Digitalpakt 2.0

Stellungnahme: Bundesschülerkonferenz

Der erste Digitalpakt ist vor knapp zwei Monaten ausgelaufen. Obwohl der Digitalpakt 2.0 von der Bundesregierung zugesagt wurde, gibt es große Diskrepanzen zwischen den Ländern und dem Bund. Schulen, Schulträger und wir als Schülerinnen sind jedoch auf die finanzielle Unterstützung der Bundesregierung angewiesen. Noch immer gibt es Unterschiede im Stand der Digitalisierung in den verschiedenen Bundesländern. Weiterlesen

Das Kreuz mit der Wahl

 

Ein Kommentar von Frank Bernhardt

Die Tücken der freien und geheimen Wahl

Früher galt das nur für rückständige, arme Entwicklungsländer: In diesen „Bananenrepubliken“, so der Vorwurf der ‚wahren‘ Demokraten, mach(t)en die Wähler ihr Kreuz bei den falschen Kandidaten; somit erging für diese Staaten das Urteil, sie wären noch nicht reif für die Demokratie.

Im Zuge der Krisen ist das nun seit einiger Zeit in den Metropolen eingetreten, was dem langjährig bewährten Parteienspektrum nicht gefährlich wurde oder gar als rechte Positionen in den meisten Parteien seinen Platz hatte, ist jetzt zu einem unliebsamen, schlecht auszuhaltenden Problem in der Parteienkonkurrenz geworden. Populisten, Ultranationale bis rechtsextreme Parteien, sind an die Schaltstellen der Macht gewählt worden. … weiter

 

 

CSU/FW-Staatsregierung bereitet Ausweitung ihrer Genderverbote vor. Zulassungsverordnung für Lehrmittel an Schulen soll weitere Verbote festschreiben.

GEW Bayern fordert: Schluss mit diesen Sprachverboten!

„Jeder Bewohner Bayerns hat das Recht, seine Meinung durch Wort, Schrift, Druck, Bild oder in sonstiger Weise frei zu äußern.“ Das garantiert uns die Bayerische Verfassung. Sie legt auch fest: „Vorzensur ist verboten.“ Genau das aber scheint die Staatsregierung vorzuhaben: Das Kultusministerium will in der Folge des Genderverbots von CSU und FW nun auch den Schulbuchverlagen verbieten, Gendersterne u. ä. in Schulbüchern und allen anderen Lehrmaterialien zu verwenden. Dass es hier nicht nur um die bloß formale Beachtung von Rechtschreibregeln geht, sondern um das Äußern von inhaltlichen Standpunkten, sprich Meinung, ist offensichtlich, so die GEW Bayern, die Bildungsgewerkschaft im DGB. Weiterlesen

Rechtsextremismus entgegenwirken, KZ-Besuche verpflichten!

Mitteilung: Bundesschülerkonferenz

Die Entwicklung der rechtsextremistisch motivierten Verbrechen in Deutschland hat stark zugenommen. Die Bundesschülerkonferenz ist davon überzeugt, dass Schülerinnen und Schüler von Anfang an umfassend über den Nationalsozialismus informiert werden und ein Bewusstsein für die NS-Zeit entwickeln sollen. Bildung ist hierbei der Schlüssel zu einem gesunden Verhältnis zu Religion und anderen Kulturen. Weiterlesen

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 100: Vom literarischen Steinewälzen

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 100

 

Vom literarischen Steinewälzen

„Wohnungen werden ja nicht dafür gebaut, damit Leute in ihnen wohnen können, sondern um sie zu verkaufen und weil ihr Wert sich zu steigern verspricht.“
(Ken Loach)

Als ich vor etlichen Jahren meinem Freund und Verleger Wolfgang von den Schwierigkeiten berichtete, meine Texte irgendwo unterzubringen, sagte er spontan: „Du solltest deinen eigenen Blog betreiben.“ Er sei gern bereit, mir technische Hilfestellung zu geben und das digitale Gerüst einzurichten. In der Folgezeit kam er immer mal wieder auf dieses Angebot zurück. Als die GEW Anfang 2023 unsere Zusammenarbeit aufkündigte, gingen wir das Projekt an. Ab Folge 65, die den Titel „Der erste Reichsbürger“ trägt, erscheint die Durchhalteprosa in eigener Regie, was eigentlich bedeutet: in Wolfgangs Regie. Ich liefere „nur“ die Texte, und Wolfgang gestaltet das ganze Layout. Es ist nun, da die 100. Folge der DHP erscheint, an der Zeit, Wolfgang einmal ausdrücklich Dank zu sagen – ich denke auch im Namen der Leserinnen und Leser, die uns den Weg von der GEW zum eigenen Blog gefolgt sind. Wie viele es sind, wissen wir nicht. Also: Vielen Dank, Wolfgang! Und auf noch zahlreiche weitere Folgen. … weiter

Hinweis: Mit dieser Jubiläumsausgabe 100 endet  die Verlinkung zur Durchhalteprosa an dieser Stelle. Die Texte erscheinen bereits seit Ausgabe 65 auf ihrer  eigenen Seite – der Übergang zur Blogseite „durchhalteprosa.de“ ist damit von unserer Seite aus geschafft. Die Ausgaben bis Nr. 64 bleiben weiter im GEW-Magazin abrufbar. Wir danken für die Zusammenarbeit und wünschen viel Erfolg!


Clipart oben links von OpenClipart-Vectors auf Pixabay
Bild von Vijaya narasimha auf Pixabay


Alle bisherigen Texte von Götz Eisenberg im GEW-MAGAZIN

 

Debatte um Wehrpflicht

Anlässlich der Veröffentlichung der Pläne von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius für einen neuen Wehrdienst fordert der Paritätische Gesamtverband, dass der Wehrdienst freiwillig bleibt und die Freiwilligendienste gestärkt werden.

Dr. Joachim Rock, Abteilungsleiter und designierter Hauptgeschäftsführer:

„Das freiwillige soziale Engagement junger Menschen in gemeinnützigen Arbeitsfeldern ist von Haushaltskürzungen bedroht. Dazu darf es nicht kommen. Bevor über neue Pflichtdienste verhandelt wird, ist die Bundesregierung gefordert, ihrer Verantwortung für attraktive Rahmenbedingungen in den bestehenden Diensten gerecht zu werden.“


12.6.2024
Paritätischer Gesamtverband
www.der-paritaetische.de

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 99: Paul Austers Spinne

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 99

 

Paul Austers Spinne

„Er war, so hoffte er, ein mehr oder weniger vernünftiger Mensch, aber in diesen aufgeheizten Tagen wirkte alles, was gegen das Steinewerfen sprach, zunehmend unvernünftig, und wenn schließlich der erste Stein geworfen wurde, würden Fergusons Sympathien dem Stein gelten und nicht dem Fenster.“
(Paul Auster: 4321)

„Wär‘ geil, wenn ihr unsere Pflanzen nicht klauen oder vom Balkon herunterreißen würdet“, hat einer der am meisten von nächtlichem Vandalismus betroffenen Nachbarn auf Zettel geschrieben, die er an seinem zur Straße gelegenen Balkon angebracht hat. Ich habe starken Zweifel an Nutzen und Wirksamkeit dieser Plakataktion. Als würde der gemeine Vandale erst lesen, bevor er sein sinnloses Zerstörungswerk beginnt. Und nach der Lektüre denken: „Mensch, die Leute haben ja eigentlich recht!“ Wenn Vandalen vor ihrem Wüten eine Pause der Besinnung einlegten, wären es keine Vandalen, dachte ich beim Weitergehen. Auch das Anwanzen an die vermeintliche Vandalen-Sprache finde ich peinlich und sinnlos. Der Vandale hat keine Sprache, seine Sprache ist die blinde Zerstörung, seine Haltung ein amorpher Negativismus, der gegen Argumente und vernünftige Einwände perfekt abgedichtet ist. Gegen den Vandalismus ist erst einmal kein Kraut gewachsen. Das einzige denkbare Gegenmittel wären tragfähige Bindungen – an Mitmenschen und das Gemeinwesen. Der Vandalismus grassiert besonders in Quartieren, in denen die Einwohner sich der Gemeinde wenig verbunden fühlen und keine oder nur rudimentäre nachbarschaftlichen Beziehungen existieren. Solche Dinge lassen sich nicht dekretieren und staatlicherseits und von oben einführen. Sonst wären sie nur Sozialtechnik und also ein vergeblicher neuerlicher Versuch eines Brückenschlags. Vandalismus ist ein genauer Indikator für den Grad der Integration beziehungsweise Desintegration, der in einer Gesellschaft herrscht. In einer stark integrierten Gesellschaft sind die Hauptzwecke allen gemeinsam, und das Ziel, das die Allgemeinheit sich setzt, wird für jeden zu einer Forderung. Es müsste eine freie, sozialistische Gesellschaft sein, sonst wäre die Gemeinsamkeit betrügerisch und verlogen. In einer klassengespaltenen Gesellschaft basiert Harmonie entweder auf Manipulation, also dem betrügerischen Vortäuschen gemeinsamer Interessen, oder auf Terror und Gewalt. Der alchimistische Terror zwingt das Widersprüchliche zusammen und hindert den Austrag der Konflikte. Bis sie sich eines Tages umso katastrophaler äußern.  … weiter

(Hinweis: Der Link führt seit Nummer 66 auf die eigene Seite der durchhalteprosa.de )


Clipart oben links von OpenClipart-Vectors auf Pixabay
Bild von Ben Kerckx auf Pixabay


Alle bisherigen Texte von Götz Eisenberg im GEW-MAGAZIN

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 98: Die Bank an Röntgens Grab

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 98

 

Die Bank an Röntgens Grab

„Ich finde, dass meine Generation den Kindern großen Schaden zugefügt hat. Ich meine das Fehlen emotionalen Halts, den die Erwachsenen den Kindern nicht mehr geben können, weil sie selbst ihre Kindheit nachholen. Sie interessieren sich nur noch für ihren eigenen Standpunkt, für ihre Vergnügungen. Überall, wohin man auch blickt, sind die Kinder die Verdammten dieser Erde. Es mag noch eine Menge anderer Verdammter geben, aber die Kinder sind es ganz besonders.“
(Toni Morrison)

Bei Toni Morrison bin ich auch auf folgende Sätze gestoßen: „Es geht natürlich nicht darum, sich in eine wohlige Nostalgie über die guten alten Tage zu versenken – es gab keine guten alten Tage!“ Das ist richtig, und ich stimme dem zu. Aber „Nostalgie“ ist ein dialektisches Ding, das heißt: es gibt auch noch eine andere Seite, die in diesem Diktum von Morrison nicht vorkommt.

Auf die andere Seite bin ich beim Blättern in einem Band mit Briefen gestoßen, die Adorno und Horkheimer sich nach dem Zweiten Weltkrieg bis zum Tod Adornos geschrieben haben. Der fragliche Brief stammt von Adorno und datiert aus dem Jahr 1957. Dort heißt es: „Zum Schluss noch ein Gedänkchen: In allen Bewegungen, welche die Welt verändern möchten, ist immer etwas Altertümliches, Zurückgebliebenes. Das Maß dessen, was ersehnt wird, ist immer bis zu einem gewissen Grade Glück, das durch den Fortschritt der Geschichte verloren gegangen ist. Wer sich ganz auf der Höhe der Zeit befindet, ist immer auch ganz angepasst, und will es darum nicht anders haben.“

Es geht bei diesem Aspekt der Nostalgie, die hier natürlich nicht so heißt, um ein Phänomen, das ich „Differenzerfahrung“ nennen möchte. Dem Realitätsmonopol des Bestehenden kann nur widersprechen, wer die Erinnerung daran bewahrt hat, dass es einmal anders gewesen ist, nicht unbedingt materiell besser, aber anthropomorpher, also menschenförmiger und weniger entfremdet. Nur wer davon noch einen Geruch in der Nase hat, verfügt über einen Vergleichsmaßstand, an der er die Gegenwart messen und gegebenenfalls verwerfen kann. Ist alles, die Menschen inbegriffen, im Bloch‘schen Sinne „gleichzeitig“ ist Schicht im Schacht. … weiter

(Hinweis: Der Link führt seit Nummer 66 auf die eigene Seite der durchhalteprosa.de )


Clipart oben links von OpenClipart-Vectors auf Pixabay
Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay


Alle bisherigen Texte von Götz Eisenberg im GEW-MAGAZIN

 

1 2 3 62