NRW plant Kürzungen bei Hochschulen in Millionenhöhe
Bericht: freier zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) e.V.
Trotz bereits angespannter finanzieller Lage sollen die Universitäten und Hochschulen ab dem Haushaltsjahr 2026 eine Reduktion der Grundfinanzierung um 255 Millionen Euro hinnehmen – ein Einschnitt, der rund 5 % des Haushaltsvolumens ausmacht. Gleichzeitig plant das Land, sich durch eine einmalige Abgabe in Höhe von 240 Millionen Euro an den Rücklagen der Hochschulen zu bedienen. Einschnitte in diesem Ausmaß würden eine deutliche Verschlechterung der Studienbedingungen bedeuten. Diese Informationen wurden Studierendenvertretungen aus Landesrektoratskreisen zugetragen.
„Die geplanten Kürzungen kommen einem bildungspolitischen Kahlschlag gleich“, warnt Debora Eller, Koordinatorin des Landes-ASten-Treffen Nordrhein-Westfalen. „Wir gehen davon aus, dass zwischen 7 und 8 % der Stellen gekürzt werden müssten – ein dramatischer Schritt, insbesondere vor dem Hintergrund, dass Nordrhein-Westfalen bereits jetzt die schlechteste Betreuungsquote in Deutschland aufweist.“
„In ganz Deutschland beobachten wir, wie Bildung immer mehr zur Ware wird, wo an allen Ecken und Enden gekürzt werden kann. Nun möchte die Landesregierung Nordrhein-Westfalens tiefe Einschnitte in die Hochschullandschaft machen. Gerade in Zeiten, in denen rechte Kräfte immer mehr Zustrom bekommen, braucht es Investitionen in gute Bildung,“
ergänzt Emmi Kraft, Vorstandsmitglied der bundesweiten Studierenden-vertretung fzs.
„Die Art und Weise, wie diese Kürzungen durchgesetzt werden sollen, ist höchst fragwürdig“, kritisiert Eller. „Es ist nicht hinnehmbar, dass über solch drastische Maßnahmen ohne eine breite politische und gesellschaftliche Debatte entschieden wird. Die Hochschulen brauchen Planungssicherheit und keine zusätzlichen finanziellen Risiken. Das können wir als Studierendenvertretung nicht hinnehmen!“
„Es geht hier nicht nur um Zahlen, sondern um die Zukunft der Wissenschaftslandschaft und guter Bildung in NRW,“ betont Eller. „Wir fordern die Landesregierung auf, diesen unverantwortlichen Sparkurs zu überdenken und sich klar zu guter Bildung zu bekennen.“
26.2.2025
Emmi Kraft
Vorstand | freier zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) e.V.
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Der freie zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) e. V. ist der überparteiliche Dachverband von Studierendenschaften in der BRD. Mit 100 Mitgliedern vertritt der fzs mehr als eine Million Studierende. Der fzs ist Mitglied im europäischen Studierendendachverband ESU – European Students‘ Union und im Global Students Forum.