Amerikanisierung des Arbeitsmarktes zurückdrängen

Jena: „Zu viele Menschen können von ihrem Beruf nicht leben!“

Mitteilung: DGB Bayern

Matthias Jena, Vorsitzender des DGB Bayern, sagt zur Veröffentlichung der aktuellen Arbeitsmarktzahlen: „Der bayerische Arbeitsmarkt zeigt sich weiter in guter Verfassung, die Nachfrage nach Arbeitskräften ist ungebrochen hoch. Zwar ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf Rekordkurs, aber Fakt ist auch: Zu viele Menschen können von ihrem Beruf nicht leben!“

Aus diesem Grund gehen in Bayern rund 570.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer neben ihrem sozialversicherungspflichtigen Hauptberuf noch mindestens einer weiteren Beschäftigung nach, damit der Lohn zum Leben reicht. Mehr als 350.000 von ihnen arbeiten in Vollzeit. „Diese Amerikanisierung des Arbeitsmarktes, mit Zweit- und Drittjob, muss dringend zurückgedrängt werden. Das enorme Arbeitspensum kann Erschöpfungszustände zur Folge haben, die sich negativ auf die Gesundheit, die Arbeitsfähigkeit und das Privatleben auswirken“, warnt der bayerische DGB-Vorsitzende.

Daher appelliert Jena an die Bayerische Staatsregierung, Artikel 166 der Bayerischen Verfassung zu wahren: „‚Jedermann hat das Recht, sich durch Arbeit eine auskömmliche Existenz zu schaffen‘. Dieses Recht ist in der Verfassung verankert und somit Staatsauftrag. Die Staatsregierung muss hier mit gutem Beispiel vorangehen, in Bayern ein Tariftreue- und Vergabegesetz einführen und somit dem staatlichen Lohndumping endlich ein Ende bereiten!“

Jena zufolge müsse die Einhaltung eines jeweils repräsentativen Tarifvertrages ein wichtiges Kriterium für die Vergabe öffentlicher Aufträge und Zuwendungen sein. Bisher sei es gängige Praxis, öffentliche Aufträge an den billigsten Anbieter zu vergeben.


PM v. 30.8.2018
DGB Bayern
bayern.dgb.de

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