitzender der GEW und Lehrer an einer Förderschule, ergänzt: „Auch für die Schüler*innen ist die Aussicht auf Ferien enorm wichtig. Sowohl motivational als auch zur Rhythmisierung des Schuljahres. Den Distanzunterricht empfinden sie in der Regel nicht weniger anstrengend als den Präsenzunterricht. Die elf Wochen Schule bis zu den Osterferien werden sehr hart und zeigen leider wieder einmal, wie weit weg die Entscheider im Kultusministerium vom Schulalltag sind“.


7.1.2021
Martina Borgendale
Florian Kohl
Landesvorstand GEW-Bayern
www.gew-bayern.de

 

 

 

 

GEW mahnt zur Vorsicht – Datenlage äußerst unklar – RKI-Empfehlungen unbedingt einhalten

Trotz Winterpause aus aktuellem Anlass:


Stellungnahme: GEW Bayern

In dieser Woche treffen sich die Ministerpräsident*innen erneut mit Kanzlerin Merkel, um über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise zu beratschlagen. Bereits jetzt sickert die Information durch, dass der Corona-Lockdown fortgesetzt wird, man sich aber beim Thema Schulen und Kitas uneinig sei. Die GEW Bayern fordert seit Monaten eine Orientierung an den Empfehlungen des RKI, angelehnt an die entsprechenden 7-Tage-Inzidenzwerte.

Die Werte sind aktuell überall in Bayern deutlich zu hoch und die Datenlage nach den Feiertagen allgemein zu unklar, um wieder im Präsenzunterricht starten und den notwendigen Schutz für Lehrkräfte und Schüler*innen gewährleisten zu können. Zudem ist ungewiss, welchen Einfluss die in England entdeckte und in einigen europäischen Ländern bereits nachgewiesene Mutation B117 auf das weitere Infektionsgeschehen hat. Ein Blick nach England verdeutlicht, was Deutschland bevorstehen könnte. Unzweifelhaft ist wohl, dass die Mutation dort momentan für eine wesentlich schnellere Verbreitung des Virus sorgt und die Inzidenzwerte in den letzten Tagen rasant gestiegen sind. Die mächtige Lehrergewerkschaft NEU forderte in England deshalb die Schließung aller staatlichen Schulen für weitere zwei Wochen und empfahl ihren Mitgliedern, von zuhause aus zu arbeiten.

Florian Kohl, stellvertretender Vorsitzender, warnt: „Niemand will geschlossene Schulen. Ich erinnere aber an das gescheiterte Vorhaben der Landesregierung, einen weiteren Lockdown unbedingt zu verhindern. Inwieweit das mit offenen Schulen und Kitas zu tun hatte, weiß man nicht. Man weiß aber mittlerweile, dass es in Bildungseinrichtungen sehr wohl zu erheblichem Infektionsgeschehen kommt. Die Mär von den sicheren Schulen ist durch das Infektionsgeschehen der letzten Monate widerlegt worden. Und die Meldungen aus England sind besorgniserregend.“

Der Bildungsgewerkschafter fordert ebenfalls Transparenz und spielt auf die Ungereimtheiten in Hamburg an. Eine Studie zum Ausbruch an einer Schule wurde erst auf Nachfrage herausgegeben. „Es kann nicht sein, dass Studienergebnisse zurückgehalten und Zitate verfälscht werden, um die eigene Agenda zu stärken. So verspielt man Vertrauen auf allen Ebenen. Es wäre doch interessant, die Protokolle der Kultusministerkonferenz einsehen zu können.“

Auch Martina Borgendale, neue Vorsitzende der GEW Bayern, macht klar: „Es ist hinsichtlich alternativer Konzepte von Seiten des Kultusministeriums in den letzten Monaten einfach viel zu wenig passiert und das Drama rund um Mebis ist beispiellos.

Lüftungsanlagen, Dienstgeräte, Ausstattung mit FFP2-Masken – weitgehend Fehlanzeige. Und zum Aufatmen gibt es trotz Impfbeginn keinen Grund. Inzidenzen senken, um damit das Infektionsgeschehen wieder in den Griff zu bekommen, rettet Leben und verhindert langwierige Krankheitsverläufe. Das kann im Sinne des Infektionsschutzes aber nur bedeuten, sich an die RKI-Empfehlungen zu halten. Auch an Schulen mit klaren Grenzwerten. Schulöffnungen auf gut Glück wären in der jetzigen Situation fahrlässig.“

Schulen hätten sich mit großem Aufwand und viel Engagement der Lehrer*innen gut auf ein Distanz- und Wechselmodell vorbereitet. Diese müssten bei der aktuellen ernsten Lage dann auch zum Einsatz kommen. „Alles andere wäre sowohl aus Sicht des Gesundheitsschutzes nicht vertretbar als auch eine totale Missachtung der außerordentlichen Leistungen von Schulleitungen und Kollegien“ ergänzt Borgendale.


4.1.2021
Martina Borgendale
Florian Kohl
GEW Bayewrn
www.gew-bayern.de

 

GEW: „Schulen am 11. Januar noch nicht wieder öffnen“

Trotz Winterpause aus aktuellem Anlass:


Bildungsgewerkschaft zur Videoschalte der KMK

Mitteillung: GEW

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) macht sich dafür stark, den Schul-Lockdown noch nicht am 11. Januar zu beenden. „Es wäre verantwortungsvoller gewesen, wenn sich die Kultusministerkonferenz (KMK) darauf verständigt hätte, den Schul-Lockdown um mindestens eine Woche verlängern. Im Moment kann nicht eingeschätzt werden, wie sich Weihnachten und Silvester mit Blick auf das Infektionsgeschehen auswirken“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Montag mit Blick auf die Videoschalte der Kultusministerinnen und -minister. „Es wäre besser gewesen, wenn die Kultusministerien in den Ländern die Weihnachtsferien genutzt hätten, um ihre Hausaufgaben zu machen: nämlich die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass guter Wechsel- und Distanzunterricht gemacht werden kann, um Abstände zwischen den Menschen einzuhalten. Nur so kann die Gesundheit von Lehrenden, Lernenden und deren Eltern effektiv geschützt werden. Das gilt auch für die Grundschulen, um die Corona keinen Bogen macht. Es bleibt dabei: Das Recht auf Bildung und der Gesundheitsschutz müssen unter einen Hut gebracht werden.“ Weiterlesen

Technische Universität Nürnberg geht offiziell an den Start

1. Januar 2021 – Aktuelle Mitteilung in der Weihnachtspause 

Formelle Errichtung der zehnten bayerischen Universität zum 1. Januar 2021 vollzogen – Wissenschaftsminister Bernd Sibler: „Mächtiger Aufschlag für den Hochschulstandort Bayern“

Mitteilung: Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst

MÜNCHEN. Die Technische Universität Nürnberg ist gegründet. Mit dem heutigen Tag gilt sie formell als errichtet. Damit hat der Freistaat nun zehn staatliche Universitäten. Ministerpräsident Dr. Markus Söder: „Das ist schon eine kleine Sensation. Denn nirgendwo sonst in Deutschland werden neue Universitäten gegründet. Das wird Nürnberg und der ganzen Region einen Riesenschub geben. Damit setzen wir im internationalen Wettbewerb um die klügsten Köpfe ein deutliches Ausrufezeichen.“
Für Wissenschaftsminister Bernd Sibler ist das „ein mächtiger Aufschlag für den Hochschulstandort Bayern“. Er betonte: „Die Technische Universität Nürnberg ist innovativ und wird bundesweit sichtbare Maßstäbe setzen. Der Freistaat begibt sich mit ihr auf neues Terrain. Ziel ist, eine Universität mit Modellcharakter für ganz Deutschland in Lehre und Forschung zu entwickeln. Mit ihrem besonderen Profil wird die neue Einrichtung in die Metropolregion Nürnberg-Erlangen-Fürth hineinstrahlen. Mit ihrer einzigartigen Struktur kann sie auf Studentinnen und Studenten sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland große Anziehungskraft entwickeln. Ich bin stolz und überglücklich, dass die Technische Universität Nürnberg nun sukzessive wachsen und den Hochschulstandort Bayern bereichern wird.“
Ihren Anfang nimmt die Universität in einem Interimsquartier an der Ulmenstraße. Hier findet das Gründungsteam um den ersten Kanzler Dr. Markus Zanner ein optimales Umfeld für die Entwicklung in den Anfangsjahren. Noch in diesem Jahr wird es erste online-Angebote geben.

Die weiteren Schritte der neuen Technischen Universität Nürnberg können Interessierte hier mitverfolgen: Technische Universität Nürnberg (www.tu-n.org) . Auf dieser Seite sind ab 1. Januar 2021 auch die aktuellen Stellenangebote veröffentlicht.

International, interdisziplinär und digital

Die Technische Universität Nürnberg wird als erste Universität im Freistaat überwiegend englischsprachige Studiengänge anbieten. Sie ist international, interdisziplinär und – in Lehre wie in Verwaltung – digital angelegt. An die Stelle von Fakultäten treten Departments. Mit der regionalen Wissenschaft und Wirtschaft wird sie eng vernetzt sein. Als Campus-Universität und urbane Universität vereint sie Leben, Forschen und Wohnen auf dem an der Brunecker Straße zentral in Nürnberg gelegenen Campus. „An der Technischen Universität Nürnberg verknüpfen wir digitalen und technischen Fortschritt mit aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen. Die Neugründung macht es möglich, eine Vielzahl innovativer Elemente, die künftig auch unsere bereits existierenden Universitäten prägen könnten, umfassend zu testen. Daraus können sich wertvolle Impulse für die gesamte bayerische Hochschullandschaft entwickeln“, so Sibler.


1.1.2021
Julia Graf
Stellv. Pressesprecherin
Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst
www.stmwk.bayern.de

 

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