GEW Bayern unterstützt die Forderung bayerischer Schüler*innen zur großen Petition gegen unangekündigte Prüfungen: „Nehmt uns endlich ernst!“
Petition wird am 3. Juli im Landtag beraten – Aktion von Schüler*innen in München
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Bayern ist Erstunterzeichnerin der Petition „Schluss mit Abfragen und Exen“ und unterstützt die berechtigten Forderungen von Beginn an. Innerhalb weniger Monate unterschrieben über 56.000 Menschen diese Petition. www.kurzelinks.de/keineex
Am 6. April 2025 demonstrierten Schüler*innen mit Eltern und Lehrkräften in Nürnberg und in München zahlreich gegen die unangekündigten Tests. Die Petition wurde am 8. April im Landtag an die Vorsitzende des Bildungsausschusses, Frau Dr. Eiling-Hütig (CSU), übergeben. Nun stehen die Forderungen der Schüler*innen am Donnerstag, 3. Juli zur Beratung im Bildungsausschuss des Landtags auf der Tagesordnung.
Die Schülerin Amelie N. aus München fordert in ihrer Petition die sofortige Abschaffung von Stegreifaufgaben (Exen) und Abfragen verbindlich für alle Schularten. Es sind alternative Leistungsnachweise gefragt, für ein Lernen ohne Angst und ohne Bloßstellung.
„Zahlreiche ausgezeichnete Schulen setzen das bereits um. Viele Bundesländer verzichten auf unangekündigte Leistungsnachweise. Die GEW unterstützt das seit Langem. Schülerinnen und Schüler müssen grundlegende Zusammenhänge verstehen und Kompetenzen erwerben. Da passen Abfragen und Exen nicht mehr in unsere Zeit. Wir müssen uns endlich auch in Bayern auf den Weg machen zu einer positiven Lernkultur! Dafür muss jetzt ein deutliches Zeichen von der Politik kommen“, sagte Martina Borgendale, Vorsitzende der GEW Bayern, in München.
Der Erziehungswissenschaftler Prof. Ludwig Haag erklärte auf der Kundgebung im Frühjahr: „Unangekündigte Exen verursachen nachgewiesenermaßen einen höheren Angstpegel. Ein Schulsystem, das auf Ängsten aufbaut, erzeugt kein günstiges Lernklima. Wo im Leben werden sonst noch unangekündigte Leistungen erhoben? Richtig, nirgends!“
„Die Schülerinnen und Schüler werden bis jetzt von der Politik nicht ernst genommen“, so Florian Kohl, stellvertretender GEW-Vorsitzender. Weiter erklärte er: „Es ist wirklich an der Zeit, dass eine Mehrheit der Abgeordneten im Bildungsausschuss über ihren Schatten springt und zu dieser Petition für eine positive Lernkultur eine ‚Würdigung‘ oder ‚Berücksichtigung‘ beschließt. Darüber hinaus wäre es sicher hilfreich, wenn Schüler*innen z. B. auch in einer Sachverständigenanhörung des Landtags zu „Leistungserhebungen in Bayern“ selbst zu Wort kommen.“ Völlig zurecht fordere der Bildungssoziologe El-Mafaalani wirkliche „Partizipation von jungen Menschen bei allen Fragen, die sie betreffen“.
→ Öffentliche Beratung der Petition im Bildungsausschuss des Bayer. Landtags, Maximilianeum, Saal 2 Altbau: Donnerstag, 3. Juli 2025, 9.15 Uhr
→ Kundgebung und Aktion der Schüler*innen, zusammen mit Max Uthoff in München, gegenüber der Staatskanzlei/Pilotystraße: Donnerstag, 3. Juli, 15.00 Uhr
→ Schluss mit Abfragen und Exen! Petition zur Abschaffung unangekündigter Leistungsnachweise in Bayern
2.7.2025
GEW Bayern
www.gew.bayern.de