Schulstart 2016 – Bayerische Schulen müssen Schüler fit für das digitale Zeitalter machen
Jena fordert Investitionen der Staatsregierung in technische Infrastruktur und Fachpersonal
Mitteilung: DGB Bayern
„Wir stehen in einem Prozess der digitalen Transformation von Wirtschaft, Arbeit und Gesellschaft. Die bayerischen Schulen haben eine Schlüsselrolle, wenn es darum geht, unsere jungen Menschen auf die neuen Herausforderungen der Digitalisierung vorzubereiten“, sagte Matthias Jena, DGB-Vorsitzender in Bayern, am 12. September anlässlich des Schulstarts in Bayern.
„Neben einer soliden technischen Ausstattung der Schulen brauchen wir einen fundierten Unterricht in Medienkompetenz. Dabei geht es nicht nur um die technische Beherrschung der neuen Medien. Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, selbstbestimmt und sozial verantwortlich damit umzugehen. Dazu gehört die Aufklärung über Chancen und Risiken der Digitalisierung, insbesondere der Weitergabe von persönlichen Daten und die Fähigkeit, die neue Flut zur Verfügung stehender Informationen bündeln und einordnen zu können“, so Jena.
Rund ein Drittel der bayerischen Schulen haben keinen schnellen Zugang zum Internet. Einen PC teilen sich an bayerischen Schulen im Durchschnitt fünf Schüler. Kein Wunder, dass bisher nur wenige Lehrer das Internet auch im Unterricht nutzen. Gibt es an der Schule einen IT-Kümmerer, so ist das in der Regel ein Lehrer, der sich neben seinem täglichen Arbeitspensum über private Fortbildungen dafür qualifiziert hat.
„Die bayerische Staatsregierung hat eine Zukunftsstrategie für die digitale Bildung in Schule, Hochschule und Kultur aufgelegt. Darin enthalten sind viele vernünftige Absichten. Nur mangelt es leider an der Ausführung“, so Jena. Das liege vor allem daran, dass an den meisten Schulen technische Infrastruktur und Fachpersonal fehle. Es gibt Empfehlungen der Staatsregierung zur IT-Ausstattung von Schulen. Da dafür aber als Sachaufwandsträger in der Regel die Kommunen zuständig seien, hapere es häufig am Geld. Einzelne Modellprojekte der Staatsregierung könnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass einige junge Bayern von der digitalen Entwicklung ausgeschlossen werden.
Jena abschließend: „Die Staatsregierung muss eigenes Geld in die Hand nehmen und in den Breitbandausbau sowie die technische Infrastruktur und das Fachpersonal der bayerischen Schulen investieren. Sie ist in der Verantwortung, alle jungen Menschen in Bayern auf das digitale Zeitalter vorzubereiten. Ihre digitale Teilhabe ist unabhängig vom Wohnort oder der sozialen und kulturellen Herkunft zu sichern. Diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe darf sie nicht den Wirtschaftsverbänden überlassen.“
Pressemitteilung Nr. 49 v. 12.09.2016
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