Hasardeure im Vollrausch

Der Kommentar zum Zeitgeschehen

von Jürgen Scherer*

Immer, wenn Du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her. Denkste, kann ich da nur sagen. Denn was dieser Tage von der politischen „Elite“ unseres Landes auf den militaristisch-unverantwortlichen Weg gebracht werden soll, ist blanker Wahnsinn, der unsinnigerweise auch noch von den staatstragenden Medien nahezu vorbehaltlos unterstützt wird.

Dieser Wahnsinn hat nicht allein Methode, er hat auch einen Namen: Sondervermögen. Weiterlesen

Blick in die Glaskugel…

Der Kommentar zum Zeitgeschehen

von Jürgen Scherer*

 

…angesichts des herrschenden Wahnsinns!

Nachtigall, ick hör dir trapsen oder, um es mit anderen Worten zu sagen und in Erinnerung an die gerade zurück liegende Faschingszeit:

Olle Kamellen werden von Zeit zu Zeit gerne mal wieder aufgewärmt.Vor allem, wenn die Aufwärmer sich etwas davon versprechen!

Genau das tun der Kanzler in spe und seine Entourage derzeit unter Mithilfe der SPD und der maßgeblichen Medien und hauen dabei auf die Pauke, dass uns fast die Trommelfelle platzen.

Und was tun wir? Wir halten uns die Ohren zu ob der Lautstärke und die VerhandlerInnen können so den geplanten Durchmarsch machen. Wie der aussieht?

Schauen wir in die Glaskugel. … weiter


*Jürgen Scherer ist ehemaliger Lehrer für Geschichte und Politik an einer hessischen Gesamtschule und GEW-Mitglied. Er schrieb früher für das Magazin Auswege, jetzt für das GEW-MAGAZIN.

 

 

 

Spurenfinder im Getümmel – Begriffsverwirrung dient PopulistInnen

Der Kommentar zum Zeitgeschehen

von Jürgen Scherer

Einer der zurzeit am schillerndsten daher kommenden Begriffe ist der Begriff „Faschismus“. Es ist ein dienlicher Begriff, weil er den VereinfacherInnen im Politik- und Gesellschaftsbetrieb Differenzierungen erspart und damit eine ungeahnte Interpretationsbreite bietet, mit der unterschiedliche Absichten verfolgt werden können, indem auf unser meist wenig genaues Geschichtswissen gebaut wird: Mobilisierung von Halbwissen zur Hassproduktion, Diffamierungspotential im Umgang mit dem politischen Gegner, Verstetigung von Freund-Feind-Schemata, Geschichtskeule zur „Vergewisserung“, auf der richtigen Seite einer Auseinandersetzung zu stehen, Befreiungshilfe vom eigentlich notwendigen Dialog uvm. Zugleich scheint mir offensichtlich, dass die Faschismusvergleichenden oft selbst nicht unbedingt mehr wissen als Elfriede und Otto Normalverbraucher, aber so tun als ob… Der Zweck heiligt die Mittel! … weiter


*Jürgen Scherer ist ehemaliger Lehrer für Geschichte und Politik an einer hessischen Gesamtschule und GEW-Mitglied. Er schrieb früher für das Magazin Auswege, jetzt für das GEW-MAGAZIN.

 

 

Folgeschäden einer Abhak-Republik 

Der Kommentar zum Zeitgeschehen

von Jürgen Scherer

Seit geraumer Zeit geht ein ungläubiges Kopfschütteln durch unsere Republik. Wie kann es sein, dass rechtspopulistische Umtriebe zunehmen und dezidiert demokratiefeindliche Kräfte in deutsche Parlamente gewählt werden?
Wie kann es sein, dass nach dem 7.Oktober 2023 so wenig sichtbare allgemeine Empathie mit der jüdischen Bevölkerung in Deutschland zu registrieren war?
Wie kann es sein, dass der Antisemitismus in unserem Nachkriegsdeutschland wieder zu einer nicht hinnehmbaren Blüte kommt?
Wie kann es sein, dass ein der Vergangenheit angehörend geglaubter Hass auf d e n RUSSEN ungeahnten Aufschwung erhält und für militaristische Zielsetzungen in unserem Land herhalten muss?
Solche und ähnliche Fragen stellen sich viele nachdenklich geschichts- und demokratiebewusste BürgerInnen in unserem Land. Dazu im Folgenden  einige Überlegungen. Weiterlesen

Zwischenruf zum Wahlspektakel: Zuckerbrot und Peitsche

Der Kommentar zum Zeitgeschehen

von Jürgen Scherer

Es gibt Metaphern, die die Zeitläufe überdauern, auch wenn sie manchmal etwas altbacken daherkommen. Eine davon ist die im Titel genannte. In das  parlamentarisch-politische Umfeld Deutschlands gelangte sie in den 70erJahren des vorletzten Jahrhunderts zur Regierungszeit Bismarcks. Der schwang gern die Peitsche, um dann mit Zuckerbrot zu locken. Prominentes historisches Beispiel der damaligen Zeit: Erlass der Sozialistengesetze zur Bekämpfung der damaligen SPD und parallel dazu Einführung von Sozialgesetzen für die Arbeiterklasse, um sie dem Staat gegenüber geneigter und der SPD abspenstig zu machen. Bismarck nannte seine Politik gerne „Peitsche und Zuckerbrot“.

Diese Politiktaktik hat die Zeiten überdauert und feiert auch dieses Jahr wieder (un)fröhliche Urständ: im gerade laufenden Wahlkampf sowieso. Hat sie sich doch bestens bewährt zur Gefügigmachung der Wahlbevölkerung.

Beispiele dafür gibt es zuhauf. Ich zähle einige wenige auf und nehme dazu Stellung.

Peitsche 1: Der Russe kann jeden Tag vor Deiner Tür stehen. Sei vorbereitet! (Die sog. Angstpeitsche)
Zuckerbrot dazu:  Wenn ihr alle zusammenhaltet und euren PolitikerInnen vertraut, wird die Suppe nicht so heiß gegessen werden, wie in der Angstpeitsche angedeutet. Folgt eurem begnadeten Kommunikator und Haupteinpeitscher Habeck, der 3,5% vom BIP fordert, um militärischen Schutz vor jedweder Unbill zu gewährleisten. Das wäre viel Geld. Aber zum Glück ist da ja der Katzenpfotenbellizist Scholz davor. Mit ihm nicht, sagt er und versucht vergessen zu machen, dass er vor gar nicht langer Zeit den veritablen Kriegsertüchtigungskanzler gegeben hat. Plötzlich kommt ihm gar in den Sinn, mit dem „Teufel schlechthin“, also Putin, zu telefonieren. Erleichterung macht sich breit in der Wahlbevölkerung. Vielleicht ist er ja doch nicht so schlecht, der Scholz. 
Bullshit: Unter den Blinden war der Einäugige schon immer König!

Peitsche 2: Unsere Wirtschaft geht den Bach runter. Wir müssen alle dafür was tun! Das Hohelied des wirtschaftlichen Niedergangs wird lauthals gesungen. Herr Merz spricht gar von der Deindustrialisierung unseres Landes und nahezu alle Medien stimmen in die Litanei mit ein. Es gilt also mal wieder, den Gürtel enger zu schnallen.
Zuckerbrot dazu: Wenn wir die missliche Lage einsehen und zu Opfern bereit sind, wird bald die Sonne des Wohlstands wieder scheinen.
Bullshit: Solange gegen unsere Interessen, Millionen und Milliarden in Kriegsführung und Kriegstüchtigkeit gepumpt werden, fehlt es an anderen Stellen und dieses fehlende Geld soll dann auf unserem Rücken kompensiert werden mit Kürzung notwendiger Sozialleistungen wie dem Bürgergeld, mit Schließung notwendiger Krankenhäuser, die wir unbedingt für unsere Nahversorgung benötigen, mit Herumschrauben an Errungenschaften wie den Karenztagen im Krankheitsfall, mit unserer Unterstützung für klamme Kommunen usw. usw.  Das wird vorausehbar nichts mit dem Zuckerbrot der aufgehenden Sonne!

Peitsche 3: Wir werden den Krieg in unseren Alltag integrieren müssen! Dienst in der „Heimatschutztruppe“, Bunkerbau, Notvorräte anlegen – gerüstet sein und „dienen“, nicht hinterfragen.
An  Kriegstüchtigkeit für uns alle führt kein Weg vorbei, so die Unisonorufe der PolitikerInnen. Also her mit der neuen Wehrpflicht, natürlich gendergerecht, d.h. junge Frauen dürfen auch mitmachen beim zukünftigen Schlachtengeschehen. Gleichberechtigung beim Sterben soll schon sein in einer fortschrittlichen Schicksalsgemeinschaft…
Zuckerbrot dazu: Wenn der Russe erst merkt, wie tough wir drauf sind, wird der seinen Schwanz einziehen und hinterm Ural Schutz suchen.
Bullshit das Ganze: Unsere SoldatInnen haben unsere Freiheit in Afghanistan verteidigt bis zu ihrem  Tod und ihrer Niederlage. Das ist ja schon mal ermutigend. Mit Frieden im Gepäck lebt sich’s allemal besser als mit Kriegsgefuchtel.  Wie sagte doch der Friedenskanzler Brandt so weise:  Der Frieden ist der Ernstfall des Lebens. Ich füge hinzu: Nicht der Krieg und auch nicht die Vorbereitung darauf per „Kriegstüchtigkeit“! Lassen wir uns auch in diesem Wahlkampf mit Zuckerbrotpeitscherei nicht die Sinne vernebeln.

Es geht um unser Recht auf würdiges, gerechtes  und friedliches Leben, nicht um scheinheiligen Militarismus, um unser Land gegen unseren Willen in kriegerische Abenteuer zu stürzen, die uns eher unglücklich machen werden, die Rüstungsschmieden und ihre Propagandisten eher reicher.

Das von uns erwirtschaftete BIP wird zum Beispiel für Bildung, Bekämpfung der Armut und Unterstützung von Demokratieprojekten benötigt und nicht für unverantwortliches Handeln (angeblich in unserem Auftrag und  zu unserem Besten) von HasardeurInnen wie Baerbock, Habeck, Söder, Merz, Lindner, Kiesewetter, Pistorius, Weidel (wenn nötig, ist auch sie für 5% vom BIP für das Militärische) und wie sie alle heißen…


*Jürgen Scherer ist ehemaliger Lehrer für Geschichte und Politik an einer hessischen Gesamtschule und GEW-Mitglied. Er schrieb früher für das Magazin Auswege, jetzt für das GEW-MAGAZIN.
Bild von Hoa Luu auf Pixabay

 

 

 

Vom Biedermann zum Kriegsdiener

Der Kommentar zum Zeitgeschehen

von Jürgen Scherer*

Endlich lässt der Biedermann die Maske fallen und redet Tacheles. Es wird tatsächlich mal ein Wahlversprechen geben, das eingehalten werden wird. Bravo, könnte man sagen, wenn man nicht wüsste, um welches Wahlversprechen es sich handelt. Wenn man nicht wüsste, wer der Biedermann ist und was er uns verspricht. Lassen wir die Katze aus dem Sack: Der Biedermann heißt Habeck und sein Wahlversprechen: Deutschland soll 3,5% seines BIP fürs Militär ausgeben!

In den Chefetagen der Rüstungsindustrie knallen die Sektkorken, der deutsche Generalstab liegt sich in den Armen und die herausragenden Bellizisten in den Parteien und Medien klatschen Beifall.

Endlich sagt mal einer den in Deutschland Lebenden, wo es lang gehen soll: In eine von Kriegswirtschaft geprägte Gesellschaft, die ihm nacheifern soll, dem „Dienenden Robert“ .Wir sollen uns zusammen mit ihm unisono hinter dem allseits bekannten Bundeswehrslogan versammeln: Wir.Dienen.Deutschland.

Die Begründung dafür kennen wir schon: Wenn der Russe kommt …! Die alte Angstleierei eben! 
Eine weitere Begründung.kommt hinzu: Wir (wer immer das ist) werden sowieso mehr Geld ins Militärische stecken müssen, wenn der Irrwisch der Weltpolitik, Donald Trump, das Weiße Haus betreten wird. Dann ist es doch gleich besser, dessen Forderungen nach mehr Geld fürs Militärische zuvorzukommen. 

Frei nach dem Motto: Lieber Donald, im Wettrennen zwischen Hase und Igel haben wir die Nase vorn. Und Donald kann schon jetzt sagen: Brav, lieber Robert, eigentlich solltest Du der zukünftige Kanzler Deutschlands werden. Ich werde mal mit Elon darüber sprechen.

Eines ist auf jeden Fall für jeden von uns deutlich geworden: Die bisher hinter der Maske des Biedermanns daher kommende Betulichkeit und Sorge um unser aller Wohl des Herrn Habeck hat er abgelegt und sich offensiv auf die Seite der KriegsertüchtigerInnen unseres Landes begeben. 
Wir wissen jetzt endlich, woran wir sind, wenn der „Freundlichen Nachbar von nebenan“ zu uns an den Küchentisch kommt, um mit uns über unsere Sorgen und Nöte zu sprechen. Lassen wir uns von dem „Großen Kommunikator“ nicht einwickeln.
 
Der Frieden ist der Ernstfall des Lebens, nicht der Krieg!


*Jürgen Scherer ist ehemaliger Lehrer für Geschichte und Politik an einer hessischen Gesamtschule und GEW-Mitglied. Er schrieb früher für das Magazin Auswege, jetzt für das GEW-MAGAZIN.
Bild von chantakul1981 auf Pixabay

 

An die Ketten!

Der Kommentar zum Zeitgeschehen

von Jürgen Scherer*

Die Überschrift zu diesem Artikel sollte zu einer unüberhörbaren Forderung werden. Vielleicht ergäbe sich so die Möglichkeit , all die durchgeknallten Hauptverantwortlichen des „wertegeleiteten Westens“ zum Nachdenken und zur Vernunft zu bringen 😉.

Nicht allein, dass „SPD Größen“ wie Pistorius auf Großplakaten im Flecktarn für seine Partei und für’s Kämpfen von uns allen auf ganzer Linie wirbt, 
– nicht allein dass verhinderte „Sklaven“ wie Habeck sich uns als fürsorgliche Kumpel andienern wollen, 
– nicht allein dass Möchtegernkanzler Merz mit seinen rudimentären Artilleriekenntnissen uns anempfiehlt, die Russen per Taurus ins Inferno zu befördern (nebenbei gesagt, uns mit),  
– nicht allein dass Mr Starmer, seines Zeichens „Erster Minister Seiner Majestät“ mit der großzügigen Erlaubnis eines überalterten und unberechenbaren Tattergreises in Gestalt des noch amtierenden US-Präsidenten Langstreckenraketen für die Ukraine freigibt und dafür von einem vor Hybris strotzenden Ms Macron unterstützt wird im Weiterdrehen der immer unüberschaubareren Eskalationspirale des Ukrainekrieges,

Jetzt meint auch noch die G7, jetzt meint also auch die noch, es müsse im Umgang mit Russland noch eine Schippe draufgelegt werden, indem (bevor Trumps Sonderberater für die Ukraine tätig werden kann) noch schnell dafür gesorgt wird, dass die Ukraine für’s kommende Jahr auch ohne US-Unterstützung Krieg führen kann. 

Welch ein hasardeurisches „Spiel“: Lieber noch ein Jahr über Leichen gehen statt einem Präsidenten Trump die Möglichkeit zu geben, diesen unseligen Krieg einem Ende zuzuführen!

Im Kreis dieser von ihrer Hybris Geblendeten mischt die deutsche Außenministerin Baerbock immer noch mit, der, wie wir ja wissen, egal ist, was ihre WählerInnen denken oder sagen oder wollen. Eigentlich unglaublich, wenn man bedenkt, dass die Regierung, die sie vertritt, gerade auf allen Ebenen am Stock geht. Aber für „Kriegstreiberei“ scheint sie sich immer noch legitimiert zu fühlen. 

Wo ist der Zeus unserer Zeit, der gemeinsam mit dem Götterschmied Hephaistos diese ganze Mischpoke erstarren lässt, um sie dann an den „Drei Zinnen“ anzuketten, damit sie mal in Ruhe bei bester Aussicht zur Ruhe kommen können. Manchmal soll ja der Blick von den Bergen ganz neue Blickwinkel eröffnen. 

Zumindest hat das Reinhold Messner immer wieder betont.


*Jürgen Scherer ist ehemaliger Lehrer für Geschichte und Politik an einer hessischen Gesamtschule und GEW-Mitglied. Er schrieb früher für das Magazin Auswege, jetzt für das GEW-MAGAZIN.


Bild von Thomas auf Pixabay

 

Apokalypse? Ich brauch se nich!

Der Kommentar zum Zeitgeschehen

von Jürgen Scherer*

Ob „gebildet“ oder nicht, jede/r von uns hat schon mal von der Apokalypse gehört oder etwas davon mitbekommen;  Bibelkundige sowieso. Zumindest die allermeisten von ihnen kennen die Offenbarung des Johannes mit den TeufelsReitern: Pest, Krieg, Teuerung und Tod. Wieder andere haben den berühmten Stich von Albert Dürer vor Augen, wenn sie daran denken. Manch eine/r verbindet mit der Apokalypse den hervorragenden Spielfilm „Apocalypse now“ von Coppola und Otto und Elfriede Normalverbraucher begegnen ihr immer mal wieder in den Fußgängerzonen unserer Republik, wo die „Zeugen“ dieses Untergangsszenarios, die sich „Zeugen Jehovas“ (also des Herrn) nennen, auf ihren „Wachtürmen“ stehen und nach den teuflischen Recken und heutzutage auch Amazonen Ausschau halten, um das gemeine Volk rechtzeitig zu warnen und bei Bedarf auch seelischen Beistand zu gewähren. Weiterlesen

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