Von Putinverstehern zu Verschwörungstheoretikern

Zur Ideologiekritik demokratischer Diskussionsmuster

von Klaus Hecker

Die Lage: Die Zahl der ausgemachten Verschwörungstheoretiker steigt von Tag zu Tag.

Kein Wunder: In der derzeitigen öffentlichen Diskussion wird das große Wort vom Verschwörungstheortiker nun als Synonym gebraucht für all diejenigen, die eine abweichende Meinung einbringen.

Ich rede im Folgenden nicht über Attila Hildmann und Gesinnungsgenossen und deren (Un-)Logik, sondern über das breite Spektrum an derzeit auftretenden Kritikern, denen rasch und durchsichtig von offizieller Seite der Titel „Verschwörungstheoretiker“ verliehen wird, um sie politisch in die rechte Ecke abzuschieben. So bleibt deren Anliegen auf der Strecke, ja es wird nicht einmal dargestellt.

Selbst für das Unterfangen meines Artikels muss ich befürchten, selbst als Verschwörungstheoretiker oder als deren Verteidiger wahrgenommen zu werden. Das wäre allerdings eher eine Bestätigung meiner Ausführungen in diesem Artikel als ein Beweis meines verschwörerischen Treibens. … weiter


Bild von mohamed Hassan auf Pixabay 

Wer glaubt denn sowas? Verschwörungstheorien in Coronazeiten

Bericht: Universität Siegen

Warum haben Verschwörungstheorien in der Corona-Krise Hochkonjunktur? Und wie kann man mit Verschwörungstheoretikern im Bekanntenkreis umgehen? Psychologe Prof. Andreas Kastenmüller und Literaturwissenschaftler Dr. Niels Penke von der Universität Siegen liefern Antworten. … weiter


Quelle:
www.idw-online.de
www.uni-siegen.de

Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 24: Die Häutung der Schlange

Tagebuch

 

Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch 24

Die Häutung der Schlange

Friedrich Hebbel notierte im August 1843 in sein Tagebuch: „Im allgemeinen haben meine Tagebücher freilich sehr geringen Wert: Zustände und Dinge kommen kaum darin vor, nur Gedanken-Gänge, und auch diese nur, soweit sie unreif sind. Es ist, als ob eine Schlange ihre Häute sammeln wollte, statt sie den Elementen zurückzugeben. Aber man sieht doch einigermaßen, wie man war, und das ist sehr notwendig, wenn man erfahren will, wie man ist.

Das ganze Leben ist ein verunglückter Versuch des Individuums, Form zu erlangen; man springt beständig von der einen in die andere hinein und findet jede zu eng oder zu weit, bis man des Experimentierens müde wird und sich von der letzten ersticken oder auseinanderreißen lässt. Ein Tagebuch zeichnet den Weg. Also fortgefahren!“ Der Abschlussaufforderung Hebbels an sich selbst werde ich mich anschließen: „Also fortgefahren!“ … weiter

Tagebuch oben links: Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay
Bild von Welcome to all and thank you for your visit ! ツ auf Pixabay


Alle bisherigen Texte von Götz Eisenberg im Magazin Auswege

Alle aktuellen Texte von Götz Eisenberg im GEW-AN Magazin

 

 

Alles Verschwörung!

Warum Verschwörungstheorien gerade in Krisenzeiten florieren und was sie über den Wunsch nach autoritären Reaktionen aussagen

Bericht: Universität Leipzig

Bill Gates hat das Virus in die Welt gesetzt, die Regierung will die Bürger mit dem Virus versklaven und am Ende gibt es überhaupt kein Virus: Verschwörungen wie diese geistern seit Beginn der Corona-Krise durch die sozialen und alternativen Medien. „Viele Krisen erzeugen Angst und Ohnmachtsgefühle und sind mit Unsicherheit und Ungewissheit behaftet. Menschen streben aber nach Sicherheit und Gewissheit, nach Mustern, Sinn und Kontrolle“, sagt Kommunikationswissenschaftler Dr. Uwe Krüger. Der Sozialpsychologe Dr. Oliver Decker sieht das ähnlich: „Diese Annahmen reduzieren Komplexität, gestatten es zudem, eigene Ängste zu binden und Aggressionen berechtigterweise zu äußern – man wird ja schließlich von einer bedrohlichen und viel stärkeren, anonymen Macht verfolgt.“ Woran man Verschwörungstheorien erkennt, wem sie dienen und welche Schwäche der Mainstream-Medien sie in Krisenzeiten ausnutzen – eine interdisziplinäre Perspektive. … weiter


Quelle: www.uni-leipzig.de

1 2