Ausbildungsoffensive im Fach „Deutsch als Zweitsprache“ an den bayerischen Universitäten!

AGABYMitteilung: Arbeitsgemeinschaft der Ausländer-, Migranten- und Integrationsbeiräte (AGABY)

Die zentrale Rolle des Beherrschens der deutschen Sprache für die Integration wird überall betont und der Bedarf an Sprachkursen ist groß. Da es bisher nicht genug professionelle Lehrkräfte gibt, muss die Qualifizierung im Fach „Deutsch als Zweitsprache“ (DaZ) dringend ausgebaut werden. Zahlreiche Fachvertreter machen allerdings auf die schwierige Situation
an den Universitäten in Bayern aufmerksam und unterstreichen, dass eine Ausbildungsoffensive gestartet werden muss.

Die Ausländer-, Migranten und Integrationsbeiräte Bayerns schließen sich der Position der Fachvertreter und Expertinnen an und unterstützen deren „offenen Brief zur Lage des Faches Deutsch als Zweitsprache in Bayern“.

AGABY fordert seit Jahren eine Einführung des Faches Deutsch als Zweitsprache als Pflichtbestandteil der Lehrerausbildung, damit eine qualitativ angemessene, kontinuierliche und fächerübergreifende Sprachförderung in allen Schularten und Jahrgangsstufen möglich ist. „Wir müssen endlich unsere Schulen für den Umgang mit der mehrsprachigen Schülerschaft fit machen. Denn die Zukunft unserer Gesellschaft hängt davon ab, ob wir in der Lage sind, Kinder und Jugendliche entsprechend ihrer Begabungen individuell und unabhängig von Herkunft und sozialem Milieu zu fördern“, so Mitra Sharifi, Vorsitzende der AGABY.Im Einklang mit dem offenen Brief fordert AGABY ganz konkret alle Entscheidungsträger der bayerischen Bildungspolitik auf

  • die Mehrsprachigkeit der Schülerinnen und Schüler, aber auch der Lehrerinnen und Lehrer zu fördern. Lehrkräfte mit ausländischen Abschlüssen in die Schulen zu integrieren und nach Möglichkeit in Lehrertandems gemeinsam mit hierzulande ausgebildeten Pädagogen einzusetzen.
  • Das Angebot der Unterrichts- und Prüfungssprachen, um die Muttersprachen der zugewanderten Kinder als Angebot im Regelunterricht zu erweitern.
  • Die interkulturelle Öffnung der Schulen weiter und intensiv voranzutreiben. Interkulturelle Kompetenzen und Grundlagen von DaZ und DaF (Deutsch als Zweit- und Fremdsprache) zum festen Bestandteil der Ausbildung aller Lehrkräfte zu machen.

Die aktuellen Herausforderungen durch die schulische Eingliederung von Neuzuwanderern machen die Versäumnisse und Schwächen der bayerischen Bildungspolitik für alle sichtbar. Diese Situation bietet uns eine einmalige Chance, durch eine Reihe von längst fälligen Innovationen die bayerische Bildungslandschaft den Anforderungen unserer vielfältig und vielseitig gewordenen Gesellschaft anzupassen. Das pädagogische Personal sollte eine höhere gesellschaftliche Anerkennung erhalten. Diese Verbesserungen würden nicht nur Schülerinnen und Schülern aus geflüchteten oder eingewanderten Familien zu Gute kommen, sondern allen Kindern und Jugendlichen in unserem Land.

Anhang:
Offener Brief zur Lage des Faches Deutsch als Zweitsprache in Bayern