„BAföG nicht weiter aushungern, sondern reformieren“

Bildungsgewerkschaft GEW zu den geplanten Kürzungen des BAföG-Haushalts

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat die von Finanzminister Christian Lindner (FDP) geplante Kürzung der BAföG-Ausgaben im Bundeshaushalt 2024 scharf kritisiert. „Ausgerechnet die Ausbildungsförderung, die einen wichtigen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit des Landes leisten soll, will der Finanzminister in sein Streichkonzert einbeziehen. Auch wenn damit keine nominellen Leistungskürzungen für die Studierenden einhergehen: Die Ampelkoalition hungert das BAföG systematisch aus, wenn sie die Bedarfssätze nicht an die galoppierende Inflation und die Preisexplosion auf dem Wohnungsmarkt anpasst. Damit verschärft sie nicht nur die prekäre soziale Lage vieler Studierender, sondern auch den Fachkräftemangel. Die BAföG-Bedarfssätze liegen schon heute deutlich unter dem Existenzminimum. Deshalb überprüft das Bundesverfassungsgericht auf Antrag des Bundesverwaltungsgerichts diese derzeit auf ihre Verfassungsmäßigkeit“, sagte Andreas Keller, stellvertretender GEW-Vorsitzender und Hochschulexperte, am Dienstag in Frankfurt a.M. Die Kürzungen zeigten, dass im Bundeshaushalt schon heute Spielraum für die überfällige Anpassung der Bedarfssätze ist. „Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) muss jetzt aus dem Dornröschenschlaf aufwachen, die BAföG-Gelder im Haushalt verteidigen und schleunigst einen Entwurf für eine BAföG-Reform vorlegen“, mahnte Keller.


4.7.2023
Ulf Rödde
GEW-Hauptvorstand
Pressesprecher
www.gew.de


siehe auch die Stellungnahme des fzs: BAföG-Kürzung im Haushaltsentwurf: Statement des freien zusammenschluss von student*innenschaften

 

Gute Lehrkräftebildung auch in Zeiten von Lehrkräftemangel sichern

Bericht: Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland e.V.

Der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO e. V.) appelliert an alle Entscheidungsträger in Politik, Verwaltung, Bildung und Weiterbildung an den gemeinsam vereinbarten Standards der Lehrkräftebildung auch in Anbetracht des aktuellen Lehrkräftemangels festzuhalten. Zugleich empfiehlt der Biologenverband ein aufeinander abgestimmtes Maßnahmenpaket, das dazu beitragen wird, die Qualität der Lehrkräftebildung nachhaltig zu sichern. Erforderlich sind insbesondere qualifizierende Begleitprogramme für den Quer- und Seiteneinstieg, die Förderung polyvalenter Studiengänge sowie attraktive und passgenaue Fort- und Weiterbildungen. … weiter


Quelle:
www.idw-online.de
www.vbio.de

 

GEW: „Für fairen Interessenausgleich statt Kotau vor Arbeitgebern!“

Bildungsgewerkschaft zum Referentenentwurf für eine Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes

Mitteilung: GEW

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat den am 6.6.2023 bekannt gewordenen Referentenentwurf des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) für eine Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) scharf kritisiert. „Im März hat das BMBF seine Eckpunkte für eine WissZeitVG-Reform ‚zurück in die Montagehalle‘ gerufen und damit Hoffnungen auf eine stärkere Berücksichtigung der Interessen der Beschäftigten an Hochschulen und Forschungseinrichtungen im Sinne von mehr Dauerstellen und verlässlichen Karrierewegen geweckt. Diese Hoffnungen wurden bitter enttäuscht: Der Referentenentwurf folgt weitgehend den in der Allianz der Wissenschaftsorganisationen zusammengeschlossenen Wissenschaftsarbeitgebern. Die Ampelkoalition muss den Entwurf stoppen und auf einen fairen Interessenausgleich statt eines Kotaus vor den Arbeitgebern pochen“, sagte Andreas Keller, stellvertretender GEW-Vorsitzender und Hochschulexperte der GEW, am Dienstag in Frankfurt a.M.

Keller kritisierte insbesondere, dass das BMBF bei der umstrittenen Neuregelung der Postdoc-Befristung „eins zu eins“ dem Ansatz der Allianz gefolgt sei. „Die Verkürzung der Höchstbefristungsdauer von sechs auf vier Jahre greift zu kurz, um die Arbeitgeber zu einer Veränderung ihrer Befristungspolitik zu zwingen. Sie werden in Zukunft versuchen, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler statt in sechs schon in vier Jahren durch die Postdoc-Phase zu schleusen – der Druck auf die befristet Beschäftigten wird weiter zunehmen, sollte der BMBF-Referentenentwurf Gesetz werden. Die Anschlusszusage, die die GEW anmahnt, kommt vier Jahre nach der Promotion zu spät – viele Postdocs werden dann auf die Straße gesetzt oder auf weiteren Zeitverträgen in Drittmittelprojekten eingesetzt“, gab der Hochschulexperte zu bedenken. Er machte sich nachdrücklich für den Vorschlag aus dem Dresdner Gesetzentwurf der GEW stark, eine Anschlusszusage direkt nach der Promotion vorzusehen. Diese bedeute, dass ein befristetes Arbeitsverhältnis entfristet wird, wenn vereinbarte Ziele in Forschung und Lehre erreicht werden.

Keller erinnerte SPD, Grüne und FDP an ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag 2021, das WissZeitVG auf Basis der Evaluation zu reformieren und dabei die Planbarkeit und Verbindlichkeit in der Postdoc-Phase deutlich zu erhöhen. „Der vorliegende Gesetzentwurf ignoriert hingegen die Ergebnisse der der Gesetzesevaluation des BMBF und erhöht die Unsicherheit für Postdocs sogar noch. Auch die weiteren im Gesetzentwurf vorgesehenen Änderungen enthalten keine substanziellen Verbesserungen gegenüber den Eckpunkten vom März. Insbesondere hält das BMBF – von halbherzigen Lockerungen abgesehen – an der Tarifsperre fest. Diese verbietet Gewerkschaften und Arbeitgebern, vom Gesetz abweichende Befristungsregelungen auszuhandeln. Der Entwurf ist ungewollt eine Steilvorlage für die ab 12. Juni geplante Aktionswoche, zu der die GEW mit weiteren Organisationen aufruft, um bessere Beschäftigungsbedingungen in der Wissenschaft durchzusetzen“, stellte Keller fest.

Info: Weitere Informationen zur bundesweiten „Aktionswoche Wissenschaft“ von 12. bis 16. Juni sind auf der GEW-Website zu finden: https://www.gew.de/aktuelles/detailseite/bundesweite-aktionswochewissenschaft-von-12-bis-16-juni-2023 
Die GEW hat einen eigenen Gesetzentwurf für eine WissZeitVG-Reform vorgelegt, den Dresdner Gesetzentwurf für ein Wissenschaftsentfristungsgesetz: https://www.gew.de/aktuelles/detailseite/her-mit-dem-wissenschaftsentfristungsgesetz


6.6.2023
Ulf Rödde
GEW-Hauptvorstand
www.gew.de

 

Der Muff eines aus der Zeit gefallenen Urteils

Am 29.5. vor genau 50 Jahren wurde die gleichberechtigte Mitbestimmung an Hochschulen durch das BVerfG gekippt. Doch ist die Auslegung dieses Urteils heutzutage noch zeitgemäß?

Bericht: freier zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) e.V.

In der 68er Bewegung wurde sie erkämpft – die gleichberechtigte Mitbestimmung von Studierenden und Mitarbeitenden in den höchsten Gremien der Hochschulen. Dank der Drittelparität hatten diese eine Zeit lang genau so viel Mitspracherecht in den akademischen Senaten wie Professor*innen. Vor genau 50 Jahren, am 29. Mai 1973, wurde die erstrittene Drittelparität allerdings durch das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) wieder aufgehoben. Studierendenvertreter*innen zweifeln jetzt, ob das 50 Jahre alte Urteil und seine aktuelle Auslegung überhaupt noch angemessen für eine moderne Hochschulpolitik ist. Weiterlesen

Was tun gegen Rassismus an Universitäten?

Interview: Ruhr-Universität Bochum

Rassismus beginnt nicht erst mit dem Molotow-Cocktail, der gegen eine Hauswand geworfen wird, er beginnt mit der Skepsis: Kannst du, so wie du aussiehst, ein guter Mitarbeiter sein?

Welche Rassismus-Probleme es an Hochschulen gibt und wie man sie bekämpfen kann, diskutieren Nathalie Eleyth und Prof. Dr. Karim Fereidooni im Interview. Als Mitglieder des Think Tanks Diversity der Ruhr-Universität möchten sie dazu beitragen, Diskriminierung im Umfeld der Hochschule zu minimieren. … weiter


Quelle: news.rub.de

 

Die Ausbildung ist in Deutschland ein Armutsfaktor“: die bundesweite Studierendenvertretung schlägt Alarm

Bericht: freier zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) e.V.

Heute wurden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), dem Deutschen Zentrum für Hochschul- und WIssenschaftsforschung (DZHW) sowie dem Deutschen Studierendenwerk (DSW) die lang erwarteten Ergebnisse der Studierendenbefragung präsentiert, der Nachfolgestudie zur sogenannten ‚Sozialerhebung‘ des DSW. Der freie zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) ist als bundesweite Studierendenvertretung alarmiert und fordert die Verantwortlichen Politiker*innen dazu auf, endlich zu handeln. Weiterlesen

Keine Verhandlungen sind auch keine Lösung“: Studierendenschaften schockiert über Vorgehen der Verkehrsminister*innen

Bericht: freier zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) e.V.

Medienberichten zufolge haben sich die Verkehrsministerien der Länder unter Ausschluss der studentischen Zielgruppe auf eine Lösung für ein bundesweites Semesterticket verständigt. Studierendenschaften kritisieren dieses paternalistische Vorgehen heftig: Weiterlesen

Berufsbildungsbericht: Ausbildung weiter in der Krise

Mitteilung: DGB

Erstmals haben mehr als 2,64 Millionen junge Menschen zwischen 20 und 34 Jahren keinen Berufsabschluss und nur noch knapp 19 Prozent der hiesigen Unternehmen bilden überhaupt aus. Dies sind zwei zentrale Ergebnisse des neuen Berufsbildungsberichtes, mit dem sich heute das Bundeskabinett befassen wird. Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack sagte am Mittwoch in Berlin: Weiterlesen

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