Neuer Landesvorstand der GEW Bayern gewählt
gsf/GEW – Vom 20. bis 22. März 2014 fand im Münchner DGB-Haus die Landesvertreter*innenversammlung der GEW Bayern statt. Turnusgemäß wurde der Landesvorstand gewählt. Der neue Vorsitzende der GEW Bayern heißt Gottfried Koppold. Er setzte sich gegen Anton Salzbrunn durch, der in seinem bisherigen Amt als einer der beiden stellvertretenden Vorsitzenden bestätigt wurde.
Gottfried Koppold, Jahrgang 1951, ist verheiratet und hat drei Töchter. Nach seiner Erstausbildung zum Kommunalbeamten, studierte er Pädagogik an der Uni Eichstätt und Uni Köln mit dem Abschluss Diplom-Pädagoge (Univ.). Von 1979 bis 2010 war Gottfried Koppolt Geschäftsführer und pädagogischer Leiter der Kinderhilfe im Landkreis Weilheim-Schongau (inklusive Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe) und mehrere Jahre im Vorstand des Paritätischen in Bayern. Seit 2008 ist er Mitglied im Gemeinderat der Marktgemeinde Peißenberg (Obb.). In den 80er Jahren war er Teil des Beraterkreises des Deutschen Jugendinstituts im Projekt Integration im Elementarbereich und Mitbegründer und langjähriger Mitherausgeber der Zeitschrift “Gemeinsam Leben“.
Mit der Wahl von Gottfried Koppold, der bereits seit Juli 2010 stellvertretender Vorsitzender der GEW Bayern war, endete die Amtszeit von Gele Neubäcker, die seit 2008 an der Spitze der GEW Bayern stand und seit Mitte der 90er Jahre die Arbeit im Landesvorstand maßgeblich mit gestaltete. Die Delegierten und Gäste aus Gewerkschaften sowie befreundeten Organisationen bedankten sich bei Gele Neubäcker für ihr unermüdliches Engagement zur Durchsetzung der bildungspolitischen Ziele der GEW, vor allem für Eine Schule für Alle.
Neu gewählt als weiterer stellvertretender Vorsitzender wurde Wolfram Witte. In ihrem Amt bestätigt wurden die Geschäftsführerin Elke Hahn und der Schatzmeister Erwin Saint Paul. Diese fünf Mitglieder bilden den Geschäftsführenden Ausschuss der GEW Bayern. Er wird unterstützt von den folgenden weiteren acht Mitgliedern im Landesvorstand: Ilona Deckwerth, Manfred Doetsch, Wolfgang Fischer, Konny Hoff, Andreas Hofmann, Michael Joschko, Karin Just und Günther Mitteregger. Alle KandidatInnen erhielten ein deutliches Votum, die Interessen der mehr als 10.000 Mitglieder zählenden Organisation wahrzunehmen.
Marlis Tepe, die Vorsitzende der GEW, begrüßte am Freitagvormittag auf der öffentlichen Fachtagung die Delegierten und die Gäste. Sie betonte die positive Mitgliederentwicklung in der GEW, bundesweit und in Bayern, und hob die Bedeutung der GEW als Gewerkschaft hervor, die Bildungskonzepte entwickelt und alle Bildungsarbeiter*innen organisiert – von der Kinderkrippe über Schule, Hochschule bis zur Weiterbildung. Inklusion, so Marlis Tepe, sei dabei ein besonderer Schwerpunkt der GEW.
Matthias Jena, Vorsitzender des DGB-Bayern, mahnte in seinem Grußwort bessere Arbeitsbedingungen im Bildungsbereich an und kritisierte die chronische Unterfinanzierung dieses Sektors. Er betonte die Bedeutung der Beschäftigten im Bildungswesen, die der Schlüssel für bessere Bildung seien.
Klaus Wenzel, Präsident des BLLV, betonte die Gemeinsamkeiten von GEW und BLLV, so die Forderung nach längerem gemeinsamen Lernen oder dem Modell der Grundschule als Lebensraum und nicht als Paukanstalt. Zu Pisa merkte er an, dass man diese und andere Studien nicht überbewerten dürfe, da sie nicht die Bildung bewerten würden, die GEW und BLLV meinen.
Griechische Gäste aus der Lehrergewerkschaft DOE folgten der Einladung der GEW Bayern, um der Versammlung die schwierige Situation im eigenen Land und der Bedeutung von Bildung in diesem Zusammenhang nahe zu bringen.
Die öffentliche Fachtagung wurde abgerundet von einem Referat des Politikwissenschaftlers Elmar Altvater. Er ging auf die Krisensituation Europas ein und auf die Frage, welche Aufgaben sich daraus für Parlament, Gewerkschaften und andere sozialen Bewegungen stellen.
Gottfried Koppold umriss mit Bildungs- und Tarifpolitik die Schwerpunkte seiner Arbeit in den kommenden drei Jahren und stellte die Besonderheit der GEW als Bildungsgewerkschaft heraus. Er bedankte sich bei den Delegierten für die rege Beteiligung an den Diskussionen und beendete die Versammlung mit den Worten: Wir haben drei anstrengende und zum Teil spannende Tage hinter uns, aber auch drei Tage, die gezeigt haben, dass unsere GEW lebendig und kämpferisch ist.
PM Nr. 12/2014 v. 24.3.2014
GEW Bayern