Wider das unablässige Kriegstüchtigkeitsverlangen der Eliten in unserem Land
Der Kommentar zum Zeitgeschehen
von Jürgen Scherer*
Auf die Frage, wozu Soldaten dienen, gibt es in unserer Zeit vielfältige zum Teil verwirrende Antworten. Letztlich jedoch, so bemerkte Kurt Tucholsky, sind „Soldaten Mörder“. Denn genau dazu werden sie ausgebildet: zum Töten von sogenannten Gegnern resp. Feinden. Dazu benötigen sie entsprechendes „Handwerkszeug“, das von besonderen Firmen, auch genannt Rüstungsindustrie, hergestellt wird: vom einfachen G3-Gewehr bis zur ferngesteuerten Drohne. Der Umgang mit diesen „Werkzeugen“ will gelernt sein. Dazu gibt es Armeen, in denen der Wille zum Töten geschult wird. Einerseits handwerklich, andererseits, und dies ist genauso bedeutsam, ideologisch. Es gilt nämlich, Feindbilder zu schaffen und zu verinnerlichen, die es ermöglichen, im „Konfliktfall“ überzeugt, überlegt und zugleich ohne Hemmung zu reagieren, sprich: den „Feind“ auszuschalten, zu töten. … weiter
*Jürgen Scherer ist ehemaliger Lehrer für Geschichte und Politik an einer hessischen Gesamtschule und GEW-Mitglied. Er schrieb früher für das Magazin Auswege, jetzt für das GEW-MAGAZIN.