Die Katze im Baum
Eine Weihnachtsgeschichte
von Sandra Niermeyer
Vorm Fenster fielen dicke Flocken. Das war schon seit Jahren nicht mehr passiert. Normalerweise kam der Schnee erst nach Weihnachten. Ich lehnte mich gegen die Küchenanrichte und sah den Flocken beim Fallen zu. Oder vielmehr beim Schweben. Manche änderten schwebend ihre Richtung. Brachen erst ein wenig zur Seite aus, bevor sie sich dann doch entschlossen, zur Erde zu rieseln.
Plötzlich sah ich in dem kahlen Baum vorm Küchenfenster eine Katze. Sie saß starr wie eine Statue, als wäre sie gar nicht wirklich echt. Vollkommen unbeweglich. Darum war sie mir nicht sofort aufgefallen. Ich schaute sie ein paar Sekunden ohne zu Zwinkern an, sie bewegte kein einziges Barthaar. Der Schnee fiel sanft auf ihr Fell, bedeckte ihren grauen Rücken mit einer dünnen weißen Schicht. … weiter
Empfehlung der Redaktion: Die Geschichte eignet sich sehr gut zum Vorlesen in der Grundschule in den Tagen vor Weihnachten
Wir danken Sandra Niermeyer für die Erlaubnis, den Text zu veröffentlichen!
Bild von monicore auf Pixabay