Eltern, LehrerInnen und SchülerInnen fordern vehement die Beibehaltung der Faschingsferien

Gemeinsame Erklärung der Verbände:

Bayerns Eltern sind am Ende ihrer Kraft. Der Spagat zwischen Beruf, Unterstützung des Distanzunterrichts ihrer Kinder und Familienleben überfordert sie mehr und mehr. Bei den Elternverbänden laufen die Leitungen heiß mit Aufforderungen, gegen die Streichung der Faschingsferien zu protestieren. Vor wenigen Tagen legte eine Mutter auf Facebook ausführlich ihre Erschöpfung dar und kündigte an, ihre Kinder in der Faschingswoche nicht zur Schule zu schicken. Sie werde sie krank melden.

Auch Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sind müde und demotiviert, sie haben lange Wochen anstrengenden Distanzunterrichts hinter sich und brauchen dringend eine Pause. Auch sie hatten bereits mehrfach die Notwendigkeit einer freien Woche betont, um danach wieder mit frischer Kraft „anpacken“ zu können.

Die unterzeichnenden Verbände erneuern daher dringend ihre Forderung an Ministerpräsident Söder und Kultusminister Piazolo, die Streichung der Ferien zurückzunehmen. Man dürfe die Familien nicht aus Verzweiflung in den Rechtsbruch treiben – so viele verschiedene Aufgaben zugleich könne niemand pausenlos stemmen! Dass der Distanzunterricht für Kinder, Eltern und Lehrkräfte deutlich anstrengender ist als normaler Präsenzunterricht, möge nun endlich zur Kenntnis genommen werden – eine Pause sei dringend notwendig! Das über ein ganzes Jahr Versäumte könne ohnehin in einer Woche nicht aufgeholt werden. 

Die Unterzeichnenden sind sich einig: „Wir brauchen diese Ferien mehr denn je! Sie müssen uns zurückgegeben werden!“

 

  • Bayerischer Elternverband e. V.
  • Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband e. V.
  • Gemeinschaft Evangelischer Erzieher in Bayern e. V.
  • Gewerkschaft Erziehung u. Wissenschaft
  • Grundschulverband Landesgruppe Bayern e. V.
  • Landeselternverband Bayerischer Realschulen e. V.
  • Landesschülerrat in Bayern
  • Verband Sonderpädagogik Landesverband Bayern e. V.

7.2.2021
Henrike Paede
Stellvertretende Landesvorsitzende
www.bev.de

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 21: Eigentum tötet – Die private Verfügung über lebensrettende Medikamente ist strukturelle Gewalt

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 21

Eigentum tötet – Die private Verfügung über lebensrettende Medikamente ist strukturelle Gewalt

„Du hast Recht, die Revolution ist für den Augenblick in ihr Bett zurückgetreten, wir fallen in die Periode der Evolution zurück, das heißt in die der unterirdischen, unsichtbaren und oft unfühlbaren Revolution. …
Ich stimme mit dir überein zu sagen, dass die Stunde der Revolution vorüber ist, nicht wegen des schrecklichen Unheils, dessen Zeugen wir waren, und der furchtbaren Niederlagen, deren mehr oder weniger schuldige Opfer wir waren, sondern weil ich zu meiner großen Verzweiflung konstatiert habe und täglich von neuem konstatiere, dass der revolutionäre Gedanke, die revolutionäre Hoffnung und Leidenschaft in den Massen sich absolut nicht vorfinden, und wenn sie fehlen, kann man sich  die größte Mühe geben, man wird nichts ausrichten …“
(Michail Bakunin 1875 in einem Brief an Élisée Reclus)

Joe Biden ist seit gestern Präsident. Man freut sich – nicht so sehr über ihn, der eine blasse und ein wenig leblose Figur ist -, sondern darüber, dass sein Vorgänger das Weiße Haus geräumt hat. Wie erwartet hat Trump nicht die Souveränität aufgebracht, an der Amtseinführung seines Nachfolgers teilzunehmen. Er floh nach Florida, wo er von einer Schar seiner Gefolgsleute empfangen wurde. Von dort aus wird er seine Wiederkehr im Jahr 2024 betreiben. … weiter

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Alle bisherigen Texte von Götz Eisenberg im Magazin Auswege

Alle aktuellen Texte von Götz Eisenberg im GEW-AN Magazin

 

Verlässliches Testkonzept längst überfällig

Die bayerische Staatsregierung arbeitet nach eigener Aussage an einem Testkonzept für Schulen. Nach Ansicht der Bildungsgewerkschaft GEW Bayern ist das mehr als überfällig.

Bericht: GEW Bayern

Wer betagte Familienangehörige hat, die in Seniorenheimen leben, kennt das Procedere: ohne einen negativen PCR- oder Schnelltest ist das Betreten solcher Einrichtungen gegenwärtig nicht möglich. Angehörige sind demnach seit einigen Wochen Dauergäste bei den verschiedenen Testzentren in Bayern. Das ist ein gangbarer Weg, wenn diese Zentren leicht erreichbar sind und schnell und zuverlässig arbeiten. Auch in manchen Einrichtungen, in denen Menschen mit Behinderung leben, sind Corona-Teststationen fester Bestandteil. Personal und Heimbewohner*innen werden regelmäßig und verbindlich getestet. Weiterlesen

Zahlen zur Inanspruchnahme der Notbetreuung sind Augenwischerei!

Viele Gruppen in bayerischen Einrichtungen für Kinder sind trotz „Notbetreuung“ viel zu voll. Die Bildungsgewerkschaft GEW Bayern widerspricht der Staatsregierung.

Die GEW Bayern kritisiert in einem offenen Brief an Staatsministerin Trautner und Ministerpräsident Söder, dass diese in der Öffentlichkeit nur den Durchschnitt der Belegung in den Vordergrund stellen und die tatsächlich oft vollen Einrichtungen verschweigen. Das sei „Augenwischerei“. Weiterlesen

CSU und Freie Wähler lehnen im Landtag Petition der GEW für den Erhalt der Faschingsferien ab

Bericht: GEW Bayern

Rund 75 000 Menschen in Bayern haben Petitionen unterzeichnet, die sich für die Beibehaltung der Faschingsferien aussprechen. Allein 37000 Bürger*innen unterschrieben innerhalb einer Woche die Petition der GEW. CSU und Freie Wähler versuchten, das heute mit ihrer Mehrheit im Landtag komplett vom Tisch zu wischen. Weiterlesen

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 20: „Die soziale Revolution ist keine Parteisache!“

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 20


„Die soziale Revolution ist keine Parteisache!“

Erinnerung: der Raum, in dem etwas
zum zweiten Mal geschieht.“
(Paul Auster)

Safranskis Hölderlin-Biographie habe ich entnommen, dass sich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Zahl derer, die lesen konnten, verdoppelte. Zukünftige Historiker werden feststellen, dass sich diese Fähigkeit in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts im Zuge der Digitalisierung wieder zurückbildete.

***

Da, wo vor Kurzem noch Dr. Wodarg auf dem Pflaster stand, steht heute Prof. Ruppert. Die Corona-Leugner treiben eine neue Sau durchs Dorf. Aber es muss natürlich eine akademische Sau sein, mit Titel. Die Respektabilitätskechtschaft ist bei ihnen genauso ausgeprägt wie beim Rest der Bevölkerung. Erfrischend anarchisch dagegen Oscar Wilde, der sinngemäß sagte: Mit den Titeln ist es wie mit den Hämorrhoiden: Irgendwann bekommt sie jedes Arschloch!
In Zürich sah ich mal, dass jemand über die Schilder mit den Berufen, Funkionen und akademischen Graden der Mieter, die neben der Haustür angebracht waren, ein dickes, rotes Na und? gesprüht hatte. Der Anarchismus will die Herren abschaffen, die rebellierenden Staatswichtel sehnen sich nach neuen. … weiter

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GEW und VBE: „Nie wieder“ – in Zeiten des Abstands digital gedenken Bildungsgewerkschaften zum „Internationalen Holocaust Gedenktag“

Mitteilung: GEW

Frankfurt am Main/Berlin – Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) verweisen zum „Internationalen Holocaust Gedenktag“ auf die Möglichkeit, die vielfältigen virtuellen Angebote zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus zu nutzen. Sie betonen: „Es macht einen ganz besonderen Eindruck, an den Orten des Verbrechens zu gedenken und die Stimmung dort auf sich wirken zu lassen. Doch auch digitale Angebote können und sollten ihren festen Platz bei der Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus in der Bildungsarbeit haben. Denn nicht nur in Zeiten der Corona-Pandemie, sondern auch im Kontext dessen, dass es immer weniger Zeitzeuginnen und -zeugen gibt, sind diese eine gute und vor allem niedrigschwellige Alternative, um die Erinnerung im Unterricht und in der Freizeit wach zu halten.“ Weiterlesen

Offensive beim digitalen Lernen braucht auch optimalen Strahlenschutz und eine kritische Medienpädagogik

Die ÖDP Bayern teilte mit:

Corona verschärft derzeit die Forderung, auch Schule, Unterricht, Bildung und Familienleben für die umfassende Digitalisierung zu öffnen. „Das darf aber kein Grund sein, den kritischen Blick auf diesen Trend aufzugeben und das damit verbundene Strahlenrisiko, den explodierenden Energieverbrauch und bestehende Entwicklungsrisiken für Kleinkinder aufzugeben“ meint der ÖDP-Bildungsbeauftragter Reinhard Retzer. Unverzichtbar sei z. B. die Grundausstattung aller pädagogischen Orte mit kabelgebundenen Systemen.
„Eine durchgängige elektromagnetische Belastung durch Dauer-WLAN in Kita und Schule ist jedoch nicht verantwortbar, weil selbst das Bundesamt für Strahlenschutz bei Kindern und Jugendlichen hier erhebliche Gesundheitsgefahren vermutet.“ Retzer, der selbst an einer Mittelschule unterrichtet, fordert bedienungsfreundliche Steuerungsmöglichkeiten, damit WLAN-Router den unterrichtlichen Bedürfnissen angepasst und nur im Bedarfsfall aktiviert werden können.
Digitale Methoden und Medien, so wichtig sie sein mögen, dürfen unmittelbar-sinnliche Erfahrungen im Unterricht nicht verdrängen. „Bewegung, Begreifen und Anblicken ist immer noch wichtiger als bloßes Anklicken“, stellt Retzer fest.

Quelle:
14.1.2021
ÖDP Bayern
www.oedp-bayern.de

 

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