GEW: „Wir brauchen mehr Geld für Bildung!“

Bildungsgewerkschaft GEW zur OECD-Studie „Bildung auf einen Blick 2021“

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat sich dafür stark gemacht, mehr Geld für Bildung auszugeben. Der Anteil der öffentlichen Bildungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) müsse deutlich wachsen. „Mit den bisher eingesetzten Mittel schaffen wir es in Deutschland bis heute nicht, für Chancengleichheit zu sorgen“, sagte Anja Bensinger-Stolze, GEW-Vorstandsmitglied Schule, zu der am 16.9.2021 veröffentlichten Studie „Bildung auf einen Blick 2021“ der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Frankfurt a.M. Dies werde insbesondere am Beispiel der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund deutlich. Ihre Lesekompetenz sei fast 20 Prozent geringer als bei Kindern und Jugendlichen ohne Migrationshintergrund. Damit liege Deutschland unter dem OECD-Schnitt. „Zugewanderte Schülerinnen und Schüler brauchen mehr Förderung und Unterstützung, um ihre sprachlichen Fähigkeiten zu entwickeln. Dafür müssen die Länder entsprechende Programm auflegen“, betonte Bensinger-Stolze. Weiterlesen

Selbstkritik zum Schulstart aus dem Kultusministerium? Fehlanzeige

Bericht: GEW Bayern

Die Bildungsgewerkschaft GEW Bayern ist anlässlich der heutigen Pressekonferenz des Kultusministers sehr erstaunt über seinen fehlenden Willen zur Selbstkritik, besonders bei der bewusst eingegangenen Überlastung der schulischen Fachkräfte zum Schulstart. Die DGB-Gewerkschaft würde sehr gerne zu einer Kultur des Lobes kommen, so wie es der Minister fordert. Für das Eigenlob auf einer Pressekonferenz hat die GEW indessen kein Verständnis. Weiterlesen

„Bundes-Weiterbildungsgesetz notwendig!“

Bildungsgewerkschaft GEW zur Herbstakademie „Gute Arbeit in der Erwachsenenbildung“: „‘Nationale Weiterbildungsstrategie‘ weiterentwickeln“

Hagen – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mahnt ein bundesweites Weiterbildungsgesetz an. Sie macht sich dafür stark, deutlich größere Anstrengungen zu unternehmen, um eine „neue Weiterbildungskultur“ zu etablieren. Dafür sei eine „Weiterentwicklung der ‚Nationalen Weiterbildungsstrategie‘ dringend notwendig“. „Es fehlen nach wie vor institutionelle, finanzielle, zeitliche und organisatorische Voraussetzungen für gutes Lehren und Lernen in der Weiterbildung“, sagte Ralf Becker, GEW-Vorstandsmitglied für Berufliche Bildung und Weiterbildung, am Donnerstag während der GEW-Herbstakademie „Gute Arbeit in der Erwachsenenbildung – Nationale Weiterbildungsstrategie: wie weiter?“ an der FernUniversität Hagen.

Als eine „wichtige Grundlage auf dem Weg zu einem echten Bundesweiterbildungsgesetz“ bezeichnete Becker die „Nationale Weiterbildungsstrategie“, für die Bund, Länder, Wirtschaft, Gewerkschaften und Bundesagentur für Arbeit im Juni den Abschlussbericht mit Handlungsempfehlungen vorgelegt hatten. Diese müsse durch die neue Bundesregierung weitergeführt werden, um eine „neue Weiterbildungskultur“ zu entwickeln. „Die Infrastruktur der Weiterbildung ist unsystematisch und durch einen Dschungel von Zuständigkeiten geprägt. Deshalb brauchen wir dringend verbindliche Regelungen, die auch die Qualität der Weiterbildung durch einheitliche Mindeststandards sichert“, betonte Becker. „Die Lehrkräfte in der Weiterbildung müssen endlich ihrer Aufgabe und Qualifikation angemessen beschäftigt und bezahlt werden.“

„Wenn lebensbegleitendes Lernen zum selbstverständlichen und kalkulierbaren Teil der Biografie aller Menschen werden soll, muss die Politik angemessene Rahmenbedingungen und nachhaltige Ressourcen sicherstellen. Dafür braucht die öffentliche Weiterbildung einen staatlichen Auftrag“, unterstrich der GEW-Weiterbildungsexperte. Die bisher vollkommen vernachlässigte politische, allgemeine und kulturelle Weiterbildung müsse verstärkt Teil der „neuen Weiterbildungskultur“ werden. „Besonders die staatlich organisierte und finanzierte Erwachsenen- und Weiterbildung ist chronisch unterfinanziert. Die Folge: prekäre und atypische Beschäftigungsverhältnisse“, hob Becker hervor.

Info: Die GEW-Herbstakademie zeigt, was die Weiterbildung leisten kann. Voraussetzung hierfür sind gute Arbeitsbedingungen sowie die Professionalisierung des Personals. Die Herbstakademie wird von der GEW in Kooperation mit der FernUniversität Hagen veranstaltet. Das Programm finden Sie hier.


23.9.2021
Ulf Rödde
GEW-Hauptvorstand
Pressesprecher
www.gew.de

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 37: Frühe Verschickungen

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 37

 

Frühe Verschickungen

„Während der Wissenschaftler immer darauf bedacht ist, die Wirklichkeit, so wie er es braucht, aufzuspalten, um die der technischen Einwirkung des Menschen zu unterwerfen, um die Natur zu überlisten in einer Haltung des Misstrauens und der Kampfbereitschaft, behandelt der Philosoph die Natur als Gefährtin. Die Richtschnur der Wissenschaft ist jene, die Bacon aufgestellt hat: gehorchen, um zu herrschen. Der Philosoph hingegen gehorcht weder, noch herrscht er; ihm ist darum zu tun, einen Gleichklang zu finden.“
(Henri Bergson)

Ich muss bei Olaf Scholz Abbitte leisten. Vor einer Weile hatte ich mich darüber lustig gemacht und mein Unverständnis darüber geäußert, dass er sich hartnäckig als kommenden Kanzler phantasierte, und nun scheint das durchaus im Bereich des Möglichen zu liegen. Weniger allerdings durch eigene Verdienste, als durch Fehler seiner Konkurrenten. Vor allem Frau Baerbock hat viel dafür getan, ihre und der grünen Partei Chancen zu schmälern. Gewisse Medien haben ihre Schwächen und Fehler weidlich ausgeschlachtet und an ihrer Demontage heftig mitgearbeitet. Sie ist relativ unerfahren und ungeübt in die „Todeszone der Politik“, wie Joschka Fischer die Spitzenregion einmal genannt hat, eingedrungen und man hat ihr übel mitgespielt. … weiter

Clipart oben links von OpenClipart-Vectors auf Pixabay
Bild rechts oben von fsHH auf Pixabay (verändert.)


Alle bisherigen Texte von Götz Eisenberg im Magazin Auswege

Alle aktuellen Texte von Götz Eisenberg im GEWerkschaftsMagazin

 

Ein Jahr zum Vergessen? Schule neu denken!

Internationale Meta-Studie findet vielschichtige Bildungsdefizite, am stärksten betroffen sind Kinder und Jugendliche aus bildungsfernen Milieus.

Bericht: Universität Augsburg

Groß war die Freude von (bayerischen) Schulkindern (und ihren Eltern) als sie im Juni endlich wieder komplett in die Schulen durften. Kein Wechselunterricht mehr, kein Homeschooling. Doch ist jetzt wirklich alles wieder gut für die Schülerinnen und Schüler?

Klaus Zierer hat seit Beginn der Schulschließungen intensiv an der Frage geforscht, wie sich Schulschließungen und Distanzunterricht auf Kinder und Jugendliche auswirken. Er ist Professor für Schulpädagogik an der Universität Augsburg und hat im Rahmen einer Meta-Studie internationale Daten zu den Auswirkungen der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ausgewertet. Sein Befund ist eindeutig: Kinder und Jugendliche weisen in allen Bereichen ihrer Persönlichkeitsentfaltung Defizite vor. Am stärksten betroffen sind Lernende aus bildungsfernen Milieus. … weiter


Quelle:
www.idw-online.de
www.uni-augsburg.de/de

Corona-Aufholprogramme an Schulen: Gleiche Bildungschancen für alle Kinder nachhaltig verwirklichen

Mitteilung: Deutsches Institut für Menschenrechte

Berlin. Anlässlich der Debatte um Aufhol- und Unterstützungsprogramme für Schüler_innen in den Sommerferien erklärt Beate Rudolf, Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte:

„Die für die Sommerferien und das neue Schuljahr geplanten Aufhol- und Unterstützungsprogramme für Kinder und Jugendliche sollten die psychosoziale, emotionale und körperliche Entwicklung ebenso in den Blick nehmen wie das Aufholen von Lernrückständen. Zum Menschenrecht auf Bildung gehören nicht nur die Entwicklung prüfbarer, in der Arbeitswelt verwertbarer Kompetenzen, sondern gerade auch die Entfaltung der Persönlichkeit und die Förderung gesellschaftlicher Beteiligung. Kinder haben zudem ein Recht auf Spiel und Freizeit und müssen sich von den schwierigen Pandemiebedingungen erholen können. Neben der Schule sollten deshalb ebenso Kitas, Kindertreffpunkte und Jugendzentren in die Programme einbezogen werden. Weiterlesen

„Politik muss dringend Lehren aus der Coronakrise ziehen!“

Bildungsgewerkschaft GEW zur öffentlichen Anhörung „Lernen und Lehren während der Pandemie“

Frankfurt a.M. – „Wir müssen aus den Monaten der Coronakrise lernen. Gerade im Bildungsbereich sind schwerwiegende Strukturfehler zu Tage getreten“, sagte die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Maike Finnern, in der öffentlichen Anhörung des Deutschen Bundestags zum Thema „Lernen und Lehren während der Pandemie“ am Donnerstag in Berlin. „Das Lernen und Lehren unter den Bedingungen einer Pandemie war oft eine Zumutung und Belastung. Das darf nie wieder geschehen. Wir müssen Bildung krisenfest machen, dazu gehören deutliche Investitionen in alle Bildungsbereiche“, forderte Finnern. Weiterlesen

Ganztagsschule – „Endlich Nägel mit Köpfen machen“

Bildungsgewerkschaft GEW zum gestoppten Gesetz für einen Rechtsanspruch auf einen Ganztagsschulplatz für Kinder im Grundschulalter

Bericht: GEW

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat die Entscheidung des Bundesrates vom vergangenen Freitag, das Gesetz für einen Rechtsanspruch auf einen Ganztagsschulplatz für Kinder im Grundschulalter zu stoppen, scharf kritisiert. „Es ist eine Frage der Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit, jetzt den Anspruch auf einen Ganztagsschulplatz für alle Grundschulkinder zu sichern“, erklärte Anja Bensinger-Stolze, Leiterin des Organisationsbereichs Schule. Die Corona-Pandemie habe einmal mehr deutlich gemacht, dass der Bildungserfolg immer noch vom Elternhaus abhängig sei. „Wir erwarten, dass die Politik jetzt handelt und der Vermittlungsausschuss des Bundestages für die Kinder zu einer guten Lösung kommt.“ Bund und Länder stünden in der Pflicht, „endlich Nägel mit Köpfen zu machen!“ Die schrittweise Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Ganztagsplatz an Grundschulen könne nur gelingen, wenn der Bund Länder und Kommunen verlässlich finanziell unterstütze. Weiterlesen

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