Mindestlohn: Deutliche Anhebungen in den meisten EU-Ländern – Deutschland mit Mini-Zuwachs weit hinten

Bericht: Hans-Böckler-Stiftung

Zum Jahreswechsel sind die gesetzlichen Mindestlöhne in der Europäischen Union kräftig gestiegen: Die 22 EU-Staaten mit einem allgemeinen Mindestlohn erhöhten diesen vor dem Hintergrund hoher Inflationsraten im Mittel (Median) um 9,7 Prozent. Besonders stark fielen die nominalen Zuwächse in vielen osteuropäischen Ländern aus, aber auch die Niederlande (+12,9%) und Irland (+12,4%) haben ihren jeweiligen Mindestlohn deutlich angehoben. In Deutschland fiel die Anhebung zum Jahreswechsel mit einem nominalen Plus von nur 3,4 Prozent auf nun 12,41 Euro hingegen deutlich kleiner aus; EU-weit stieg der Mindestlohn nur in Belgien (+2,0%) noch langsamer. Das ergibt der neue internationale Mindestlohnbericht des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung.* … weiter

*Malte Lübker, Thorsten Schulten: WSI-Mindestlohnbericht 2024. Reale Zugewinne durch die Umsetzung der Europäischen


Quelle: boeckler.de


Weitere Hinweise zum Mindestlohn (inkl. Mindestlohnrechner 2024) auf anwalt.org : www.anwalt.org/mindestlohn

 

Mindestlohn steigt auf 12,41 Euro

Der gesetzliche Mindestlohn steigt zum 1. Januar 2024 auf 12,41 Euro je Stunde. Auf diese Erhöhung hatte sich die Mindestlohnkommission bereits im Juni 2023 gegen die Stimmen der Gewerkschaftsvertreter*innen festgelegt. Dazu sagte DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell am Freitag in Frankfurt am Main:

„Der Mini-Erhöhung um nur 41 Cent haben die Gewerkschaftsvertreter*innen in der Mindestlohnkommission nicht zugestimmt. Mit dieser Mehrheitsentscheidung in der Mindestlohnkommission werden die Mindestlohn-Empfänger in Zeiten hoher Inflation aber auch auf Dauer von der allgemeinen Lohnentwicklung abgekoppelt. Wir halten weiter fest an unserem Ziel eines existenzsichernden Mindestlohns, der gemäß der europäischen Mindestlohn-Richtlinie bei 60 Prozent des mittleren Einkommens von Vollzeitbeschäftigten liegen muss. Zurzeit entspricht dies circa 14 Euro. Um dieses Ziel zu erreichen, wollen die Gewerkschaften an der Mindestlohnkommission festhalten. Klar ist aber, dass sich die Kommission auf neue Regeln verständigen muss, um ihrem Auftrag besser gerecht werden zu können. Neue Kriterien legt auch die bis November 2024 in nationales Recht umzusetzende EU-Richtlinie fest. Auch diese muss die Mindestlohnkommission berücksichtigen: Wir wollen mit dem gesetzlichen Mindestlohn Armut trotz Erwerbstätigkeit bekämpfen, Kaufkraft unter Berücksichtigung der Inflation erhalten und allen Beschäftigten gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen. Weiterlesen

„Ungebrochen solidarisch“ – DGB feiert den Tag der Arbeit am 1. Mai 2023

Unter dem Motto „Ungebrochen solidarisch“ begeht der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) den Tag der Arbeit mit Kundgebungen auf den Straßen und Plätzen im gesamten Bundesgebiet.

Auf der zentralen Kundgebung in Köln betonte die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi die Bedeutung des 1. Mai im Kampf für das Recht auf menschenwürdige Arbeit und ein gutes Leben: „Nur mit starken Gewerkschaften und unseren Tarifverträgen können wir der Profitgier etwas entgegensetzen. Und nur mit uns – nicht gegen uns – gelingt ein rechtzeitiger Stopp des Klimawandels und eine erfolgreiche Transformation unserer Wirtschaft – mit guten, neuen Arbeitsplätzen.“ Sozialen Fortschritt müsse man sich erkämpfen, so Fahimi. „Und wir Gewerkschaften nehmen diesen Fortschrittsauftrag an – jeden Tag konkret und verantwortlich.“ Weiterlesen

„Löhne steigen kräftig!“

Bildungsgewerkschaft GEW  zum Abschluss der Tarifverhandlungen Mindestlohn in der Weiterbildung

Frankfurt a.M. – Der Mindestlohn für das pädagogische Personal in der Weiterbildung wird in den kommenden Jahren kräftig steigen. Das ist das Ergebnis der Tarifverhandlungen der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mit der Zweckgemeinschaft des Bundesverbandes der Träger beruflicher Bildung e.V. (BBB). Die Tarifvertragsparteien wollen den Mindestlohntarifvertrag vom Bundesarbeitsministerium für allgemein verbindlich erklären lassen. Damit würde dieser für alle direkt tarifgebundenen Betriebe und zudem für alle der insgesamt rund 32.000 pädagogisch Beschäftigten in der öffentlich geförderten Weiterbildung gelten. Weiterlesen

Unterrichtsmaterial: Warum Deutschland 12 Euro Mindestlohn braucht

Zum 1. Oktober soll der Mindestlohn angehoben werden. Der DGB spricht sich aus guten Gründen für diese Erhöhung aus. Denn aktuell reicht das Geld für Millionen Arbeitnehmer*innen vorne und hinten nicht.

Der Mindestlohn ist nur die unterste Haltelinie: Niemand soll in Deutschland für weniger arbeiten müssen. Doch selbst in Vollzeit reichen die aktuell 9,82 Euro pro Stunde für viele – etwa in der Gastronomie, im Sicherheitsgewerbe, im Einzelhandel oder Call-Centern – nicht aus, um den Familienunterhalt zu bestreiten. Viele von ihnen müssen wegen der geringen Löhne zusätzlich Sozialleistungen beantragen, um über die Runden zu kommen. Diese Kosten tragen die Steuerzahlenden, während einige Arbeitgeber einfach zu niedrige Löhne zahlen. …  weiter


Wie kann man den Text über den Mindestlohn im Unterricht einsetzen?
Am Ende des Textes sind kurze Unterrichtshinweise beschrieben, wie der Text und ein zusätzlicher Fragenkatalog des DGB zum Mindestlohn im Unterricht eingesetzt werden kann.


Quelle: einblick – Gewerkschaftlicher Info-Service März 2022
Bild von Wilfried Pohnke auf Pixabay

 

Kein Mindestlohn für Pflichtpraktikum

Praktikanten im Pflichtpraktikum, das nach einer hochschulrechtlichen Bestimmung Zulassungsvoraussetzung für die Aufnahme eines Studiums ist, haben keinen Anspruch auf den gesetzlichen Mindestlohn. Denn das Mindestlohngesetz findet keine Anwendung auf obligatorische Praktika während des Studiums und auch auf solche, die in Studienordnungen als Voraussetzung zur Aufnahme eines bestimmten Studiums verpflichtend vorgeschrieben sind.

Bundesarbeitsgericht,
Urteil vom 19. Januar 2022 – 5 AZR 217/21


aus: einblick – Gewerkschaftlicher Info-Service Februar 2022 (www.dgb.de/einblick)
Rechtshinweise und Urteile werden ohne Gewähr veröffentlicht!

 

„Was haben die Gewerkschaften je für uns getan?“

Das fragt der Boss eines Unternehmens während einer Unternehmenssitzung, während draußen die Gewerkschaften eine Kundgebung abhalten. 

Das Video stammt vom 29.04.2011 und hat nichts an Aktualität eingebüßt, auch wenn in der Zwischenzeit der Mindestlohn auf 12 Euro hochgeschraubt werden soll.

Der Film ist hochaktuell!

https://www.youtube.com/watch?v=TfjHituJoMI

Hinweis: Beim Aufruf können Daten durch Youtube erhoben werden. Ein Aufruf erfolgt in eigener Verantwortung!

 

Mindestlohn steigt zum 1. Januar 2022 auf 9,82 Euro

Mitteilung: DGB

Der gesetzliche Mindestlohn steigt zum 1. Januar 2022 auf 9,82 Euro je Stunde. Mitte des kommenden Jahres, zum 1. Juli 2022, erfolgt eine weitere Erhöhung auf dann 10,45 Euro. Der DGB setzt dennoch weiter auf eine einmalige Anhebung durch den Gesetzgeber auf 12 Euro, wie sie im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung angekündigt ist. DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell sagte am Donnerstag in Berlin: Weiterlesen

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