GEW fordert neue Einstellungspolitik für LehrerInnen
In den letzten Tagen wurden wieder einmal erschreckende Zahlen bekannt. Danach werden im Februar erneut hunderte von erfolgreich ausgebildeten
ReferendarInnen, z. T. mit Bestnoten, ihren Dienst im angestrebten Beruf als GymnasiallehrerInnen nicht antreten können. Sie werden auf der Straße stehen, weil sie angeblich nicht gebraucht werden.
"Wer sich in den Schulen umsieht, merkt schnell, dass sie sehr wohl und ganz dringend gebraucht würden: Übervolle Eingangsklassen, Stundenausfall wegen Krankheit und Fortbildung, zu hohe Unterrichtsverpflichtung, unzumutbare Belastung durch die "Abwicklung" des doppelten Abiturjahrgangs, viel zu wenig Stunden für individuelle Förderung…", stellt Gele Neubäcker, Vorsitzende der GEW Bayern fest. Wie so häufig liegt es wieder am Geld. Die Staatsregierung ist nicht bereit, die für gute schulische Bildung notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen.
Neubäcker: "Bildungsinvestitionen sind gut angelegte Investitionen. Sie tragen dazu bei, dass Chancengleichheit Realität werden kann und alle Kinder und Jugendlichen in den uneingeschränkten Genuss des Menschenrechts auf Bildung kommen. Zusätzlich ersparen gut ausgebildete Jugendliche Folgekosten z. B. für Nachqualifizierungen." Aus diesen Gründen fordert die GEW das sofortige Umsteuern und die Einstellung aller erfolgreich ausgebildeten LehrerInnen, nicht nur zum Februar 2011, sondern auch zum kommenden und zu weiteren Schuljahren, und trotz zurückgehenden SchülerInnenzahlen.
Das Argument, es sei kein Geld da, lässt die GEW nicht gelten. Notwendig ist eine Finanzpolitik, die nicht nur auf die Ausgaben schaut, sondern sich auch um die Einnahmenseite kümmert. Kurzfristig könnte z. B. durch die Einstellung von ausreichend SteuerprüferInnen viel Geld eingenommen werden.
Neubäcker: "Dem "Totschlagargument", es sei kein Geld da, können wir mit unserer Forderung nach einer anderen Steuerpolitik etwas entgegensetzen. Die GEW hat ein alternatives Steuerkonzept erarbeitet und vorgelegt, das kurzfristig umsetzbar wäre, ohne die gut Verdienenden und die "Reichen" über Gebühr zu belasten. Damit wäre ein Bildungssystem, das allen Kindern und Jugendlichen die gleichen Chancen auf gute Bildung gewährleistet, finanzierbar."
PM Nr. 1 / 2011 vom 17.1.2011
Elke Hahn
Geschäftsführerin
GEW Bayern
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