Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 59: Abschied vom Fluss

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 59

 

Abschied vom Fluss

„Dann treibt eine ganze Insel von ausgerissenen Bäumen vorbei, auf der sich ein abgemagerter Hund duckt als sei er unbefugt, ein blinder Passagier. Meine Gedanken folgen ihm, wie er in den Wolkenbrüchen davonzieht.“
(Werner Herzog)

Gestern habe ich noch einmal fast einen kompletten Tag am Fluss verbracht. Man kann den kleinen Fischen, die im flachen Wasser um den Steg herumwuseln, beinahe beim Wachsen zusehen. Gegen Nachmittag flog ein Eisvogel mit schrillem Schrei quer über den Fluss, und man sah sein Gefieder in der Sonne aufblitzen. Das allein hat mir den Tag gut gemacht. Ein kräftiger Wind kräuselte die Wasseroberfläche und rauschte in den Erlen, die das Ufer säumen. Nach der Schule stieß U zu mir, und wir sind dann noch einmal gemeinsam ausgiebig geschwommen.

Ich las ein Gespräch, dass das Magazin der Süddeutschen Zeitung mit Ferdinand von Schirach geführt hat und das mir gut gefallen hat. Darin findet sich folgende Passage: „Das Geheimnis, das Wunderbare und Unerklärliche ist der tiefste Grund für Kunst. Wenn es das nicht mehr gibt, verschwindet auch sie. Dann ist alles durchdekliniert und sieht aus wie die Oberfläche eines iPhone. Das ist nicht mehr meine Welt.“ … weiter


Clipart oben links von OpenClipart-Vectors auf Pixabay
Bild von Alexander Belyaev auf Pixabay


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