Konkurrenz im Klassenzimmer: Wenn Anreizsysteme den Charakter verändern
Dauerhafter Konkurrenzdruck verändert bei Jugendlichen nicht nur das Verhalten, sondern auch ihre Persönlichkeit: Sie werden weniger sozial. Das zeigt eine neue Studie der Uni Würzburg.
Bericht: Universität Würzburg
Viele Unternehmen versuchen, mit Anreizsystemen die Leistungsbereitschaft und die Effektivität ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erhöhen. Oft gleichen diese Systeme einem Wettbewerb: Wer zum Beispiel am Ende eines Monats die höchsten Verkaufszahlen vorweisen kann, bekommt eine Prämie.
Derartige Wettbewerbe können durchaus die Produktivität steigern. Aber sie haben auch Schattenseiten: Aus wissenschaftlichen Studien ist bekannt, dass sie zum Beispiel die Zusammenarbeit zwischen Kolleginnen und Kollegen kurzfristig verschlechtern.
Was aber passiert auf Dauer mit Menschen, die über längere Zeit einem solchen Konkurrenzdruck ausgesetzt sind? Gewöhnen sie sich an den Konkurrenzdruck oder verändert er sogar ihre Persönlichkeit?
Genau diese Fragen hat ein Team um Professor Fabian Kosse von der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg nun erstmals erforscht: „Wir haben an Schulen untersucht, wie eine länger andauernde Konkurrenzsituation das prosoziale Verhalten von Jugendlichen beeinflusst, also ihre Hilfsbereitschaft und ihr gegenseitiges Vertrauen “, sagt Kosse, der den JMU-Lehrstuhl für Data Science in Business and Economics leitet. … weiter
Quelle:
www.idw-online.de
www.uni-wuerzburg.de
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