Dramatische Mangelsituation von Menschen im Bürgergeld

Mitteilung: Der Paritätische

Eine aktuelle Studie des Paritätischen Gesamtverbandes zur sozialen Lage von Menschen im Bürgergeld zeigt das erschreckende Ausmaß materieller Entbehrung: Fast jeder Fünfte hat kein zweites Paar Schuhe. Jeder Dritte kann sich keine vollwertige Mahlzeit jeden zweiten Tag leisten. Mehr als die Hälfte kann kaputte Möbel nicht ersetzen. Dies geschieht trotz Tafeln und Sozialkaufhäusern – und während die Bundesregierung stärkere Sanktionen für Leistungsberechtige plant. Weiterlesen

Kinder und Jugendliche aus armutsgefährdeten Familien sind in allen Lebensbereichen benachteiligt

Wie sehr in Deutschland die materielle Situation der Familie über die Chancen von Kindern entscheidet, zeigt der von DJI-Forschenden erstellte UNICEF-Bericht zur Lage der Kinder in Deutschland 2025

Bericht: Deutsches Jugendinstitut (DJI)

Wenngleich Deutschland zu den wohlhabendsten Ländern der Welt gehört, wächst bundesweit fast jedes zehnte Kind unter 18 Jahren mit erheblichen materiellen und sozialen Entbehrungen auf. Das entspricht rund 1,3 Millionen Kindern und Jugendlichen, bei denen grundlegende Bedürfnisse nicht gestillt werden, da beispielsweise ein zweites Paar ordentliche Schuhe fehlt, eine einwöchige Urlaubsreise im Jahr nicht bezahlt oder die Wohnung nicht ausreichend beheizt werden kann. In Deutschland leben damit relativ viele Kinder und Jugendliche in armutsgefährdeten Familien – sowohl im Vergleich zu wirtschaftlich starken Ländern wie Finnland oder Norwegen als auch im Vergleich zu wirtschaftlich schwächeren wie Slowenien oder Portugal. Dieses zentrale Ergebnis des neu erschienenen UNICEF-Berichts zur Lage der Kinder in Deutschland 2025 ist besonders alarmierend, weil sich Armut auf alle Lebensbereiche betroffener Kinder und Jugendlicher negativ auswirkt. Weiterlesen

Friedensgruppen entsetzt über „nukleare Zeitenwende“ in der EKD

Mitteilung: Netzwerk Friedenskooperativ/Aktionsbündnis „atomwaffenfrei.jetzt“

Das Aktionsbündnis „atomwaffenfrei.jetzt“ kritisiert die neue EKD-Friedensdenkschrift „Welt in Unordnung – Gerechter Frieden im Blick“ als Kapitulation der christlichen Friedensethik vor der staatlichen Aufrüstungsraison. Das Bündnis von über 70 Friedensorganisationen, dem auch viele kirchliche Gruppen angehören, sieht in dem Papier eine „nukleare Zeitenwende“ und bedauert den Rückfall der EKD in längst überholt geglaubte Positionen für die Rechtfertigung nuklearer Abschreckung. Dass nun öffentlich der Eindruck entsteht, der Besitz von Atomwaffen sei friedensethisch vertretbar, hält das Aktionsbündnis für verheerend und gefährlich. Weiterlesen

Auf „Krawall“ gebürstet

Der Kommentar zum Zeitgeschehen

von Jürgen Scherer*

Wenn jemand auf Krawall gebürstet ist, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, damit umzugehen: drohen, besänftigen, beruhigen, auf die möglichen Folgen hinweisen, an die Vernunft appellieren; jedenfalls versuchen eine evtl. unkontrollierbare Situation zu vermeiden. Wenn’s klappt kann alles gut werden, vielleicht sogar so gut, dass die drohende Auseinandersetzung friedlich beigelegt werde kann. Das wäre dann der schönste Erfolg.

Was aber tun, wenn auf „Krawall“ gebürstete Politiker oder gar Regierungen im Spiel sind?

Als erstes fällt einem natürlich(!) Donald Trump ein, dessen „Krawallbedürfnislevel“ anscheinend recht weit oben zu verorten ist. Aber warum in die Ferne schweifen, wenn die politisch zu verortende Krawalligkeit doch eigentlich recht nahe liegt. … weiter


*Jürgen Scherer ist ehemaliger Lehrer für Geschichte und Politik an einer hessischen Gesamtschule und GEW-Mitglied. Er schrieb früher für das Magazin Auswege, jetzt für das GEW-MAGAZIN.
Bild von Steve Buissinne auf Pixabay

 

 

Schule zeigt Haltung! – Breites Bündnis startet Petition zur Stärkung von Lehrkräften gegen Rechtsextremismus

Sechs Organisationen fordern klare Rückendeckung für demokratisches Engagement an Schulen

Ein Bündnis aus der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Greenpeace, Teachers for Future Germany, der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung (DVPB), Eltern gegen Rechts und Bundesschülerkonferenz startet heute die Petition „Schule zeigt Haltung – Lehrkräfte stärken gegen Hass und Hetze“. Die Petition ist der Auftakt einer Kampagne, die Lehrkräfte in ihrem demokratischen Bildungsauftrag stärken will. Weiterlesen

Neuer Podcast erklärt gesellschaftliche Konflikte

Bericht: Universität Bielefeld

Dr. Anna Christina Nowak moderiert die erste Episode des neuen Podcasts „Zankapfel“. Sie geht darin der Frage nach, warum wir über Konflikte sprechen sollten – © Universität Bielefeld.

Die Konfliktakademie ConflictA der Universität Bielefeld hat den Podcast „Zankapfel – Konflikte kurz erklärt“ gestartet. In kurzen Episoden unter zehn Minuten gehen ConflictA-Wissenschaftler*innen auf gesellschaftliche Konfliktthemen aus verschiedenen Perspektiven ein.

„Wir möchten Konflikte einfach erklären und vergessene Aspekte aufzeigen“, sagt Dr. Anna Christina Nowak, eine der Initiator*innen des Podcasts. „Durch die Kürze des Formats passt der Podcast gut in den Alltag – sei es auf dem Weg zur Arbeit oder beim Geschirrabwasch.“ Nowak ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der ConflictA und führt durch die erste Episode.

Unterschiedliche Konfliktwahrnehmungen

Die erste Folge thematisiert die Vielfalt von Konfliktwahrnehmungen in der Bevölkerung. Die Episode geht unter anderem auf Erkenntnisse aus dem Konfliktmonitor ein, einer Längsschnittbefragung der ConflictA aus den Jahren 2024 und 2025. Die Befragten äußerten sich zur Wichtigkeit einer Reihe von Themen: Migration, Infrastruktur, Meinungsfreiheit, soziale Ungleichheit, Gesundheitsversorgung oder auch dem Umgang mit Rechtsextremismus und der Klimakrise. Die Wahrnehmung gesellschaftlicher Konflikte unterscheidet sich zwischen Gruppen, etwa nach Parteipräferenz, Alter oder Geschlecht.
Ein weiterer Schwerpunkt der Episode: Wie steht es um die politische Beteiligung junger Menschen? Die Zahlen sind ernüchternd – und zeigen Problemlagen demokratischer Teilhabe auf. Weiterlesen

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