Mindestlöhne: Im EU-Mittel kräftige Zuwächse, in vier Ländern über 10 Euro, Kommission legt europäische Mindestlohninitiative vor

Bericht: Hans-Böckler-Stiftung

Die Mindestlöhne in den 21 EU-Staaten plus Großbritannien, die über eine gesetzliche Lohnuntergrenze verfügen, sind zuletzt im Mittel kräftig angehoben worden – im Durchschnitt nominal um 6,0 und nach Abzug der Inflation um 4,4 Prozent. Beides sind die zweithöchsten Zuwächse in den vergangenen zwei Jahrzehnten. 18 EU-Staaten haben ihre Mindestlöhne zum Jahresanfang 2020 erhöht, Großbritannien wird das in den kommenden Wochen tun.

Das zeigt der neue Mindestlohnbericht des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. Der deutsche Mindestlohn ist mit 9,35 Euro pro Stunde weiterhin spürbar niedriger als die Lohnuntergrenzen in den westeuropäischen Euro-Staaten, die alle 9,66 Euro und mehr Stundenlohn vorsehen. In vier Euro-Ländern beträgt der Mindestlohn nun mehr als 10 Euro, in Luxemburg sogar 12,38 Euro. Auch in Großbritannien wird der Mindestlohn ab April deutlich über dem deutschen Niveau liegen. … weiter

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Malte Lübker, Thorsten Schulten: WSI-Mindestlohnbericht 2020: Europäische Mindestlohninitiative vor dem Durchbruch? WSI-Report Nr. 55, Februar 2020. Download als pdf-Datei


Quelle: www.boeckler.de

„Die soziale Schieflage der Mitte“

Im gewerkschaftlichen Debattenmagazin „Gegenblende“ erschien am 14.2.2020 ein sehr wichtiger Aufsatz von Dani Rodrik über die soziale Ungleichheit. Er appelliert, sich stärker um die Ängste und die soziale Sicherung der Mittelschicht zu kümmern, um Rechtspopulisten und Rechtsextreme zurückzudrängen. In seinem Aufsatz beschreibt er detailliert, welche Maßnahmen helfen können, um die Folgen des Neoliberalismus zurückzudrängen:

Die soziale Schieflage der Mitte
Soziale Ungleichheit wird vor allem mit Blick auf die Unterschicht diskutiert. Das greift zu kurz. Abstiegsängste und soziale Sorgen haben längst auch die Arbeiter*innen und Angestellten der Mittelschicht. Nur wenn wir deren Wohlergehen sichern, können wir unsere Demokratien gegen die Bedrohung durch soziale Unruhen, Rassismus und Rechtspopulisten verteidigen.  Den ganzen Text lesen

Tarifverhandlungen über die Vergütung für kommunale Lehrkräfte in Bayern erfolgreich abgeschlossen

Mitteilung: Kommunaler Arbeitgeberverband Bayern e.V. und Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft

Am 20. Januar 2020 fand der letzte Verhandlungstermin über den TV EntGO-kL in München statt.

In den seit April 2017 auf Initiative der Bildungsgewerkschaft GEW geführten Tarifverhandlungen wurde in Anlehnung an die geltenden Landesregelungen, aber auch im Lichte kommunaler Sonderregelungen eine moderne Entgeltordnung für kommunale Lehrkräfte in Bayern entwickelt.

Hierdurch ergeben sich konkrete Vorteile für die Beschäftigten: Weiterlesen

Rente ohne Armut – Tutorial Sozialpolitik

gsf – Der kda (Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt) hat ein Video zur Rente verfasst. Im Vorspann auf Youtube heißt es:

„Eine Rente ohne Armut – Wunsch, aber leider nicht immer Wirklichkeit. Im Video erklären Ernst Eck und Carla Care zusammen mit Niels Niedrig und Sonja Solo, die Zusammenhänge. Sie zeigen auf, warum und wie unser Generationenvertrag erhalten bleiben muss.“ (Quelle: www.youtube.com/watch?v=kndsjtHrxEY&feature=youtu.be)

  • Zuerst wird vorgerechnet, wie man Rentenpunkte erwirbt. Anschließend werden fiktive Beispiele selbständiger und nicht-selbständiger ArbeitnehmerInnen gezeigt und ihre Rente mit 67 Jahren berechnet.
  • Am Ende des Videos werden Vorschläge gemacht, wie sich die Rente in Deutschland verändern müsste, um ein Leben oberhalb der Armutsgrenze zu gewährleisten.
  • Das Tutorial eignet sich sehr gut für den Einsatz im Unterricht in der Sek.I ab der 8. Klasse. Einsetzbar z.B. in den Fächern Arbeitslehre, Sozialkunde, Wirtschaft, Ethik, Religion.
  • Weitere Infos auf den Seiten der kda-bayern.de:
    https://kda-bayern.de/orientierung/rente/
    https://kda-bayern.de/rente-ohne-armut/

Hinweis: Beim Aufruf können Daten durch Youtube erhoben werden (eingebetteter Film).
Originallink, wenn das Filmfenster nicht sichtbar sein sollte:
https://www.youtube.com/watch?v=kndsjtHrxEY

 

Neues Jahr, mehr Gehalt?

Wann sich der kritische Blick auf die Gehaltsabrechnung auszahlt, welche Informationen helfen

Mitteilung: Hans-Böckler-Stiftung

Es ist wohl ein Klassiker unter den guten Vorsätzen für das Neue Jahr: Mit dem Chef oder der Chefin endlich einmal über das eigene Gehalt sprechen. Wer nicht nach einem Tarifvertrag bezahlt wird, ist dabei oft auf sich allein gestellt. Einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für die Gehaltsverhandlung ist eine realistische Einschätzung der angestrebten Gehaltserhöhung. Insbesondere für Beschäftigte im ersten Drittel ihrer Karriere und für Hochqualifizierte sind hier unter Verweis auf die gestiegene Berufserfahrung durchaus beachtliche Steigerungen möglich.

Für alte Hasen und Beschäftigte in einfacheren Tätigkeiten hilft hingegen eher ein Vergleich mit den Gehältern, die bei der Konkurrenz gezahlt werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung von 195.000 Datensätzen des Portals Lohnspiegel.de, das vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung betreut wird. … weiter


Quelle: www.boeckler.de

 

Nicht Ost-West macht den Unterschied, sondern oben und unten

Studie zeigt Einfluss von Einkommen und Bildung auf Gefühl der Wertschätzung in Deutschland

Mitteilung: Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

93 Prozent der Menschen in Deutschland fühlen sich in ihrem Alltag wertgeschätzt, Geringschätzung erfahren deutlich weniger – jedoch immer noch jeder Zweite (52 Prozent). Die meisten Menschen erfahren Wertschätzung vor allem in der Familie und im Freundeskreis, wohingegen Erfahrungen der Geringschätzung eher in öffentlichen Bereichen, wie zum Beispiel dem Arbeitsplatz, gemacht werden.

Ostdeutsche und Westdeutsche fühlen sich im Alltag gleichermaßen wertgeschätzt, große Unterschiede bestehen aber nach Einkommen, Bildung und Erwerbsstatus. … weiter


Die Studie, die in der renommierten Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie erschienen ist, kann kostenfrei heruntergeladen werden: http://link.springer.com/article/10.1007/s11577-019-00640-8
Der Downloadbutton befindet sich rechts oben auf der Seite.


Quelle:
www.idw-online.de
www.uni-magdeburg.de

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