GEW macht sich für mehr und bessere Demokratiebildung stark

30. Gewerkschaftstag „Demokratie beginnt mit Bildung“

Berlin – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) will sich für mehr und bessere Demokratiebildung an den Bildungseinrichtungen in Deutschland stark machen. Das haben die Delegierten des 30. Gewerkschaftstages, der unter dem Motto „Demokratie beginnt mit Bildung“ steht und noch bis zum 24. Mai in Berlin tagt, am Donnerstag beschlossen. „Wir brauchen eine nachhaltige inhaltliche und strukturelle Stärkung der Demokratiebildung in allen Bildungsbereichen sowie die strukturelle Förderung des demokratischen Engagements der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen“, sagte GEW-Vorsitzende Maike Finnern. „Demokratiebildung und -erziehung sind nicht die Feuerwehr, um gesellschaftliche Konflikte zu lösen: Sie sind die Grundlage, um demokratische Grundhaltungen, Werte und Prinzipien zu lernen und zu erleben. Das stärkt Menschen und Institutionen gegen demokratiefeindliche und rechtsextreme Entwicklungen.“

Demokratiebildung müsse bereits in der Kita beginnen und in der Schule weiter vertieft werden. „Dafür muss das Thema als Querschnittsaufgabe in den Lehr- und Bildungsplänen nicht allein in Fächern wie Gesellschaftskunde und Politik verankert und mit den notwendigen personellen Kapazitäten ausgestattet werden“, unterstrich Finnern. Zudem müssten die Kinder und Jugendlichen Demokratie in Kita und Schule erleben können. „Das heißt: Sie müssen in Entscheidungsprozesse mit einbezogen und Lernprozesse mitgestalten können. So lernen sie, dass sie aktiv am Schulalltag teilhaben können und sich ihr Engagement lohnt. Demokratische Schulkultur lautet das Zauberwort.“ Mit dem Rechtsanspruch auf Ganztag an Grundschulen mit Beginn des Schuljahres 2026/27 und dem entsprechenden Ausbau eröffnen sich neue Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen, die politische und demokratische Bildung mit multiprofessionellen Teams in die Einrichtungen zu integrieren.

„Wir erwarten, dass die neue Bundesregierung ein Demokratiefördergesetz beschließt, damit die politische Jugend- und Erwachsenenbildung sowie die Präventionsarbeit endlich langfristig abgesichert und ein verlässlicher Rahmen für zivilgesellschaftliches Engagement vor Ort geschaffen wird“, betonte Finnern.


22.5.2025
Ulf Rödde
GEW-Hauptvorstand
www.gew.de