Tafeln und Suppenküchen sind Ausdruck von Armut – inmitten von Reichtum

Ein Kommentar von Kreisrat Erkan Dinar* zu den Tafeln und Suppenküchen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen

So wichtig Tafeln und Suppenküchen auch mittlerweile für ihre Millionen von Kunden geworden sind, so beschämend sind sie eben auch ein Teil des kapitalistischen Ausbeutersystems. Sie sind Ausdruck von Armut, inmitten von Reichtum. Seit mittlerweile 25 Jahren gibt es die Tafelbewegung in Deutschland. Ihre Zahl liegt mittlerweile bei rund 920 Einrichtungen. Ihre Existenz zur Linderung von Armut gedacht, aber nicht zur nachhaltigen Bekämpfung von Armut.

Dabei gehört Deutschland zu den reichsten Ländern dieser Erde. Allein aus diesem Grund dürfte es eine Einrichtung, in welcher Lebensmittel kostenlos an Mitbürger/innen verteilt werden, nicht geben. Und doch blüht die Armutsökonomie. Dies bedeutet konkret, Armut wird zu einer Ware von der Dritte profitieren, die ihren Einsatz dann als Engagement verkaufen.

Das Jobcenter trägt mit Sanktionen und staatlich verordneter Unterversorgung, umgangssprachlich Hartz IV genannt, mit dazu bei. Ebenso der zu geringe Mindestlohn, der auch im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen von etlichen Unternehmen unterlaufen wird. Hinzu kommt die unsichere und ungerecht entlohnte Leiharbeit. Nicht zu vergessen die Altersarmut, die in den nächsten Jahren noch weiter steigen wird. Es gilt endlich einen Politikwechsel in Deutschland durchzuführen. Die anstehende Landtagswahl bietet zumindest die Gelegenheit die Parteien der Reichen und Bonzen abzuwatschen. Auch alle Tafelkunden sollten diese Gelegenheit nutzen und zur Wahl gehen.

*Erkan Dinar (1980), verh., 1 Kind, ist gelernter Kaufmann im Einzelhandel, derzeit Arbeiter.
Für die Partei DIE LINKE ist er Stadtrat in Weißenburg und Kreisrat im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen 
Kontakt: erkandinar [klammeraffe] web.de


21.9.2018
www.die-linke-weissenburg.de

 

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