„Wer Lohngerechtigkeit will, muss im öffentlichen Dienst damit anfangen!“

GEW zu Warnstreiks am Vortag des Internationalen Frauentages

Mitteilung: GEW

Dresden – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) macht sich mit Blick auf den Internationalen Frauentag am 8. März für deutlich bessere Arbeitsbedingungen in der frühkindlichen Bildung stark. „Die Kolleginnen sind am Limit und brauchen dringend Entlastung“, mahnte GEW-Vorstandsmitglied Doreen Siebernik am Freitag, den 7. März auf einer Warnstreik-Kundgebung in Dresden. Die GEW hatte gemeinsam mit ver.di für den Vortag des Internationalen Frauentags zu bundesweiten Warnstreiks im Rahmen der laufenden Tarifrunde für öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen aufgerufen.

„In der frühkindlichen Bildung arbeiten immer noch über 90 Prozent Frauen. Alle Initiativen und Maßnahmen des letzten Jahrzehnts haben den Anteil von Männern in den Kitas und in den Erziehungsberufen nicht signifikant erhöht. Es ändert sich eben nichts“, sagte die Kita-Expertin. Die Aufgabe der Kindererziehung werde gesellschaftlich noch immer Frauen zugeschrieben. „Sozial erfährt der Beruf der Erzieherin zu wenig Anerkennung, wie so oft bei den sogenannten Frauenberufen.“ Siebernik machte darauf aufmerksam, dass es kein Zufall sei, dass die frühkindliche Bildung, in der besonders viele Frauen arbeiteten, von so belastenden Arbeitsbedingungen geprägt ist. Sie kritisierte die Arbeitgeber, die beim Thema zusätzlicher freier Tage die Verhandlung blockierten: „Trotz des Wissens um die hohe Belastung mit der Folge dramatisch hoher Krankheitstage mauern die Arbeitgeber und sind nicht einmal dazu bereit, über Entlastung auch nur zu reden“, sagte Siebernik. „Wer Lohngerechtigkeit will, muss im öffentlichen Dienst damit anfangen – ihm kommt eine Vorbildfunktion zu“.

Info: Die Gewerkschaften verhandeln für rund 2,5 Millionen Beschäftigte, die im öffentlichen Dienst beim Bund und in den Kommunen arbeiten. Die Gewerkschaften fordern unter anderem 8 Prozent mehr Gehalt, mindestens jedoch 350 Euro, höhere Zuschläge für Überstunden und ungünstige Arbeitszeiten, drei zusätzliche freie Tage pro Jahr, einen weiteren freien Tag für Gewerkschaftsmitglieder, ein „Meine-Zeit-Konto“ sowie die Reaktivierung der Altersteilzeitregelung. Ver.di hat die Verhandlungsführerschaft für die Gewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Die dritte Verhandlungsrunde ist vom 14. bis 16. März 2025 in Potsdam geplant.


7.3.2025
Ulf Rödde
GEW Hauptvorstand
www.gew.de