„Bildungszeitgesetz! Jetzt!“ – Breites Bündnis kämpft für bezahlte Bildungsfreistellung in Bayern
Wandel der Arbeitswelt stellt Beschäftigte in Beruf und Ehrenamt vor große Herausforderungen
Mitteilung: DGB Bayern
Der DGB Bayern und der Katholische Deutsche Frauenbund Bayern (KDFB) haben ein breites und buntes zivilgesellschaftliches Bündnis aus 21 Organisationen aus den verschiedensten Bereichen des Ehrenamts und der Gewerkschaften auf die Beine gestellt, um gemeinsam für die Schaffung eines bayerischen Bildungszeitgesetzes zu kämpfen.
„Die Beschäftigten in Bayern fordern jetzt ihr Recht auf die persönliche Weiterbildung ein“, sagt der bayerische DGB-Vorsitzende Matthias Jena. „14 andere Bundesländer machen bereits seit vielen Jahren vor, dass das richtig und möglich ist. Angesichts einer sich immer schneller wandelnden Lebens- und Arbeitswelt steigen die Qualifikationsanforderungen an die Beschäftigten, und zwar nicht nur im Beruf, sondern auch im Privatleben und bei ehrenamtlichen Tätigkeiten. Beschäftigte brauchen endlich auch in Bayern einen gesetzlich garantierten Anspruch auf Bildungszeit, unabhängig davon in welchem Betrieb sie arbeiten.“
Bisher haben Beschäftigte in Bayern keinen gesetzlichen Anspruch darauf, sich von der Arbeit für eine Weiterbildung freistellen zu lassen. Das Bündnis fordert 10 Tage Bildungszeit in zwei Jahren für alle Beschäftigten. Sie sollen qua Gesetz die Möglichkeit bekommen, sich beruflich, politisch, allgemein oder für das Ehrenamt weiterzubilden.
Emilia Müller, die Vorsitzende des KDFB Landesverband Bayern, unterstreicht die Bedeutung der Bildungsfreistellung für das Ehrenamt: „Das Ehrenamt leistet in Bayern enorm viel. Allerdings werden die Zeitfenster für bürgerschaftliches Engagement immer enger, während die Anforderungen steigen. Ein Bildungszeitgesetz schafft für alle die gleichen Chancen auf Aus- und Weiterbildung und trägt zu einer besseren Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Ehrenamt bei. Dies ist insbesondere für das Ehrenamt und für die Frauen in Bayern wichtig.“
Eine gesetzlich geregelte Bildungsfreistellung für alle Beschäftigten in Bayern – das ist die Kernforderung eines breiten Bündnisses, das sich aus insgesamt 21 Organisationen und Verbänden zusammensetzt.DGB Bayern
Für Eva Jelen, Landesvorsitzende des Bund der Katholischen Jugend (BDKJ), muss das Bildungszeitgesetz auch aus Sicht der Jugend schnellstens umgesetzt werden: „Das Bildungszeitgesetz ist für junge Menschen die Chance, sich als Person, beruflich, politisch und gesellschaftlich fortzubilden. Dies ist auch eine Zukunftsinvestition für unsere demokratische Gesellschaft. So entstehen starke junge Menschen, die für die Gesellschaft, ihren Beruf und im Privaten eine Stütze sind und mit Veränderungen gut umgehen können.“
Andreas Oberprieler, Geschäftsführer des Bayerischen Trachtenverbands, ergänzt im Hinblick auf die Erfahrungen, die sein Verband mit dem kürzlich erlassenen Gesetz zur Freistellung zum Zwecke der Jugendarbeit gemacht hat: „Viele unserer ehrenamtlich tätigen Funktionsträgerinnen und Funktionsträger nutzen dieses Gesetz, um bei Jugendbildungs- und Mitarbeiterbildungsmaßnahmen teilnehmen zu können, ohne dafür ihren Urlaub opfern zu müssen. Als Landesverband fordern wir, dass die Möglichkeit der Freistellung auch für den Bereich der Erwachsenen Anwendung finden kann. So wäre gerade bei den Vorständen, Kassierern und Schriftführern in unseren Vereinen eine gezielte Weiterbildung für ihre ehrenamtliche Tätigkeit leichter und effektiver machbar.
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Plakat „Bildungszeitgesetz! Jetzt!“ (PDF, 5 MB)
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Broschüre „Bildungszeit für Beschäftigte in Bayern!“ (PDF, 2 MB)
PM v. 26.9.2018
DGB Bayern
www.bayern.dgb.de