Aktionsbündnis fordert: Kinderrechte gehören endlich ins Grundgesetz!

Das Aktionsbündnis „Kinderrechte ins Grundgesetz“ plädiert im Vorfeld der Bundestagswahl noch einmal nachdrücklich für die Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz. Mit einer solchen verfassungsrechtlichen Verankerung der Kinderrechte im Sinne der UN-Kinderrechtskonvention besteht die große Chance, dass Kinderrechte stärker als bisher zu einem Kompass für politisches Handeln werden. Langfristig wird damit eine tragfähige Grundlage für ein kinder- und familienfreundlicheres Land geschaffen. Kinder in Deutschland können so besser geschützt sowie Staat und Gesellschaft stärker in die Verantwortung für das Kindeswohl genommen werden. Gerade in Krisenzeiten wird deutlich, dass die Interessen von Kindern und Jugendlichen ansonsten nicht ausreichend Berücksichtigung finden. Kinderrechte im Grundgesetz stärken die Rechte der Eltern zum Wohle ihrer Kinder und die Interessen von Familien in unserer alternden Gesellschaft. Die Beteiligung der jungen Generation stärkt unsere Demokratie. Weiterlesen

Kinderarmut muss zentrales Projekt der neuen Bundesregierung sein

Die Bundesregierung hat bei der Umsetzung einer Kindergrundsicherung versagt.  Und auch die Wahlprogramme der Parteien bieten wenig Hoffnung, dass die Einführung einer echten Kindergrundsicherung in der nächsten Legislaturperiode Realität wird. Die Bündnis-Mitglieder rufen daher die Parteien auf, beim Thema Kinderarmut nicht wegzuschauen. 

Verena Bentele, Präsidentin des VdK und Sprecherin des Bündnis Kindergrundsicherung sagt: „Kinderarmut betrifft in Deutschland viel zu viele Kinder – es muss heute, nicht morgen etwas dagegen getan werden. Investitionen in Kitas und Schulen sind wichtig, aber reichen bei weitem nicht aus. Es ist besorgniserregend, dass Kinderarmut in den meisten Wahlprogrammen nur am Rande auftaucht. Lediglich zwei Parteien sprechen sich für eine Kindergrundsicherung aus. Hier müssen die übrigen Parteien deutlich nachbessern. Wir als das Bündnis Kindergrundsicherung fordern die zukünftige Bundesregierung jetzt schon auf, den Kampf gegen Kinderarmut und echte Startchancen zu einem ihrer zentralen Projekte zu machen!“

Maike Finnern, Vorsitzende der GEW, unterstreicht: „Alle Parteien bekräftigen in ihren Wahlprogrammen, wie wichtig Chancengleichheit ist. Doch beim Blick in die Vorschläge bleiben sie unkonkret. Dabei ist es gerade jetzt notwendig, vor allem Kinder aus sozial benachteiligten Familien besser zu unterstützen. Denn: die Schere zwischen Arm und Reich, zwischen bildungsnah und bildungsfern geht zunehmend auseinander. Das sozial indizierte Startchancen-Programm für ca. 4.000 Schulen ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Allerdings reicht das nicht. Wir brauchen Zukunftsvisionen und somit Zukunftsinvestitionen in unser gesamtes Bildungssystem. Eine Kindergrundsicherung, die ihrem Namen gerecht wird, muss Teil dessen sein. Sie ist gerade jetzt notwendiger denn je, damit Kinder und Jugendliche im Laufe ihres Bildungsweges nicht den Anschluss verlieren.“

Das Bündnis Kindergrundsicherung macht sich seit 2009 mit einer wachsenden Zahl von Mitgliedsverbänden für eine echte Kindergrundsicherung stark. Dabei sollen möglichst viele Leistungen gebündelt, automatisiert sowie in ausreichender Höhe ausgezahlt werden.

Weitere Infos zum Bündnis Kindergrundsicherung: www.kinderarmut-hat-folgen.de


10.2.1015
Ulf Rödde
GEW-Hauptvorstand
www.gew.de

 

 

Ratschlag Kinderarmut: „Die Sommerferien sind vorbei, jetzt heißt es gemeinsam anpacken!“

51 Akteure aus der Zivilgesellschaft und Wissenschaft fordern Umdenken der Politik im Kampf gegen Kinderarmut

Berlin/Frankfurt a.M – Der Ratschlag Kinderarmut, ein Zusammenschluss aus 51 Akteuren aus Zivilgesellschaft und Wissenschaft, fordert ein konsequentes Umdenken der Politik im Kampf gegen die Armut von Kindern und Jugendlichen. Bund, Länder und Kommunen müssen endlich gemeinsam an einem Strang ziehen: Weg von einem Kooperationsverbot zwischen den föderalen Ebenen und hin zu einem Kooperationsgebot. Weiterlesen

Kinderarmut endlich ernsthaft bekämpfen

„Zu viele Kinder im Land haben infolge ihrer Armut aktuell wenig Aussicht auf Erfolge im Leben. Bürokratische Hürden, die dafür sorgen, dass nur ein Teil der Kinder die für sie notwendige Unterstützung bekommt, müssen dringend abgeräumt werden. 

Wenn es der Bundesregierung ernst damit ist, Kinderarmut zu bekämpfen, müssen innerhalb der Koalition Lösungen gefunden werden, die verabredete Kindergrundsicherung umzusetzen. Nichtstun hat einen hohen Preis, für die betroffenen Kinder wie für eine gerechte Gesellschaft.“

sagt Anja Piel, DGB-Vorstandsmitglied
Sie ist seit 2020 Mitglied im geschäftsführenden DGB-Bundesvorstand.Das Zitat wurde am 16.5.2024 auf www.dgb.de veröffentlicht.

 

 

 

Kindergrundsicherung: Niveau müsste je nach Alter 6 bis 30 Prozent höher sein, um Kinderarmut wirksam zu bekämpfen

Neue Berechnungen für realistisches Existenzminimum

Bericht: Hans-Böckler-Stiftung

Die Höhe der geplanten Kindergrundsicherung reicht nicht aus, um Entwicklungsmöglichkeiten und soziokulturelle Teilhabe zu sichern, die wichtige Elemente des Existenzminimums sind. Für ein angemessenes Niveau, das Kinderarmut nachhaltig verhindert, müssten die Beträge anders berechnet werden. Je nach Altersstufe der Kinder und Jugendlichen würden sie dann für 2025, wenn die Grundsicherung starten soll, zwischen 30 und 191 Euro höher ausfallen als aktuell von der Bundesregierung vorgesehen. Das entspricht rund sechs bis 30 Prozent mehr je nach Alter, ergibt eine neue, von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Studie der Verteilungsforscherin Dr. Irene Becker.*

Die Kindergrundsicherung soll Kinder und Jugendliche vor Armut schützen – und insgesamt zu mehr Chancengerechtigkeit beitragen. Ob das gelingt, hängt auch davon ab, wie die Leistungen berechnet werden. Zwar kann die angestrebte Vereinfachung der Antragsverfahren ebenfalls einen Beitrag leisten, wie kürzlich Böckler-geförderte Simulationsrechnungen gezeigt haben: Wenn dadurch alle aktuell 2,3 Millionen Kinder mit Unterstützungsanspruch auch wirklich Leistungen erhalten würden – statt wie bisher nur rund eine Million –, wirkt sich das vor allem längerfristig positiv aus.** Unabhängig davon sind aber die derzeitigen gesetzlichen Verfahren zur Bemessung des soziokulturellen Existenzminimums „in mehrfacher Hinsicht unzulänglich“, betont Forscherin Becker in der neuen Untersuchung. Das unterstreicht auch Prof. Dr. Bettina Kohlrausch, wissenschaftliche Direktorin des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung: „Das aktuelle Konzept der Bundesregierung stellt eine – in der Intention sinnvolle – Verwaltungsreform dar, aber das allein reicht nicht. Niedrigere bürokratische Hürden bei der Antragstellung sind wichtig, sie ändern jedoch nichts daran, dass die geplanten Leistungen absehbar zu niedrig sind.“ Weiterlesen

Deutsches Schulbarometer: Immer mehr Kinder sorgen sich um finanzielle Situation ihrer Familie

Bericht: Robert Bosch Stiftung

Repräsentative Umfrage der Robert Bosch Stiftung zeigt, dass Kinderarmut sichtbar zunimmt. Das Verhalten der Schüler:innen und die hohe Arbeitsbelastung sind aktuell die größten Herausforderungen für Lehrkräfte an deutschen Schulen. Lehrkräftemangel: Zwei Drittel der teilzeitbeschäftigten Lehrkräfte sind grundsätzlich zu einer Aufstockung bereit – allerdings nur unter bestimmten Bedingungen. Weiterlesen

Mehr Geld für Schulen in den ärmsten Nachbarschaften

Mittel aus dem Startchancenprogramm könnten über die Armutsquote fairer verteilt werden

Bericht: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung

Kinderarmut verteilt sich in Deutschland sehr ungleich. Das zeigt eine Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB), in der erstmals für die Einzugsgebiete aller Grundschulen die Kinderarmutsquoten berechnet wurden. Demnach liegen die meisten Schulen mit einem hohen Anteil armer Kinder in Nordrhein-Westfalen und in den drei Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin. Bayern und Baden-Württemberg weisen den geringsten Anteil an Grundschulen mit hoher Kinderarmut auf. In der Studie berechnet WZB-Forscher Marcel Helbig auch, welche Mittel jedes Bundesland bekäme, wenn das von der Ampelkoalition geplante Startchancenprogramm diese Armutsquoten zur Grundlage der Verteilung nehmen würde. … weiter

Direktdownload der Studie als pdf-Datei


Quelle: www.wzb.eu

 

GEW: „Politik lässt Grundschulen im Stich!“

Mitteilung: GEW

Bildungsgewerkschaft zu den Ergebnissen des IQB-Bildungstrends 2021 im Primarbereich: „Entlastungsprogramm für Grundschulen muss kommen!“

Frankfurt a.M. – „Die Befunde zu den Leistungen der Kinder und der sozialen Schere an den  Grundschulen in Deutschland sind ernüchternd und skandalös“, stellte Anja Bensinger-Stolze, Vorstandsmitglied Schule der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), mit Blick auf die heute veröffentlichte Studie des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) in Frankfurt a.M. fest. „Jetzt rächt sich, dass der Primarbereich in den vergangenen Jahren vernachlässigt wurde: der immer größer werdende Lehrkräftemangel, die ungleiche Bezahlung in den Bundesländern, große Klassen, fehlende Unterstützungssysteme, eine unzureichende Ausbildung – so legt man nicht die notwendigen Grundlagen für das zukünftige Leben der Kinder.“ Weiterlesen

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