Miserable Zustände an der FosBos in Augsburg – ein Fake?

Schüler der Berufsoberschule in Augsburg berichteten uns am 4.5.2020 per Mail von den hygienischen Mängeln an ihrer Schule in Augsburg und schickten den nachfolgenden Kurzbericht an das GEW-AN Magazin. In der Zwischenzeit tauchten allerdings Widerspüche auf. Gehört  der Bericht in die Kategorie „fake news“? Richtigstellungen befinden sich am Ende dieses Artikels: Weiterlesen

Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 23: Der Kirchturm ist weg

Tagebuch

 

Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 23

Der Kirchturm ist weg

Die meisten Menschen, sagte sie,
können der Wahrheit nicht ins Gesicht sehen.
Das ist sehr schlecht, denn sie geht davon nicht weg.“
(John Berger: Hier wo wir uns begegnen)

In dem schon angesprochenen Buch des britischen Autors Neil Ansell, der in der Nachfolge von Thoreau fünf Jahre in den walisischen Wäldern gelebt hat, bin ich auf eine Passage gestoßen, in der es um ein Thema geht, mit dem ich mich in letzter Zeit intensiv beschäftige habe: Mobilität. Und dem Zeitrhythmus, in dem sich das Leben abspielt und bewegt. Er beschreibt sein Leben im Cottage so: „Tagsüber verbrachte ich den Großteil meiner Zeit damit, meine Umgebung zu erkunden. Obwohl ich bei meinen Streifzügen gelegentlich auch etwas weiter vordrang, war das, was ich mein Heim nannte, im Grunde die Strecke, die ich zu Fuß vom Cottage und wieder zurück an einem Tag bewältigen konnte. Deshalb war mein Heim, mein Heimatgebiet, logischerweise im Sommer größer und im Winter kleiner und bestand grob gerechnet aus einem Umkreis von acht Kilometern um das Cottage herum.“

So verliefen seine Tage. Er führte ein einfaches Leben, das dem Rhythmus der Natur folgte statt den Anforderungen und Erwartungen anderer Menschen oder dem immer gleichen Rhythmus der entfremdeten Arbeit. … weiter

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„Bankkredit treibt junge Menschen in Studienabbruch“

Bildungsgewerkschaft GEW kritisiert Überbrückungshilfe der Bundesregierung als unzureichend

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat den Plan der Großen Koalition, in Not geratenen Studierenden durch einen Bankkredit zu helfen, als unzureichend kritisiert. „Wir sind erleichtert, dass die Bundesregierung endlich tätig wird und zumindest über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für ein Jahr eine Überbrückungshilfe in Höhe von bis zu 650 Euro monatlich anbietet.

Das ist ein Strohhalm, nach dem viele Studierende greifen werden, die in der Corona-Krise ihre Jobs verloren haben und auch beim BAföG leer ausgehen. Es ist aber falsch, die Studierenden in der Not zu zwingen, einen Schuldenberg von über 7.000 Euro anzuhäufen.

Wie bei der Soforthilfe für Selbstständige und Unternehmen sollte auch die Soforthilfe für Studierende ein Zuschuss sein, der nicht zurückgezahlt werden muss. Ansonsten besteht die Gefahr, dass viele junge Menschen in den Studienabbruch getrieben werden. Dadurch verschärft sich der Fachkräftemangel in vielen Bereichen, nicht zuletzt im Bildungs- und Gesundheitsbereich“, sagte Andreas Keller, stellvertretender GEW-Vorsitzender und Vorstandsmitglied für Hochschule und Forschung, am 30.4. in Frankfurt a.M.


30.4.2020
Ulf Rödde
Pressesprecher
GEW-Hauptvorstand
gew.de

„Corona-Krise deckt Schwächen des Bildungssystems gnadenlos auf“

GEW Vorsitzende Tepe zum „Tag der Arbeit“

Frankfurt a.M. – „Die Corona-Krise deckt die Schwächen des Bildungssystems in Deutschland gnadenlos auf. Sie macht deutlich, welche Probleme die Globalisierung mit sich bringt und wie tief gespalten die Gesellschaften sind“, sagte Marlis Tepe, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), am „Tag der Arbeit“ in Frankfurt a.M. „Solidarisch ist man nicht alleine“, lautet das Motto am 1. Mai. „Gesundheit first – solidarisch zu sein, heißt in Corona-Zeiten, Abstand zu halten“, betonte Tepe. Weltweit feiere die Gewerkschaftsbewegung diesen „Tag der Arbeit“ zum ersten Mal digital. In Deutschland verzichteten die DGB-Gewerkschaften auf Demonstration. Tepe stellte fest, dass 2020 eine Ausnahme sei und bleiben werde.


„Bildung wird seit mindestens 20 Jahren sträflich vernachlässigt. Jetzt holen uns die Versäumnisse der Vergangenheit ein. Probleme, Hygiene und Infektionsschutz sicherzustellen, hängen auch mit den 43 Milliarden Euro Investitionsstau allein an den Schulen zusammen. Die Reinigung der Bildungseinrichtungen wurde outgesourced. Bildung für das digitale Zeitalter fit zu machen, ist zu spät und zu zögerlich angegangen worden. Zudem sind wir sehenden Auges in einen dramatischen Lehrkräfte- und Fachkräftemangel in den Kitas hineingesteuert“, betonte die GEW-Vorsitzende. Platzmangel führe zu überfüllten Kitas, Schulklassen und Hörsälen an den Hochschulen.

Der Mangel an Erzieherinnen, Erziehern und Lehrkräften stelle die Kitas und Schulen auf dem Weg einer schrittweisen Öffnung vor große Probleme. Auch weil der Altersschnitt hoch sei und viele Lehrende zu den Risikogruppen zählten und deshalb nicht im Präsenzunterricht eingesetzt werden dürften. „Die soziale Spaltung in Deutschland verschärft sich durch den Fernunterricht. Kinder aus armen Familien sind schlechter mit digitalen Medien ausgestattet, sie müssen in beengten Wohnverhältnissen lernen. Dieses Problem muss unverzüglich gelöst werden. Wir brauchen weitere zusätzliche Ressourcen, die nach Sozial-Index vergeben werden“, unterstrich Tepe.

Die Gewerkschaften kämpften gemeinsam für einen besseren Schutzschirm der Beschäftigten gegen die Folgen der Wirtschaftskrise. Die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes auf 80 Prozent (87 Prozent für Familien) sei ein richtiger Schritt, auch wenn er spät gekommen sei. „Sorgen bereiten die prekär Beschäftigten in der Weiterbildung und der Hochschule sowie die Studierenden. Ihre Existenz ist bedroht, sie dürfen nicht ins Bodenlose fallen. Hier muss die Politik kräftig nacharbeiten“, verlangte die GEW-Vorsitzende. „Auffällig ist, dass viele Frauen zwar auf wichtigen Arbeitsplätzen tätig sind, aber schlecht bezahlt werden. Ihre Arbeit muss dringend aufgewertet werden.“


1.5.2020
Ulf Rödde
Pressesprecher
GEW-Hauptvorstand
www.gew.de

„Länder, Kommunen und Eltern in der Verantwortung“

Bildungsgewerkschaft GEW zur schrittweisen Kita-Öffnung

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) begrüßt, dass die Jugend- und Familienministerkonferenz (JFMK) bei ihren Beschlüssen auch die Bedürfnisse von Kindern und Familien in den Blick nimmt. Gleichzeitig warnt die Bildungsgewerkschaft jedoch vor einer zu schnellen Öffnung der Kitas. Sie sieht nun Länder, Kommunen und Eltern in der Verantwortung. „Ein lokales Herangehen lässt den Trägern Spielraum, um mit Blick auf räumliche Möglichkeiten oder die Personalsituation vor Ort passgenaue Lösungen mit den Verantwortlichen in Ländern und Kommunen abzusprechen“, sagte Björn Köhler, GEW-Vorstandsmitglied für Jugendhilfe und Sozialarbeit, am 29.4. in Frankfurt a.M. „Träger und Kitapersonal brauchen ausreichend Vorlaufzeit, um sich auf die Öffnungen vorzubereiten. Mehr Kinder in dieser Situation heißt, dass es eine gute Planung geben muss. Räume umzugestalten, Möbel zu entfernen, Spielsachen neu aufzuteilen und den Personaleinsatz zu planen, geht nicht von heute auf morgen!“ Zuerst müsse die Zahl der Kinder an die räumlichen Gegebenheiten angepasst werden. So könnten Aufenthaltsbereiche entzerrt und auch Kleinstgruppen mit Abstand arbeiten. Weiterlesen

Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 22: Mummenschanz

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Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 22

Mummenschanz

Noch immer ist strahlendes Frühlingswetter. Ich fahre mit dem Rad aus der Stadt heraus. Ich raste auf einer Bank. Im Gebüsch hinter der Bank singt eine Nachtigall, deren Repertoire unglaublich variantenreich ist und die das Leben bejubelt. Ich lausche ihr eine Weile. Eine Dame, die ihren Hund spazieren führt, redet auf mich ein. Die Leute haben unter der Kontaktsperre einen großen Redebedarf. Dann fahre ich weiter. Auf den weiten Feldern vor dem Kinzenbacher Forst stehen Feldlerchen in der klaren Luft und lassen ihr Trillern erklingen. Zwischendurch führen sie übermütig ihre Flugkünste vor. Ihre flatternd aufgefangenen Sturzflüge sind Teil der Balz. Über all diesen Vogelbeobachtungen liegt ein melancholisches Noch: Noch gibt es sie; wer weiß, wie lange noch? … weiter

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Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 21: Das Quaken der Frösche im Teich

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Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 21

Das Quaken der Frösche im Teich

„Er glich dem Blatt,
das ein Knabe mit der Rute
vom Zweig herunterschlägt,
weil es ihm als Vereinzeltes auffällt.“
(Robert Walser)

Ich sitze auf meinem angestammten Baumstamm und lese. Vor mir gründeln nun zwei Schwäne. Die Jungen scheinen geschlüpft und die Schwanenmutter, vom Brüten befreit, kann sich endlich wieder bewegen und selbst versorgen. Wie auf ein geheimes Signal hin fangen plötzlich die Frösche an zu quaken, alle auf einmal. Sie veranstalten ein unglaubliches Konzert. Ebenso unvermittelt, wie es begonnen hat, hört es auch wieder auf, und es ist danach plötzlich umso stiller.

Wann bekommen die Küken den ersten Schwimmunterricht? Mitunter transportieren Schwanenmütter ihre Jungen zunächst eine Weile auf ihrem Rücken, um sie an das neue Element zu gewöhnen. … weiter

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„Hygiene und Abstandsregeln unbedingt einhalten!“

Bildungsgewerkschaft GEW zu neuem Papier des Robert-Koch-Instituts

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sieht in den Vorschlägen des Robert-Koch-Instituts (RKI), Bildungseinrichtungen wieder zu öffnen, hilfreiche Leitlinien für Bund, Länder, Kommunen und Träger der Bildungseinrichtungen. Das neue RKI-Papier bestätige die GEW-Forderung nach „Gesundheit first“, wenn Kitas und Schulen schrittweise wieder geöffnet werden. „Um die Interessen der Beschäftigten sowie der Schülerinnen und Schüler, die Notwendigkeit der Hygiene in den Gebäuden und auf dem Schulweg abzustimmen, ist eine enorme Planung zwischen Land, Kommunen, Trägern, Schulen und Kitas nötig. Insbesondere weil parallel der Fernunterricht läuft und Prüfungen abgenommen werden“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Freitag in Frankfurt a.M. „Dafür braucht es realistische Vorlaufzeiten.“ Weiterlesen

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