Kinder an Maschinengewehren: Tag der Bundeswehr sorgt für Skandal!

Bericht: Unter18nie! Keine Minderjährigen in der Bundeswehr

Kinder mit Maschinen- und Sturmgewehren im Anschlag: Das sind die beschämenden Bilder, die uns am Samstag vom „Tag der Bundeswehr“ im niedersächsischen Bückeburg erreichten. Ein Skandal, der keineswegs neu ist. Bereits 2016 reagierte das Verteidigungsministerium auf ähnliche Bilder vom „Tag der Bundeswehr“ mit einem Verbot dieser Praxis. Das wussten auch die Soldaten am Samstag in Bückeburg am Waffenstand auf dem Heeresflugplatz. Die Soldaten machten die Kinder zwar darauf aufmerksam, verhinderten den Zugriff aber kaum: „Bei dem Event werden schon die Jüngsten für Waffen und Militär begeistert – diesmal überschritt man noch eine weitere Grenze“, zeigt sich Alina Ferdinand vom Bündnis „Unter 18 nie – Keine Minderjährigen in der Bundeswehr“ schockiert.

Foto: www.friedenskooperative.de

Das Bündnis aus Kinderrechts- und Friedensorganisationen, Gewerkschaften und Kirchen kritisiert seit Langem die Werbe- und Rekrutierungspraxis der Armee: „Die Bundeswehr hat im vergangenen Jahr über 2.200 Minderjährige an Waffen ausgebildet“, betont Ferdinand. Dies stehe der UN-Kinderrechtskonvention entgegen: „Die Vereinten Nationen fordern von Deutschland bereits seit 2014 eine Anhebung des Rekrutierungsalters sowie ein Ende der Armeewerbung an Schulen.“

Nach dem erneuten schockierenden Vorfall in Bückeburg fordert das „Unter 18 nie!“-Bündnis Konsequenzen: „Kleinwaffen sollten nicht mehr ausgestellt werden, und auch eine Werbung mit anderen Waffensystemen sollte nicht mehr stattfinden“, so Armin Lauven vom Bündnis „Unter 18 nie – Keine Minderjährigen in der Bundeswehr“. Gerade junge Menschen würden nicht reflektieren, wofür die Waffen eigentlich da sind und welchen Schaden sie anrichten.

Das Bündnis verweist auch auf die breite Unterstützung für ein Ende der Werbung Minderjähriger durch die Bundeswehr aus dem Bundestag. Zahlreiche Abgeordnete haben die Kritik an der Rekrutierungspraxis der Bundeswehr öffentlich kundgetan, wie „Unter 18 Nie!“ auf seiner Website dokumentiert. „Hier sind alle gefragt!“, fordert Lauven die Unterstützer auf. „Scheinbar fallen gerade alle Schranken für die Aufrüstung, und macht dabei auch vor den Kleinsten keinen Halt mehr!“, so der Bündnissprecher Lauven.


30.6.2025
Martina Schmerr
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft – Hauptvorstand
Kampagne „Unter18nie! Keine Minderjährigen in der Bundeswehr
Web: www.unter18nie.de