GEW fordert rechtzeitige und verlässliche Planung des Schuljahres

Mitteilung: GEW Bayern

Die chaotische und noch lange nicht abgeschlossene Planung des in knapp drei Wochen beginnenden Schuljahres stößt bei der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft auf Unverständnis und harsche Kritik.

„Wie kann es sein, dass die Ende Juni bekannt gegebenen Lehrerzuweisungen an Haupt- und Mittelschulen im Juli plötzlich nicht mehr gelten, weil es angeblich völlig überraschend 4.000 MittelschülerInnen mehr gibt?“, fragt Gele Neubäcker, Vorsitzende der GEW Bayern.

Schulämter werden aufgefordert, ihre Planungen zu stoppen und Unterricht so zu planen, dass nur der absolut notwendige Pflichtunterricht stattfinden kann.

Das in der Werbung für die Mittelschule so gepriesene breite zusätzliche Angebot zur Förderung aller SchülerInnen gibt es damit nur noch auf dem Papier. Händeringend werden HauptschullehrerInnen gesucht, die kurzfristig einspringen und sich bereitwillig dort einfinden, wo sie gerade gebraucht werden.

Weil es diese offensichtlich nicht in ausreichender Zahl gibt, sollen nun Lehrkräfte, die die Ausbildung für die Realschule erfolgreich abgeschlossen haben, aber an ihrer Schulart nicht gebraucht werden, einspringen. Natürlich nicht mit entsprechendem Einkommen.

Neubäcker: „Von ausreichender oder gar guter Unterrichtsversorgung kann unter diesen Umständen nicht die Rede sein, es geht nur noch um die Verwaltung des Mangels. Auf der anderen Seite stehen auch in diesem Jahr wieder tausende von erfolgreich ausgebildeten LehrerInnen auf der Straße und müssen sehen, wie sie sich über Wasser halten können.
Daher fordern wir im Interesse von LehrerInnen, SchülerInnen, Eltern und allen anderen an Schulen tätigen Personen die politisch Verantwortlichen auf, endlich ausreichend Mittel in die Bildung zu investieren! Gerade Bayern ist vom 2008 bundesweit ausgegebenen Ziel, 7 Prozent des BIP in Bildung zu investieren, meilenweit entfernt. Angesichts dieser Situation sehen wir, die GEW, uns in unseren Positionen bestätigt und wiederholen unsere Forderung nach einer ausreichenden Finanzierung von Schule und Bildung und nach einem schulpolitischen Gesamtkonzept, das nur heißen kann: EINE SCHULE FÜR ALLE!“

Pressemitteilung Nr. 08/2012 v. 22.8.2012
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)
Landesverband Bayern
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80336 München
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