GEW Bayern unterstützt Proteste der StudentInnen
Mitteilung: GEW Bayern
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft GEW in Bayern kritisiert die derzeit diskutierten Kürzungen im Bildungsbereich. "Viele ExpertInnen und PolitikerInnen bezeichnen Bildung als wichtigste gesellschaftliche Aufgabe. Trotz Beschluss der Landesregierung im Jahr 2008, die Universitäten und Hochschulen in Bayern bis 2013 von sämtlichen Einsparungen zu verschonen, sind nun weitgehende Kürzungen im Gespräch", sagt die GEW-Landesvorsitzende, Gele Neubäcker. Die Bildungsgewerkschaft unterstützt deshalb die landesweit geplanten Proteste der StudentInnen am kommenden Mittwoch.
Aufgrund des doppelten Abiturjahrgangs und der Aussetzung der Wehrpflicht strömen tausende weitere StudienanfängerInnen in die bayerischen Hochschulen. "Wir brauchen eine daran angepasste Personal- und Finanzausstattung", so Neubäcker. Die geplanten Sparmaßnahmen der Landesregierung betreffen vor allem die Mittel für Lehre, Forschung und Literatur. Dies bedeutet z. B. auch weniger Lehrkräfte und längere Korrekturzeiten.
Neubäcker: "An diesen Posten spart man am schnellsten, obwohl die Erhebung von Studiengebühren, die wir grundsätzlich ablehnen, laut Staatsregierung bessere Studienbedingungen garantieren soll".
Durch solche Pläne würde jedoch die Qualität der Lehre wesentlich beeinträchtigt. Fixe Personalkosten an vielen Universitäten und Hochschulen machen einen erheblichen Teil des Haushalts aus. Die GEW Bayern befürchtet, dass Studiengebühren beliebig verwendet werden. Es könne nicht sein, dass Studiengebühren z. B. dafür genutzt werden, um Stromrechnungen und Toilettenpapier zu bezahlen. Vielmehr muss Bayern die Bildungsausgaben erhöhen und Studiengebühren abschaffen, um einen Beitrag zur Chancengleichheit zu leisten. Immerhin hängen die Bildungschancen – wie PISA soeben erneut bewiesen hat – noch immer stark von der Herkunft ab.
Auch im Hinblick auf die Ausbildung von LehramtsstudentInnen warnt Neubäcker vor Kürzungen durch die Staatsregierung: "Es genügt nicht, die Bedeutung gut ausgebildeter LehrerInnen als Voraussetzung für eine gute Schule in politischen Reden immer wieder hervorzuheben. Dem müssen auch Taten folgen. Wenn Bayern von der Bundeskanzlerin genannte Ziel, 10 % des Bruttoinlandsproduktes in Bildung zu investieren, erreichen will, muss viel Geld in Schulen und Hochschulen investiert werden!"
Elke Hahn
Geschäftsführerin
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