Ein Narr seiner Klasse

Der Kommentar zum Zeitgeschehen

von Jürgen Scherer*

Es ist nicht überliefert, dass es im Gefolge des bekanntesten Narren des 16.Jhd., der mit Namen tatsächlich Claus Narr hieß, und am Hofe der sächsischen Kurfürsten sein „Un/wesen“ treiben durfte, damals eine Narrengilde gegründet wurde. Wohl aber agieren Narren, manchmal ohne es zu wissen, nach seinem Namen und Vorbild.

Narren waren jeweils „Ich AGs“, auf sich allein gestellt: Possenreißer, Schelme, Fürstenflüsterer, Volksaufklärer, Dummschwätzer, Deppen, Vollidioten oder auch Cassandra-Nachfolger; alles in allem also eher ein Außenseiterleben, möglichst nach eigenem Gusto, mit allen Risiken, die das Leben so mit sich bringt: Von höchster Anerkennung bis zum tiefsten Fall. Eine schillernde Spezies Mensch!

In dieser Riege wird von vielen auch der derzeit mächtigste Mann der Welt verortet: Donald Trump, der wie ein völlig außer Rand und Band geratenes Rumpelstilzchen die Welt nach Gutsherrenart beackern will, quasi (t)rumpelnarrisch!  … weiter


*Jürgen Scherer ist ehemaliger Lehrer für Geschichte und Politik an einer hessischen Gesamtschule und GEW-Mitglied. Er schrieb früher für das Magazin Auswege, jetzt für das GEW-MAGAZIN.