GEW erwartet mehr Unterstützung für Schulleitungen
Die GEW sieht die Schulen im Land nicht für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts vorbereitet. Schulleiter*innen wollten Schule gestalten und könnten oft nur Schule verwalten, mahnt Landesvorsitzende Monika Stein.
Mitteilung: GEW Baden-Württemberg
Die Bildungsgewerkschaft GEW erwartet mehr Unterstützung für die Schulleitungen in Baden-Württemberg. Bisher seien die Schulen nicht ausreichend für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts aufgestellt. Die GEW will, dass an jeder Schule Schulsozialarbeit selbstverständlich wird.
„Digitalisierung, Ganztagsausbau und Schulhausneubauten sowie Sanierungen sind die Herausforderungen für viele Schulen im Land in den nächsten Jahren. Schulleitungen sind im Dauerstress und brauchen mehr Unterstützung. Schule ist auch ein Arbeitsplatz für Schulleitungen, die nicht verheizt werden dürfen, weil sie ihre Aufgaben so ernst nehmen, dass sie für ihre eigenen Bedürfnisse nicht lautstark eintreten. Unsere Schulleitungen wollen Schule gestalten und können oft nur Schule verwalten. Wir brauchen mehr Anstrengungen des Landes und der Schulträger, um für die Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte gut aufgestellt zu sein. Mit Blick auf die Ergebnisse zum Sozialverhalten der Kinder und Jugendlichen setzen wir uns dafür ein, dass an jeder Schule Schulsozialarbeit selbstverständlich wird und die Schulpsychologie ausgebaut wird“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Stuttgart.
Schulleitungen thematisierten immer wieder, dass immer neue Aufgaben, weiter zunehmende administrative To-dos, Jonglieren mit zu wenigen Lehrkräften und Geflüchtete zu integrieren ihren Alltag bestimmen. Die Rahmenbedingungen seien trotz erster Entlastungsschritte schlechter geworden und die Bewerbungen auf freie Stellen würden weiter abnehmen.
Schulleitungen und Schulträger hätten gemeinsame Ziele und tragen eine geteilte Verantwortung für die 4.500 Schulen im Land. Die GEW setzt sich für eine gute und effektive Zusammenarbeit ein. Eine enge Partnerschaft zwischen den Kommunen und den Profis an der Spitze der Schule sei unabdingbar für eine positive Schulentwicklung.
Die GEW weist darauf hin, dass in Baden-Württemberg viele Schulen ohne Leitung bleiben und auch zu viele ehemalige Schulleitungen wieder als Lehrkräfte arbeiten oder das Berufsfeld ganz verlassen. 2023 arbeiteten etwa 5,9 Prozent der Schulen ohne reguläre Leitung. Besonders betroffen sind Grundschulen, an denen 7,5 Prozent der Stellen vakant sind, und SBBZ, von denen 8,7 Prozent ohne Schulleitung sind. Das Schulleitungsentlastungskonzept der ehemaligen Kultusministerin Susanne Eisenmann sei noch immer nicht vollständig umgesetzt.
In der GEW sind über 1.000 Schulleitungen im Südwesten organisiert.
8.11.2024
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer
GEW Baden-Württemberg
www.gew-bw.de