Die Lehren aus der DDR

Lorenz-von-Stein-Preis für Doktorarbeit über politische Protestbewegungen. Dr. Katrin Paula erhält Auszeichnung für die beste Dissertation der Mannheimer Sozialwissenschaften.

Bericht: Universität Mannheim

Wie und unter welchen Umständen finden sich Menschen in autoritären Regimen zu politischem Protest zusammen? Was lässt oppositionelle Gruppen zu Massenbewegungen anwachsen, die Regierungen ins Wanken bringen? Dr. Katrin Paula hat dies in ihrer Doktorarbeit am Center for Doctoral Studies in Social and Behavioral Sciences (CDSS) der Universität Mannheim untersucht. Die Sozialwissenschaftlerin forscht in ihrer Arbeit interdisziplinär an der Schnittstelle zwischen den Politikwissenschaften und der Soziologie. Am Beispiel der DDR zeigt sie unter anderem, unter welchen Bedingungen Zensur und andere repressive Maßnahmen statt einer Stabilisierung des Regimes eine Stärkung der Protestbewegung bewirken können. … weiter


Quelle: www.idw-online.de | www.uni-mannheim.de

Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 30: Meine Durchhalteprosa

Tagebuch

 

Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 30

Meine Durchhalteprosa

Die sich anschicken, der barbarischen
Vorgeschichte der Menschheit ein Ende zu bereiten,
sind selbst Menschen dieser Vorgeschichte.
Sie gehen in den Kampf gegen Götzen
mit der Seele von Götzendienern.“
(Manès Sperber)

Ich denke im Moment, dass ich das Corona-Tagebuch langsam ausklingen lasse. Seit Mitte März, als Frau Merkel die Ausgangsbeschränkungen verkündete, schreibe ich unentwegt. Durchhalteprosa nenne ich für mich diese Form des Schreibens, ohne die ich es nicht aushalten könnte. Schreibend versuche ich, mir den ganzen Wahnsinn ein wenig vom Hals zu halten. Ich kann ja später auf das Tagebuch zurückkommen, falls die von Experten befürchtete zweite Welle über uns hereinbricht. Im Moment lassen die Leute alle Rücksichtnahmen fahren und verhalten sich, als wäre nichts gewesen.

Von vielen Seiten höre ich, dass im Augenblick Freundschaften über die Frage zerbrechen, wie man es mit Corona hält. Die einen tragen Masken und achten auf Abstand, die anderen lachen darüber und fordern einen auf: „Mach dich mal locker!“ Die Süddeutsche Zeitung schreibt: „Es gibt jetzt eine neue Konfliktlinie: auf der einen Seite die Hab-dich-nicht-so, auf der anderen die Spießer. Winken gegen umarmen. Team Bussi-Bussi gegen Team Einsfünfzig.“ Ich halte es mit Feridun Zaimoglu, der gesagt hat: „Leute wie ich gelten als Spaßverderber, aber Lebenslust ist das eine, Dämlichkeit ist das andere.“ … weiter

Tagebuch oben links: Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay
Bild rechts von Omni Matryx auf Pixabay 


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