Mehr als die Hälfte der Politiker*innen wurde im Rahmen ihres Engagements schon Opfer von Aggressionen oder Gewalt
Neue Befragung des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen
Bericht: Hans-Böckler-Stiftung
Rund sechs von zehn Politiker*innen in Deutschland sind im Verlaufe ihres politischen Engagements bereits mindestens einmal Opfer von Aggressionen oder sogar von körperlicher Gewalt geworden. Das ergibt sich aus einer neuen, von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten Untersuchung des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN). Knapp die Hälfte hat nach eigenen Angaben auch in den sechs Monaten vor der Befragung mindestens einmal Aggressionen und/oder Gewalt erlebt.
Die Ergebnisse der zwischen Mai 2024 und Februar 2025 durchgeführten Online-Befragung geben nach Einschätzung des KFN-Projektteams einen detaillierten Einblick in ein Problemfeld, das von einem großen Dunkelfeld geprägt ist. Von 1479 Politiker*innen, die in der Kommunalpolitik, auf Landes- oder Bundesebene aktiv sind, konnten Daten zu Aggressions- und Gewalterfahrungen und deren individuellen und politischen Folgen ausgewertet werden. Auch wenn die Repräsentativität der Ergebnisse auf Grund einer niedrigen Teilnahmebereitschaft etwas eingeschränkt ist, erlauben statistische Gewichtungen, einige Verzerrungen der Ergebnisse zu verringern, wobei jedoch von einer Überrepräsentation von betroffenen Politiker*innen auszugehen ist. Weiterlesen