Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 29: Kindesmissachtung 2.O

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 29

 

Kindesmissachtung 2.O

„Wenn wir nicht einfach in den Tag hinein leben, sondern uns unserer Existenz bewusst sein wollen, ist es unsere größte und zugleich schwerste Aufgabe, in unserem Leben einen Sinn zu finden.“
(Bruno Bettelheim)

Fast jedes Mal, wenn ich die Hängebrücke über die Lahn überquere, sehe ich junge Frauen oder Mädchen, die dort über dem Fluss ein Fotoshooting veranstalten. Sie treffen sich dort, um ein Posing für ihr Instagram- oder TikTok-Profil zu veranstalten. Sie sind meist total aufgebrezelt und aufwendig und grell geschminkt. Die Münder durch Lippenstift überdimensional groß, die Augen von künstlichen Wimpern überdacht. Die Posen, die sie einnehmen, wirken einstudiert, oft ziemlich lasziv. Der Kopf muss in eine bestimmte Haltung gebracht werden, die Haare werden in den Nacken oder über die Augen geworfen. Anleitungen, wie man ein Posing durchzuführen hat, findet man im Netz. Die Kids wirken wie Abziehbilder oder Klone ihrer Vorbilder, die sie Influencer nennen. Viele haben den Traum, selbst Influencerin zu werden, damit Geld zu verdienen und Zugang zu finden zu einer Welt des Luxus‘ und der Mühelosigkeit. … weiter

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GEW: „Hochschulen in Impf- und Teststrategien einbinden!“

Bildungsgewerkschaft zu den Änderungen des Infektionsschutzgesetzes und der  Coronavirus-Impfverordnung

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat sich dafür stark gemacht, die Hochschulen in die die Impf- und Teststrategien zur Bekämpfung der Corona-Pandemie einzubinden. „Im nunmehr dritten Corona- und Online-Semester sehnen sich Studierende wie Lehrende nach Präsenzstudium und einer Rückkehr zur Normalität an den Hochschulen. Lehre und Studium leben von der persönlichen Begegnung auf dem Campus und im Hörsaal. Wer die Hochschulen wieder öffnen will, muss für ein Impfangebot für Beschäftigte und Studierende sowie die Ausdehnung der Testpflicht auf die höheren Bildungseinrichtungen sorgen“, sagte Andreas Keller, stellvertretender GEW-Vorsitzender und Vorstandsmitglied für Hochschule und Forschung, mit Blick auf die heutige Debatte im Bundestag zum Infektionsschutzgesetz. Weiterlesen

Schule „ist das Letzte, was wir schließen, und das Erste, was wir öffnen!“ (Söder) – ein Zwischenruf

von Frank Bernhardt

Schule zu, Schule auf, dazu „Homeschooling“ mit vielen Mängeln im Verbund mit Präsenzunterricht, die Pandemie sorgt für ein ständiges Wechselbad, dass den Kolleg_innen allerhand an Mehrarbeit aufbürdet. „Kein ‚Weiter so wie bisher‘“ fordert die GEW in der Erziehung & Wissenschaft (04/2021, S. 6 ff.). Denn die „Krise“ eröffne nach ihrer Beendigung die „Chance“, Schule „neu zu denken“. Den Schulen droht ein „Verteilungskampf um Ressourcen“ mit anderen Haushaltsposten, so die E & W. Da liegt die Vermutung nahe, dass auf die Beschäftigten weitere Belastungen zukommen.

Für die GEW heißt dies, sich „massiv einzumischen“. Im Hinblick auf die Kolleg_innen wäre das mehr als dringlich, wenn „strukturelle Veränderung“ meint, die verschleißenden Arbeitsbedingungen anzugreifen und Mittel und Wege zu ersinnen, wie das erreicht werden kann. Dazu eine brandaktuelle Meldung aus den Koalitionsverhandlungen von Grünen und CDU in Baden-Württemberg: Die AG Bildung hat sich auf ca. 3.000 neue Lehrerstellen geeinigt. Ministerpräsident Kretschmann erklärte am Dienstag, es können „nur sehr wenige neuen Stellen geschaffen werden“ (news4teachers.de 29.4.). Was tun, GEW? … weiter
Fehlerbereinigte Fassung v. 3.5.2021


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Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 27: Der Mann, der den Eiffelturm verkaufte

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 27

 

Der Mann, der den Eiffelturm verkaufte

„Der Jugend wird oft der Vorwurf gemacht, sie glaube immer, dass die Welt mir ihr erst anfange. Wahr. Aber das Alter glaubt noch öfter, dass mit ihm die Welt aufhöre. Was ist schlimmer?“
(Friedrich Hebbel)

Armin Laschet hat in seiner Bewerbungsrede für die Kanzlerkandidatur seinen Traum von Deutschland offenbart. Jeder, der eine Aufbruchsstimmung erzeugen will, macht Anleihen bei Martin Luther King und hat plötzlich „einen Traum“. Selbst ein Langweiler wie Laschet. Er träumt von einer Republik, die entbürokratisiert ist; von einem Land, das gestaltet und nicht in Verordnungen verharrt; das Menschen einfach machen lässt und ihnen keine Hürden in den Weg stellt; das sich verändert, digital ist, sozial, spätestens 2050 klimaneutral, Bildung für alle bietet, auch den Schwachen den Aufstieg ermöglicht. Ein „Land der Macherinnen und Macher“ soll es sein. Das ist das neue Deutschland, „die Republik, von der ich träume.“

Das ist kein Traum, das ist ein neoliberaler Albtraum, ein Schreckens-Szenario. … weiter

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GEW: „Verantwortung, Verbindlichkeit und Strategie gehen anders“

Bildungsgewerkschaft GEW zum Beschluss der Kultusministerkonferenz

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ist über die Beschlüsse der Kultusministerkonferenz (KMK) von gestern Abend schwer enttäuscht. „Nichts gewesen außer ‚wollen‘ und ‚sollen‘: Verantwortung wahrzunehmen, Verbindlichkeit zu schaffen und eine verlässliche Strategie, die den Gesundheitsschutz von Lehrenden und Lernenden mit dem Recht der Schülerinnen und Schüler auf Bildung miteinander verbindet, sehen anders aus“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Freitag in Frankfurt a.M. „Die KMK will Präsenzunterricht – klar, das wollen wir alle. Sie hat sich aber zum wiederholten Mal nicht auf gemeinsame Regelungen verständigt, wann und unter welchen Voraussetzungen die Corona-Pandemie Einschränkungen unerlässlich macht. Dass Schulen wie in Sachsen selbst bei einem Inzidenzwert von über 200 geöffnet bleiben, ist unverantwortlich. Das ist ein gefährliches Spiel mit der Gesundheit der Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie der Eltern. Die GEW macht sich weiter dafür stark, dass bei Inzidenzen von über 50 Wechselunterricht angeboten und über 100 auf Fernunterricht umgestellt werden muss.“ Weiterlesen

„Impfschaden – wer zahlt?“

„Die Liste der Menschen, die auf eine Impfung gegen Corona wartet, ist lang. Viele lehnen eine Impfung aber auch wegen möglicher Nebenwirkungen ab. Impfschäden sind leider immer möglich, egal gegen was wir uns impfen lassen.“

Der DGB-Rechtsschutz versucht Antworten zu geben: Wer zahlt, wenn ein dauernder Impfschaden eintritt?

Impfschaden – wer zahlt?


Bild von Wilfried Pohnke auf Pixabay

 

Impfung gegen Corona: Was für Beschäftige wichtig ist – DGB Rechtsschutz

Die Coronaimpfungen gehen voran, wenn auch nur schrittweise. Es ist zu hoffen, dass in der zweiten Jahreshälfte viele Beschäftigte die Möglichkeit erhalten, sich impfen zu lassen. Dies wirft allerdings arbeitsrechtliche Fragen auf. Wir erklären, was Beschäftigte beachten müssen.

Informationen: DGB Rechtsschutz

Schon bevor es mit dem Impfen überhaupt losging, war die Irritation groß. Erste Arbeitgeber drohten Kündigungen an, falls sich ihre Beschäftigten nicht würden impfen lassen. Andere beließen es nicht bei der Drohung. Kein Wunder also, dass viele Arbeitnehmer*innen verunsichert sind. Wir klären die wichtigsten Fragen. Weiterlesen

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 24: Surrogatpolitik – Die Linke verschleißt sich auf Nebenkriegsschauplätzen

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 24

 

Surrogatpolitik – Die Linke verschleißt sich auf Nebenkriegsschauplätzen

Man sollte es machen wie die Tiere,
die vor dem Eingang ihrer Höhle
die Spuren verwischen.“
(Michel de Montaigne)

Gestern begleitete mich Harald auf meinem Gang zur Lahn. Es sollte vorläufig der letzte schöne Vorfrühlingstag sein und wir genossen die Sonne. Uns geht der Gesprächsstoff nie aus. Wir hockten uns am Lahnufer auf ein Mäuerchen und sprachen über unsere Anmeldung zum Impfen. Wir gehören beide in Gruppe zwei der über 70-Jährigen und hoffen, noch vor Ostern unseren Schuss zu bekommen. Wir sind beide der Meinung, dass Geimpfte keine Privilegien erhalten sollten. Wenn die Alten, auf die die jungen Leute Rücksicht nehmen sollten, zuerst geimpft werden und dann im Sommer in Cafés sitzen und in Urlaub fahren, während die Noch-nicht-Geimpften weiter zu Hause bleiben und Maske tragen müssen, könnte es böses Blut geben. Also: Freiheiten entweder für alle oder für keinen! Erst wenn alle zumindest die Chance auf eine Impfung gehabt haben, können die Beschränkungen aufgehoben werden. … weiter

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