Bildung ist keine Ware!

Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bayern fordert Schließung der privaten FOS in Schweinfurt

Dass an der privaten Fachoberschule in Schweinfurt ein gesamter Jahrgang durch die schriftlichen Abiturprüfungen gefallen ist, ist aus der Sicht der GEW ein unglaublicher Vorgang. Selbst wenn einige Schüler*innen in den mündlichen Prüfungen gerade noch bestehen werden, können sie mit Absolvent*innen der staatlichen Schulen nicht mithalten, was die Noten betrifft.

Dazu Gele Neubäcker, Vorsitzende der GEW Bayern: „Niemand wird auf die Idee kommen, den Schüler*innen selbst die Schuld für dieses Desaster zu geben. Hier hat die Schule versagt, der es offensichtlich nicht gelungen ist, den Schüler*innen die im Lehrplan vorgegebenen Inhalte angemessen zu vermitteln und sie „bei der Stange zu halten“. Aber auch die Schulaufsicht hat versagt. Alle Schulen unterliegen nach Art. 7 Grundgesetz der Aufsicht des Staates, auch private Schulen. In diesem Fall hätte das bayerische Kultusministerium rechtzeitig tätig werden müssen. Die gültige Rechtslage, dass eine Schule sich zwei Jahre „bewähren“ muss, um die staatliche Anerkennung zu erhalten, ist offensichtlich kein ausreichender Schutz für die Schüler*innen.

27 junge Menschen, die, bzw. deren Eltern, viel Schulgeld investiert haben, stehen nun ohne den angestrebten Abschluss da und verlieren, wenn sie ihn nachholen, mindestens ein Lebensjahr. Sie alle haben ein Recht auf Schadenersatz, soweit dieser „Schaden“ überhaupt zu ersetzen ist!“ Weil Bildung keine „Ware“ ist, sondern ein Menschenrecht, sind Privatschulen, die auf finanziellen Gewinn ausgerichtet sind, aus der Sicht der GEW grundsätzlich abzulehnen. Als Sofortmaßnahme fordert die GEW die Rücknahme der Genehmigung der privaten FOS in Schweinfurt, denn diese Schule hat versagt! Die für diese Schulart ausgebildeten Lehrer*innen sind an den staatlichen Schulen zu übernehmen!

Pressemitteilung Nr. 11 / 2013 v. 2.6.2013
Elke Hahn
GEW Bayern
www.gew-bayern.de

 

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