Kinderarmut muss zentrales Projekt der neuen Bundesregierung sein

Die Bundesregierung hat bei der Umsetzung einer Kindergrundsicherung versagt.  Und auch die Wahlprogramme der Parteien bieten wenig Hoffnung, dass die Einführung einer echten Kindergrundsicherung in der nächsten Legislaturperiode Realität wird. Die Bündnis-Mitglieder rufen daher die Parteien auf, beim Thema Kinderarmut nicht wegzuschauen. 

Verena Bentele, Präsidentin des VdK und Sprecherin des Bündnis Kindergrundsicherung sagt: „Kinderarmut betrifft in Deutschland viel zu viele Kinder – es muss heute, nicht morgen etwas dagegen getan werden. Investitionen in Kitas und Schulen sind wichtig, aber reichen bei weitem nicht aus. Es ist besorgniserregend, dass Kinderarmut in den meisten Wahlprogrammen nur am Rande auftaucht. Lediglich zwei Parteien sprechen sich für eine Kindergrundsicherung aus. Hier müssen die übrigen Parteien deutlich nachbessern. Wir als das Bündnis Kindergrundsicherung fordern die zukünftige Bundesregierung jetzt schon auf, den Kampf gegen Kinderarmut und echte Startchancen zu einem ihrer zentralen Projekte zu machen!“

Maike Finnern, Vorsitzende der GEW, unterstreicht: „Alle Parteien bekräftigen in ihren Wahlprogrammen, wie wichtig Chancengleichheit ist. Doch beim Blick in die Vorschläge bleiben sie unkonkret. Dabei ist es gerade jetzt notwendig, vor allem Kinder aus sozial benachteiligten Familien besser zu unterstützen. Denn: die Schere zwischen Arm und Reich, zwischen bildungsnah und bildungsfern geht zunehmend auseinander. Das sozial indizierte Startchancen-Programm für ca. 4.000 Schulen ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Allerdings reicht das nicht. Wir brauchen Zukunftsvisionen und somit Zukunftsinvestitionen in unser gesamtes Bildungssystem. Eine Kindergrundsicherung, die ihrem Namen gerecht wird, muss Teil dessen sein. Sie ist gerade jetzt notwendiger denn je, damit Kinder und Jugendliche im Laufe ihres Bildungsweges nicht den Anschluss verlieren.“

Das Bündnis Kindergrundsicherung macht sich seit 2009 mit einer wachsenden Zahl von Mitgliedsverbänden für eine echte Kindergrundsicherung stark. Dabei sollen möglichst viele Leistungen gebündelt, automatisiert sowie in ausreichender Höhe ausgezahlt werden.

Weitere Infos zum Bündnis Kindergrundsicherung: www.kinderarmut-hat-folgen.de


10.2.1015
Ulf Rödde
GEW-Hauptvorstand
www.gew.de