Internationale Vergleichsstudie ICCS 2022: Schulische Demokratiebildung kann mehr

Bericht: Universität Duisburg-Essen

Die vielen Krisen weltweit gefährden die Demokratie. Umso mehr braucht es eine Schule, die junge Menschen dabei unterstützt, ihren Platz in der Gesellschaft kompetent einzufordern. Doch wie werden Jugendliche auf ihre Rolle als demokratische Bürger:innen vorbereitet? Welches politische Wissen, welche Einstellungen haben sie? Das hat die Studie ICCS 2022 für 24 überwiegend europäische Bildungssysteme untersucht. Den deutschen Teil – durchgeführt in NRW und Schleswig-Holstein – haben Prof. Hermann Josef Abs (Universität Duisburg-Essen; Sprecher) und Prof. Katrin Hahn-Laudenberg (Universität Leipzig) verantwortet. „Die Ergebnisse sollten uns hellhörig machen“, so Abs. Weiterlesen

»Kalle Kosmonaut« – ein Film, der das Elend zeigt, jedoch nichts zu dessen Erklärung beiträgt!

von Frank Bernhardt

Auf der Berlinale 2023 hatte der Dokumentarfilm »Kalle Kosmonaut« Premiere; die GEW Hamburg zeigte ihn im Juni vor Studenten und Lehrern der Sonderpädagogik. Die Bundeszentrale für Politische Bildung empfiehlt den Film in einer 18-seitigen Darbietung auf www.kinofenster.de für den Schulunterricht. Der Film befasst sich mit einem Lebensabschnitt des Protagonisten Kalle, der unter sozial deprivierenden Verhältnissen aufgewachsen ist.

Vorweg, dies ist keine geschmäcklerische Aufbereitung des Films, es soll hier vielmehr um die Intention der Regisseurin T. Kugler gehen. Sie benennt ihr Anliegen, dass die Zuschauer »ganz viele Fragen stellen, weil das verbinde viele Menschen« ( »Lola Talks« auf youtube.com). Ganz besonders geht es ihr um die Gretchenfrage, »die sich durch den Film zieht: ›Was ist ein gutes Leben?‹«. Kalle antwortet übrigens auf die Frage lapidar, »ich habe keine Ahnung davon« (Film). Ergiebiger wäre dagegen die Frage, warum so vielen Menschen in dieser Gesellschaft ein »gutes Leben« vorenthalten wird? … weiter


Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

 

Jede Schule braucht Schulsozialarbeit

Rechtsgutachten Schulsozialarbeit Baden-Württemberg. Die GEW hat ein Rechtsgutachten zur Schulsozialarbeit vorgestellt. Landesvorsitzende Monika Stein fordert einen flächendeckenden Ausbau der Schulsozialarbeit und schlägt einen Stufenplan vor, in dem jährlich 100 neue Stellen entstehen.

Die Bildungsgewerkschaft GEW lobt den Ausbau der Schulsozialarbeit in Baden-Württemberg und will erreichen, dass landesweit Qualität-Standards festgelegt und der Ausbau der Schulsozialarbeit fortgesetzt wird.

„An 89 Prozent der Gymnasien in Baden-Württemberg gibt es Schulsozialarbeit, aber nur an gut 55 Prozent der Grundschulen. Während in Heidelberg alle Schüler*innen Angebote der Schulsozialarbeit nutzen können, sind es im Ostalbkreis nur 42 Prozent der Schulen. Dass wieder einmal Grundschulen zu kurz kommen, muss auch mit Blick auf die aktuelle PISA-Studie zuerst geändert werden. Alleine durch mehr Vorlesen durch Eltern werden die Ergebnisse nicht besser werden. Wir brauchen einen flächendeckenden Ausbau der Schulsozialarbeit und schlagen einen Stufenplan vor, in dem jährlich 100 neue Stellen entstehen“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, bei einer Pressekonferenz in Stuttgart. Weiterlesen

Deutlicher Anstieg der Suizidraten in Deutschland

Experten sensibilisieren für politisches und gesellschaftliches Problem

Interview: Universität Leipzig

Mikro Micro

Die starke Belastung der Bevölkerung durch die Krisen der vergangenen Jahre spiegelt sich in einer aktuellen Analyse von Wissenschaftlern der Universitätsmedizin Leipzig wider. Waren die Suizidraten vor den Jahren der Pandemie in Deutschland noch im Abwärtstrend, sind sie im Jahr 2022 deutlich gestiegen (Anstieg um 9,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Vor allem in der Altersgruppe ab 60 Jahren. Das Bundesland Sachsen verzeichnet dabei die höchste Suizidrate. Die Studienautoren PD Dr. Daniel Radeloff und Professor Dr. Jon Genuneit ordnen die Zahlen in ihrer aktuellen Forschungspublikation ein. … weiter


Quelle: www.uni-leipzig.de

 

PISA-Studie: sinkende Leistungen in Mathematik, Lesen und Naturwissenschaften

Bericht: Technische Universität München

Die Jugendlichen in Deutschland schneiden in Mathematik, im Lesen und in Naturwissenschaften deutlich schlechter ab als noch 2018. Dies zeigt die neue PISA-Studie, die heute in Berlin vorgestellt wurde. Rund ein Drittel der getesteten 15-Jährigen hat in mindestens einem der drei Bereiche nur sehr geringe Kompetenzen. Die Ergebnisse bestätigen einen Abwärtstrend, der sich in den vorherigen PISA-Studien bereits angedeutet hatte. Die Schüler:innen erreichen in Mathematik und Lesen nur noch das Durchschnittsniveau der OECD-Staaten. Lediglich in den Naturwissenschaften liegen ihre Ergebnisse weiterhin darüber.

Die PISA-Studie untersucht regelmäßig, wie gut 15-jährige Schüler:innen gegen Ende ihrer Pflichtschulzeit alltagsnahe Aufgaben in Mathematik, im Lesen und in den Naturwissenschaften lösen können. Die aktuelle Studie, die von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) koordiniert und in Deutschland vom Zentrum für internationale Bildungsvergleichsstudien (ZIB) an der Technischen Universität München (TUM) geleitet wird, wurde im Frühjahr 2022 durchgeführt. … weiter

 PISA 2022: https://www.pisa.tum.de/pisa/pisa-2022/

Beispielaufgaben: https://www.pisa.tum.de/pisa/beispielaufgaben


Quelle:
www.idw-online.de
www.tum.de


 

siehe auch: GEW: „PISA-Ergebnisse spiegeln Lehr- und Fachkräftemangel wider“

 

GEW: „Kritische Verbraucherbildung statt Bildung fürs Finanzielle“  

Bildungsgewerkschaft GEW zur Initiative „Finanzielle Bildung“ von Bildungs- und Finanzministerium

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisiert die gemeinsame „Initiative Finanzielle Bildung“ von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP), die am Dienstag auf einer Konferenz vorgestellt wird. „Eine mit mehreren Millionen ausgestattete Finanzbildung ohne jeden politischen und sozialwissenschaftlichen Zusammenhang offenbart ein bedenkliches Bildungsverständnis“, kommentierte die GEW-Vorsitzende Maike Finnern den Plan der beiden Ministerien. „Bei Bildung und Soziales zu kürzen und dabei zugleich zu behaupten, finanzielle Bildung fördere die ‚Chancen für mehr Teilhabe, Wachstum und Wohlstand‘  ist ein Hohn“, ergänzte Finnern ihre Kritik. Weiterlesen

Frühkindliche Bildung: Wie gut ist unser Kita-Personal qualifiziert?

Bericht: FernUniversität in Hagen

Das fragt das Ländermonitoring der Bertelsmann Stiftung in Zusammenarbeit mit der FernUniversität in Hagen. Gut neun Prozent des pädagogischen Personals in Kitas haben keine entsprechende Berufsausbildung.

9,1 Prozent des pädagogischen Personals in Kitas und Horten haben keine entsprechende Berufsausbildung – die Tendenz ist steigend. Das ist ein Ergebnis der aktuellen Ausgabe des Ländermonitorings Frühkindliche Bildungssysteme der Bertelsmann Stiftung, das heute in Zusammenarbeit mit Forschenden des Lehrgebiets Empirische Bildungsforschung der FernUniversität in Hagen veröffentlicht worden ist. … weiter


Quelle:
www.idw-online.de
www.fernuni-hagen.de

 

Gleiche Nachbarschaft, andere Grundschule

Studie untersucht, wie die Schulwahl der Eltern die soziale Entmischung verstärkt

Bericht: Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung gGmbH

In den vergangenen Wochen konnten Eltern in Nordrhein-Westfalen ihre zukünftigen Erstklässler*innen für das nächste Schuljahr anmelden. ILS-Wissenschaftlerin Isabel Ramos Lobato hat die Auswirklungen der elterlichen Schulwahl auf die Zusammensetzung der Grundschulen untersucht. Die Ergebnisse sind jetzt als ILS-TRENDS „Soziale Entmischung in der Grundschule – wie die Wahl der Eltern Segregation verstärkt“ erschienen. Das Heft entstand unter Mitarbeit von Andreas Wettlaufer, Andreas Farwick und Heike Hanhörster. … weiter

Download des Heftes als pdf-Datei


Quelle:

ww.idw-online.de
www.ils-forschung.de

 

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