Deutsche Wirtschaft wächst um 2,1 Prozent 2022 und 3,2 Prozent 2023 – im Risikoszenario 2022 auch leichte Rezession möglich

Bericht: Hans-Böckler-Stiftung

Der Krieg in der Ukraine trifft auch die deutsche Wirtschaft und erschwert die Erholung nach der Corona-Pandemie erheblich. Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung reduziert deshalb die Wachstumserwartung in seiner am 29.3. vorgelegten neuen Prognose stark. Die Ökonominnen und Ökonomen arbeiten dabei mit zwei Szenarien, die sich vor allem bei den Annahmen zu Energiepreissteigerungen unterscheiden. Wegen der leichten Preisberuhigung in den vergangenen Tagen halten sie das etwas günstigere „Basisszenario“ aktuell für wahrscheinlicher als das „Risikoszenario“. Im Basisszenario rechnen die Fachleute für 2022 mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 2,1 Prozent. Tritt das ungünstigere Risikoszenario mit weitaus höheren Energiepreisen ein, würde die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr hingegen eine leichte Rezession erleben, das BIP könnte um 0,3 Prozent im Jahresmittel schrumpfen.

In der vorigen Konjunkturprognose vom Dezember war das IMK noch von einem Wirtschaftswachstum von 4,5 Prozent für 2022 ausgegangen. Für 2023 hatte es bislang noch keine Vorhersage abgegeben, nun prognostizieren die Forschenden eine BIP-Zunahme von 3,2 Prozent im Basisszenario bzw. 1,4 Prozent im Risikoszenario. In erster Linie stark steigende Energiepreise, aber auch die Folgen weiterer Lieferengpässe, treiben die Inflationsrate 2022 im Basisszenario auf durchschnittlich 6,2 Prozent bzw. sogar 8,2 Prozent im Risikoszenario. 2023 soll die Teuerungsrate dann wieder deutlich zurückgehen auf 2,2 bzw. 2,4 Prozent je nach Szenario. … weiter


Quelle: www.boeckler.de