Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 47: Kriegsfolgen

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 47

 

Kriegsfolgen

Aber man kann nur eine lebendige Gesellschaft verteidigen, und die Auflösung dieser Gesellschaft war schon zu weit fortgeschritten. Niemand glaubte mehr an irgend etwas, weil in Wahrheit nichts mehr möglich war …“
(Victor Serge)

Das, was mich bei der Lektüre von Victor Serges Buch Beruf: Revolutionär am meisten mitnimmt, ist, dass er seitenlang Menschen porträtiert, denen er während seines Aufenthaltes in der Sowjetunion begegnet ist, und jeweils am Schluss des Portraits steht: wurde 1936 oder 1937 erschossen. Und jeder dieser Erschossenen war ein Mensch. Serge schildert sie, weil er dankbar dafür war, dass sie gelebt haben und er sie kennenlernen durfte. „Der Mensch, wer auch immer er sei, und wäre er der letzte der Menschen, ‚Klassenfeind‘, Sohn oder Enkel von Bürgern, darauf pfeife ich; man darf nie vergessen, dass ein Mensch ein Mensch ist. Hier unter meinen Augen, überall, wird das jeden Tag vergessen, das ist das Empörendste, das Antisozialistischste, das es gibt.“ … weiter

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Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 38: Entfremdung zweiten Grades

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 38

 

Entfremdung zweiten Grades

„… wahrscheinlich war sich die Mehrzahl in einer wirklich kritischen Situation niemals der Krise bewusst …“
(Erich Fromm)

Samstag, der 25. September

Die CDU holt auf den letzten Metern auf, der Vorsprung von Olaf Scholz schmilzt laut jüngsten Umfragen dahin. Es scheint nun doch ein Kopf-an-Kopf-Rennen zu werden. Der Wahlsieger genießt das Privileg, das Gesetz des Handelns in der Hand zu haben und zu Gesprächen einladen zu dürfen. Das könnte über mögliche Koalitionen entscheiden. Ich traue es den Grünen zu, auch an einer sogenannten Jamaika-Koalition mitzuwirken.

Nun gut, morgen Abend wissen wir mehr. Hier in Gießen waren gestern über 1.000 Menschen auf den Beinen, um an einer Demonstration für aktiven und raschen Klimaschutz teilzunehmen. So viele waren es lange nicht mehr. Es war symbolisch für die Lage im Land: Auf der einen Fahrspur zog ein Demonstrationszug für eine Wende in der Klima- und Verkehrs-Politik durch die Stadt, auf der anderen fuhren hupend soundverstärkte Limousinen und SUVs. Einstweilen sind die Autofahrer noch deutlich in der Überzahl. Es gibt jede Menge Leute, die den Ernst der Lage ignorieren und so weitermachen wollen, wie bisher. Nachmittags hockten vielleicht zweihundert Klima-Aktivisten und Aktivistinnen vor dem Rathaus am Boden und lauschten einer Podiumsdiskussion, zu der Fridays for Future die Gießener Direktkandidaten für die Bundestagswahl eingeladen hatten. … weiter

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Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 35: Versuch über „Herdendummheit“

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 35

 

Versuch über „Herdendummheit“

Schreibend gab ich mir einen Halt, wie Bergsteiger Eisenringe in den Felsen schlagen, um sich vor dem Absturz zu sichern, vor allem aber, um sich abseilen zu können. Dank meines Tagebuchs würde ich mich zu jeder beliebigen Zeit meines Lebens abseilen können.“
(Ingo Schulze: Tasso im Irrenhaus)

Gestern sah ich unseren Briefträger vorn an der Ampel. Er war Richtung Bahnhof unterwegs. Ich grüßte ihn und fragte, eigentlich eher scherzhaft gemeint, ob er mir heute etwas in meinen Briefkasten geworfen habe. „Ja, einen DIN-A4-Umschlag“ „Wahrscheinlich vom Freitag in Berlin“, sagte ich. „So genau hab ich nun doch nicht hingeschaut“, erwiderte er lächelnd. Ein Briefträger, wie er sein soll, einer, der seine Kundschaft mit Namen kennt. Zwischenzeitlich hatten wir Jahre lang angelernte Zusteller, für die der Begriff Briefträger nicht mehr passt. Manche schienen der deutschen Sprache nicht mächtig zu sein oder konnten nicht richtig lesen, denn sie warfen die Post einfach in irgendeinen Briefkasten und überließen die Verteilung dem Besitzer dieses Briefkastens.

Mein Urbild des Briefträgers ist ein gemütlicher Mann, der noch Postbeamter war und eine richtige blaue Uniform mit dazugehöriger Mütze trug. Er ging seinem Beruf noch mit einer Umhängetasche nach und sprach mich stets mit Herr Doktor an. Das war ihm partout nicht auszureden. Als ich ihm einmal in der Sauna begegnete, war ihm das extrem unangenehm – so nackt und ohne Uniform. Wir taten in der Folgezeit so, als hätte es diese Begegnung nicht gegeben…. weiter

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Was wir heute übers Klima wissen: aktuelle Fakten zum Klimawandel

Bericht: Helmholtz-Klima-Initiative

Die Temperaturen steigen weltweit, Extremwetter nehmen zu, das Meereis geht dramatisch zurück – das Klima ist im Wandel. Mit Folgen für uns und unsere Umwelt. Was sind Ursachen für die Veränderungen? Wie zeigen sie sich? Und worauf müssen wir uns in Zukunft einstellen?

Sechs namhafte Organisationen geben in einer aktualisierten Faktensammlung einen Überblick über Erkenntnisse, die in der Wissenschaft unumstritten sind. … weiter

Die Faktensammlung herunterladen (pdf-Datei)


Quelle:
www.idw-online.de
www.helmholtz-klima.de

 

„Wir brauchen keine Ökodiktatur“

gsf – Auf der Seite des Goethe-Instituts erschien im März 2021 ein Interview mit dem Soziologen Harald Welzer. Wolfgang Mulke befragte ihn zum Klimaschutz und dessen Durchsetzbarkeit in Pandemiezeiten:

„Wir brauchen keine Ökodiktatur“

Der Klimaschutz rückt in Pandemiezeiten scheinbar in den Hintergrund. Das mag vielen in gewisser Hinsicht sogar gelegen kommen: Die Aussicht, dass sie auf ihre Ressourcen verschwendende Lebensweise verzichten müssen, empfinden viele Menschen eher als Bedrohung, denn als Chance. Trotzdem glaubt der Soziologe und Herausgeber des Magazins „Futurzwei“, Harald Welzer, dass sich Menschen von den Vorzügen einer klimaschonenden Gesellschaft überzeugen lassen. … Den ganzen Artikel lesen

Wir haben den Text ohne Änderungen auch als pdf-Datei unter der Creative Commons Lizenz CC BY-SA 3.0 DE gestaltet: Download des Textes als pdf-Datei


Der Text ist unter der Creative Commons Lizenz CC BY-SA 3.0 DE erschienen und kann sehr gut in der Sek I Oberstufe und Sek II im Präsenz- oder im Distanzunterricht als Diskussionsgrundlage eingesetzt werden!

 

 

Globaler Klimastreik am 25. September 2020

fridaysforfuture.de hat angekündigt:

Am 25. September gehen wir wieder auf die Straße – regional, deutschlandweit, weltweit. Die Klimakrise macht keine Pause! Für starke EU-Klimaziele, einen Kohleausstieg bis 2030 und eine sozial-ökologische Wende gehen wir gemeinsam mit Fridays for Future auf die Straßen! Komm zum globalen Klimastreik am 25. September – natürlich Corona-konform. 

Die GEW Bayern unterstützt den Appell von „Fridays for Future“, sich am 25. September 2020 am weltweiten Klimastreik zu beteiligen.

In Ansbach läuft die Aktion ab 17.30 Uhr auf dem Martin-Luther-Platz!

Andere Orte finden: In der Karte auf „+“ klicken, dann die Karte solange vergrößern, bis die betreffende Stadt eingeblendet wird. Weiterlesen

Unterrichtsmaterial: Fakten zum Klimawandel: Was die Wissenschaft heute weiß

Sehr gut für den Einsatz im Unterricht geeignet!


Bericht: Helmholtz-Klima-Initiative

Die Weltwirtschaft steht unter dem Schock der Corona-Pandemie. Die Frage nach einer intelligenten Krisenbewältigung treibt Menschen, Staaten und Führungskräfte um. Kontrovers wird diskutiert, was wir aus der Pandemie daraus für den Klimaschutz lernen können und wie sich die für den Wiederaufbau der Wirtschaft vorgesehenen enormen Finanzmittel konsequent auch in Richtung Nachhaltigkeit und Klimaschutz lenken lassen.

Unerlässlich für diese Debatte ist eine fundierte Faktenlage zur globalen Erwärmung. Sechs namhafte Organisationen haben daher jetzt eine Faktensammlung zu dem heute in der Klimaforschung unumstrittenen Wissen veröffentlicht – von seinen naturwissenschaftlichen Grundlagen, den Folgen in Deutschland und auf der ganzen Welt bis hin zu den in Paris vereinbarten Zielen. … weiter

Direktdownload der Faktensammlung


Quelle: www.idw-online.de | www.helmholtz-klima.de

Kinderärzt/innen und Umweltmediziner/innen warnen: Hitzetage, Ozon und UV-Strahlung gefährden die Gesundheit der Kinder

Bericht: Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin e. V.

Den vom Dt. Wetterdienst erhobenen Wetterdaten zufolge befindet sich Deutschland im Klimawandel: Hitzewellen von mindestens 3 Hitzetagen >30°C in Folge und tropisch warme Nächte mit >20°C treten deutlich häufiger auf als früher. Diese für Kinder und Jugendliche problematische, sommerliche Lebenswelt erfordert präventive Maßnahmen sowohl im familiären und Wohnumfeld als auch in Kindergärten, KiTas und Schulen.

Die GPA fordert deshalb, dass Eltern, Erzieher*innen, Lehrer*innen, Sportlehrer*innen und Übungsgruppenleiter*innen entsprechend fortgebildet werden müssen, um vorbeugend handeln zu können. Kommunen und freie Träger müssen für flexible Verschattungsmöglichkeiten innen und außen sorgen. … weiter


Quelle:
www.idw-online.de
www.gpau.de
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