„Ausbau des Ganztags muss nationale Aufgabe werden“
Bildungsgewerkschaft GEW zu den Beratungen der KMK und der JFMK
Mitteilung: GEW
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mahnt an, den Rechtsanspruch auf Ganztag in der Grundschule mit höchster Priorität umzusetzen. „Klar muss sein: Der Ganztag ist eine nationale Aufgabe. Er ist weit mehr als ein Betreuungsangebot, er soll alle Beteiligten durch Qualität überzeugen“, sagte GEW-Vorsitzende Maike Finnern am 12.12. mit Blick auf die gemeinsamen Beratungen der Kultusministerkonferenz (KMK) sowie der Jugend- und Familienministerkonferenz (JFMK) am Freitag. „Der Ganztag bietet Raum für individuelle Förderung, soziale Interaktion, Inklusion und demokratische Bildung. Gerade in einer Zeit, in der die Bildungsungleichheit eine der größten Herausforderungen für die Gesellschaft ist, muss der Ausbau des Ganztags zügig und verlässlich vorangetrieben werden.“
Die GEW-Vorsitzende hob hervor, dass der Ganztag nicht nur die Grundlage für eine gerechtere Gesellschaft bilde, sondern auch ein wichtiges Instrument zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist. Besonders für Frauen sei der Ganztag unverzichtbare Voraussetzung, um wie gewünscht erwerbstätig zu sein. „Der Ganztag vereint bildungs-, gesellschafts- und arbeitsmarktpolitische Perspektiven. Er ist zentral für mehr Chancengleichheit und die Fachkräftesicherung in Deutschland“, unterstrich Finnern.
Der Ganztag biete Kindern, so Finnern, nicht nur eine verlässliche Betreuung, sondern auch die Chance auf eine umfassende Förderung in unterschiedlichen Bereichen. Ein flächendeckendes, verlässliches und qualitativ hochwertiges Ganztagsangebot eröffne die Möglichkeit, dass Kinder in einem sicheren Umfeld lernen, spielen und sich weiterentwickeln. Durch die vielfältigen Bildungsangebote, die im Ganztag integriert werden können, entfalteten sich die Schülerinnen und Schülern individuell. Zudem entwickelten die Kinder soziale Kompetenzen. „Für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands ist der Ganztag ein unverzichtbares Element der Bildungspolitik“, sagte die GEW-Vorsitzende.
„Alle wichtigen Akteure – von der Politik über die Wirtschaft bis hin zur Zivilgesellschaft – müssen gemeinsam an einem Strang ziehen, um die Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung konsequent zum vereinbarten Termin am 1. August 2026 zu starten, die Ganztagsplätze massiv auszubauen und die Qualität der Angebote zu sichern“, betonte Finnern.
12.12.2024
Ulf Rödde
GEW-Hauptvorstand
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