Auszeichnung des Gewerkschafters Amirul Haque Amin mit dem Internationalen Menschenrechtspreis der Stadt Nürnberg

dgb.gifMitteilung: DGB Mittelfranken

Hoch erfreut zeigt sich der Chef des DGB Mittelfranken, Stephan Doll, über die Entscheidung der Jury des Internationalen Menschenrechtspreises vom Sonntag, die Auszeichnung an Amirul Haque Amin, Präsident und Mitbegründer der National Garment Workers Federation in Bangladesch zu vergeben.

„Dass die Jury den Preis das erste Mal an einen Gewerkschafter gibt, der mutig und unter schwierigsten Bedingungen den Skandal der globalen Textilindustrie bekämpft, ist ein wichtiges Zeichen und freut uns ungemein“, so Doll. In den vergangenen Jahren schockierten immer wieder Berichte über Brandkatastrophen und Einstürze aus Bangladesch und anderen textilen Produktionszentren mit unzähligen Toten und Verletzten. Zumeist für westliche Auftraggeber wird in illegal umgebauten „Textilfabriken“ Kleidung zu unmenschlichen Bedingungen genäht. Es gibt dort oftmals keinen Brandschutz an den Arbeitsplätzen, keine Versicherung im Krankheitsfall, und die Arbeiterinnen und Arbeiter müssen sechs Tage die Woche 14 Stunden für einen Hungerlohn arbeiten. Wer einer Gewerkschaft beitritt, riskiert seinen Job. Gewerkschaftsmitglieder werden verprügelt, entführt und verhaftet.

„Der DGB und seine Mitgliedschaften prangern diese Zustände an und haben erst vor kurzem den Aufruf „Wir stehen am Anfang“ zur Solidarität mit den Textilarbeiterinnen in Süd- und Südostasien initiiert. Denn wir wissen aus eigener Erfahrung, wie zäh, wie lange auch in unserem Land um eine menschenwürdigere Arbeit und gewerkschaftliche Rechte gekämpft werden musste und weiter gerungen werden muss.“, erklärt Doll.

Die Kolleginnen und Kollegen an den Nähmaschinen in Süd- und Südostasien brauchen jetzt unsere Solidarität. Sie brauchen bessere Arbeitsbedingungen und eine anerkannte gewerkschaftliche Vertretung. Damit dies auch gelingen kann, braucht es Menschen wie Amirul Haque Amin, der sich seit Jahrzehnten für bessere Arbeitsbedingungen einsetzt und auf dem Weg schon Vieles erreicht hat. Vieles bleibt aber zu tun, und wir hoffen, dass der Internationale Menschenrechtspreis sowohl Ermutigung für ihn und für viele andere Menschen vor Ort in Bangladesch, als auch eine Gelegenheit ist, hierzulande Öffentlichkeit zu schaffen. „Denn das gemeinsame Ziel sind würdige Arbeits- und Lebensbedingungen für alle Menschen in allen Ländern“, so Doll abschließend.

PM v. 29.9.2014
DGB Mittelfranken

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