Corona-Aufholprogramme an Schulen: Gleiche Bildungschancen für alle Kinder nachhaltig verwirklichen

Mitteilung: Deutsches Institut für Menschenrechte

Berlin. Anlässlich der Debatte um Aufhol- und Unterstützungsprogramme für Schüler_innen in den Sommerferien erklärt Beate Rudolf, Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte:

„Die für die Sommerferien und das neue Schuljahr geplanten Aufhol- und Unterstützungsprogramme für Kinder und Jugendliche sollten die psychosoziale, emotionale und körperliche Entwicklung ebenso in den Blick nehmen wie das Aufholen von Lernrückständen. Zum Menschenrecht auf Bildung gehören nicht nur die Entwicklung prüfbarer, in der Arbeitswelt verwertbarer Kompetenzen, sondern gerade auch die Entfaltung der Persönlichkeit und die Förderung gesellschaftlicher Beteiligung. Kinder haben zudem ein Recht auf Spiel und Freizeit und müssen sich von den schwierigen Pandemiebedingungen erholen können. Neben der Schule sollten deshalb ebenso Kitas, Kindertreffpunkte und Jugendzentren in die Programme einbezogen werden. Weiterlesen

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 34: Protokoll der Selbstzerstörung

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 34

 

Protokoll der Selbstzerstörung

„Wer es auf dieser Welt schafft, ohne eine Miene zu verziehen ein normales Leben zu führen, dem ist nicht zu trauen.“
(Haruki Murakami)

So hatten es die Aerosolforscher sicher nicht gemeint, als sie den Aufenthalt im Freien ohne Masken für weitgehend unbedenklich erklärten. Bei ihnen waren die üblichen Vorsichtsmaßnahmen – wie Abstand und Vermeidung von Körperkontakt – immer mitgedacht.

Wer die gestrigen Bilder aus dem Wembley-Stadion gesehen hat, kann sich nur an den Kopf fassen, wenn er einen hat. Tausende englische Fans gerieten außer Rand und Band, lagen sich in den Armen, brüllten und sangen, was das Zeug hielt. Zuvor hatte man ähnliche Szenen bereits aus Budapest, Kopenhagen, St. Petersburg und Bukarest gesehen. Fußball – in Massen genossen – und Abstandhalten gehen einfach nicht zusammen. Genauso wenig wie Fußball und Alkoholverzicht. Wembley könnte als das Ischgl der Deltavariante in die Corona-Geschichte eingehen. … weiter

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Autoaufkleber und Mitmenschlichkeit

Ein Kommentar von Detlef Träbert

Wie oft wohl haben schon Adresskärtchen von Gebrauchtwagenhändlern am Fenster der Fahrertür meines Autos gesteckt? Ich habe sie nicht gezählt. Ich habe sie auch nicht wirklich beachtet, sondern nur umgehend, aber sachgerecht in der Restmülltonne entsorgt. Da gehört laminierte Pappe nämlich hinein. Ich habe die Leute, die diese Karten an Autofenster stecken, auch schon bei ihrer Tätigkeit beobachtet und mich gefragt, ob sie wohl den gesetzlichen Mindestlohn erhalten. Vermutlich nicht; wahrscheinlich werden sie schwarz bezahlt und gehören zu der Gruppe der tatsächlich Armen in unserer Gesellschaft. Natürlich sind diese Kärtchen ärgerlich. Schließlich zwingen sie Menschen, die sie gar nicht haben wollen, zu einer Entsorgungsaktion. Aber was ist das für eine kleine Mühe im Vergleich zum Verteilen tausender Karten, nur um ein paar Euro zu verdienen? … weiter


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Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 33: Ein Rotmilan kreist über dem Dorf

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 33

 

Ein Rotmilan kreist über dem Dorf

„Einen erstklassigen Kopf erkennt man daran, dass er in der Lage ist, zwei widersprüchliche Gedanken gleichzeitig zu denken, und trotzdem noch funktioniert. Man sollte beispielsweise in der Lage sein zu erkennen, dass die Lage hoffnungslos ist, und dennoch entschlossen sein, das zu ändern.“
(Scott Fitzgerald)

Am Dienstag bin ich unten am Zeltplatz der Sportjugend schwimmen gegangen. Eine steinerne Treppe führt ins Wasser. Ein recht großes Segelboot hatte am Geländer dieser Treppe festgemacht, und ich musste über das Tau steigen, um ins Wasser zu gelangen. Irgendwann kamen zwei alte Männer von einer Wanderung zurück und stiegen an Bord. Sie entschuldigten sich für die unbeabsichtigte Sperrung der Treppe. Sie seien Freunde seit der Uni, erzählten sie mir, und jedes Jahr gingen sie ein paar Tage gemeinsam segeln. Beneidenswert so eine beständige Freundschaft.

Nach dem Bad habe ich noch ein paar Seiten gelesen und mich dann an den Aufstieg gemacht, einen ganz steilen Weg hinauf. So gegen 17 Uhr kam ich in der Pension an, hab Spargel und Kartoffeln geschält, Kräuter geholt und kleingewiegt. Es wurde ein tolles Abendessen. … weiter

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Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 32: Lost Generation?

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 32

 

Lost Generation?

Wenn ich heute einen Essay schreibe, habe ich immer das Gefühl, der Leser steht neben mir, wir machen uns gemeinsam auf den Weg und plaudern ein wenig.“
(Helen Macdonald)

Das Haus, auf das ich durch mein Küchenfenster schaue, ist besteht aus Betonplatten und hat vier Etagen. Die Wohnung im ersten Stock scheint lediglich ein Spekulationsobjekt zu sein, denn dort sieht man nur gelegentlich mal einen Mann auf dem Balkon eine Zigarette rauchen. Die übrige Zeit scheint dort niemand zu wohnen. Im zweiten Stock wohnt eine mittelalte Frau, die auf dem Balkon raucht und permanent mit einer unangenehm-durchdringenden Stimme telefoniert; ganz unten und ganz oben wohnen Typen, die die vollkommenen Smartphone-Wischer sind. Weder den Typ im Erdgeschoss, noch den im Penthouse habe ich jemals ohne Gerät gesehen. Auch sie rauchen, aber nie einfach so, sondern immer nebenher. Sie sind buchstäblich mit ihren Geräten verwachsen oder diese mit ihnen. … weiter

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Kundgebung in Nürnberg: GEW Bayern warnt vor starken Einschnitten in der Bildungsqualität

Bericht: GEW Bayern

Zu einer Kundgebung in Nürnberg hatte der Bezirksverband Mittelfranken der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) aufgerufen. Vor allem die neuen Maßnahmen des Kultusministeriums an Grund-, Mittel- und Förderschulen, die trotz massivem Lehrkräftemangel helfen sollen, den Unterrichtsbetrieb aufrecht zu erhalten, besorgen die Kolleg*innen der GEW. Weiterlesen

Bildung in Rosa – ein Podcast auf dem Weg zu inklusiver Bildung

In der Rosa-Luxemburg-Stiftung erscheint ab 10.6.2021 eine neue Podcast-Reihe. Songül Bitiş und Nina Borst moderieren sie. Das Vorwort auf der Homepage beschreibt die Zielsetzung der Reihe:

In diesem Podcast geht es um Hoffnungen, Träume, Visionen, Erwartungen und Entwicklungen in Bezug auf Bildung. Wir erforschen gemeinsam wie wir inklusiver Bildung einen Schritt näherkommen können. Dabei lassen wir auch mögliche Widersprüche zu.
In jeder Podcast-Folge sprechen wir mit unterschiedlichen Gästen, die ihre Perspektiven auf eine Bildung teilen, die nicht ausschließt, sondern einbezieht.Wir wollen von unseren Gästen wissen, was das Thema mit ihnen persönlich zu tun hat. Warum es sich lohnt für Bildung für alle zu kämpfen, zu streiten, zu werben und sich einzusetzen.
Wir sehen durch die rosa Brille eine diskriminierungskritische, empowernde, partizipative Haltung die jedes Individuum in den Blick nimmt. (https://www.rosalux.de/bildunginrosa#pk_campaign=adb)

Folge 1: Bildungsungleichheiten revisited

Inhalt: In der ersten Folge werfen die Gastgeberinnen Songül Bitiş und Nina Borst einen Blick auf Entwicklungen in Bezug auf Bildungsgerechtigkeit in den letzten 10 Jahren.

Die Gäste in Folge 1: Zu Gast sind Katrin Reimer-Gordinskaya, Kritische Psychologin und Koray Yılmaz-Günay, Bildner, Publizist und Aktivist. Sie sprechen über ihre persönlichen Erfahrungen mit Inklusion und analysieren die hartnäckigen Strukturen hinter den Bildungsungleichheiten. 

zur Folge 1 des Podcast (in der soundcloud öffnen)

zur Homepage der Reihe (Podcast auch von da aufrufbar)

 

GEW: „Bildung krisenfest machen!“

Abschlusspressekonferenz zum 29. Gewerkschaftstag „Bildung. Weiter denken!“: Sechs-Punkte-Programm für Stärkung der Bildung vorgelegt

Leipzig – „Bildung muss krisenfest gemacht werden“, dafür hat sich die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) während des 29. Gewerkschaftstages stark gemacht. „Die Corona-Pandemie hat wie unter einem Brennglas die Schwächen des gesamten Bildungssystems in Deutschland gezeigt. Die mangelnde Chancengleichheit ist und bleibt die Achillesferse des Bildungswesens. Es ist absolut inakzeptabel, wenn die Postleitzahl über die Bildungschancen der Menschen entscheidet“, sagte die neue GEW-Vorsitzende Maike Finnern während der virtuellen Abschlusspressekonferenz zum Gewerkschaftstag am Freitag in Leipzig. Sie stellte ein Sechs-Punkte-Programm zur Stärkung der Bildung vor. Weiterlesen

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