Bochumer Forschende gründen Kinderrat Psychische Gesundheit

Am Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit der RUB will man mit Kindern sprechen – nicht nur über sie.

Bericht: Ruhr-Universität Bochum

Am 22. Juni 2022 hat sich der erste Kinderrat Psychische Gesundheit in Deutschland gegründet. Das Ziel des Rates ist es, Kindern zwischen fünf und zwölf Jahren rund um das Thema psychische Gesundheit, aber auch bei der Planung von Forschungsprojekten eine Stimme zu geben. Das Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit (FBZ) der Ruhr-Universität Bochum (RUB) geht damit einen Schritt in Richtung partizipative Forschung, die Bürgerinnen und Bürger an der Planung und Durchführung von Studien beteiligt und somit der Wissenschaft eine kollaborative Ebene mit gesellschaftlichen Akteuren ohne wissenschaftlichen Hintergrund hinzufügt. Kinder sind bislang in diesen Prozess nicht eingebunden. Weitere interessierte Kinder sind herzlich willkommen, Infos gibt es per Mail.

Die junge Generation ist besonders betroffen
„Als Klinische Kinder- und Jugendpsychologin und Kinder- und Jugendpsychotherapeutin ist es mir eine Herzensangelegenheit, Kinder zu hören, ihnen eine Stimme zu geben und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt zu stellen“, sagt Prof. Dr. Silvia Schneider, Direktorin des FBZ. „Daher freut es mich außerordentlich, dass wir mit der Gründung des Kinderrates einen Beitrag leisten, auch die ganz Kleinen an dem so wichtigen Thema der psychischen Gesundheit zu beteiligen. Die Covid-19-Pandemie hat uns nicht nur gezeigt, dass das Thema psychische Gesundheit in den Mittelpunkt der Gesellschaft rückt, sondern auch, dass es vor allem die junge Generation ist, die von den psychischen Belastungen durch die pandemischen Auswirkungen betroffen war und ist. Daher wollen wir nicht nur über sie sprechen, sondern mit ihnen.“

Unterstützt wird das Projekt durch die professionelle Begleitung einer Moderatorin des Bundesnetzwerks für Beteiligung, Elisabeth Raschke, sowie durch die Projektkoordinatorin, Dr. Christina Totzeck. „Es war ein langer Prozess, das Konzept für den Kinderrat zu entwickeln“, berichtet Totzeck. „Wir haben uns externe Unterstützung und Beratung, zum Beispiel durch das Deutsche Kinderhilfswerk und zwei Selbsthilfegruppen für psychische Störungen gesucht.“ Natürlich soll neben der inhaltlichen und kindgerechten Arbeit auch der Spaß nicht zu kurz kommen. Daher freuen sich die Forschenden, wenn bei den nächsten Treffen weitere interessierte Kinder dazukommen möchten. Geplant sind halbjährliche Treffen, die nachmittags in den Räumen des FBZ im Bochumer Fenster stattfinden.


23.6.2022
Meike Drießen
Ruhr-Universität Bochum
news.rub.de

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