GEW: „Digitalpakt ausbauen und ausweiten“

Politisches Podium der Bildungsgewerkschaft: „Gute Bildung und gute Arbeit in der digitalen Welt“

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mahnt, dass der Digitalpakt Schule ausgebaut und verstetigt sowie auf andere Bildungsbereiche ausgeweitet werden müsse. Lehrende und Lernende müssten endlich mit digitalen Endgeräten ausgestattet, Lernplattformen für die Schulen zur Verfügung gestellt und IT-Administratoren eingestellt werden. Zudem müsse endlich eine stabile digitale Infrastruktur geschaffen werden. „Die nicht ausreichende digitale Ausstattung der Schulen verschärft die soziale Spaltung in der Gesellschaft. Dieser Prozess muss gestoppt werden, die Gesellschaft braucht mehr demokratische Teilhabe aller Menschen an der digitalen Welt“, begründete GEW-Vorsitzende Marlis Tepe die GEW-Forderungen während des Politischen Online-Podiums der Bildungsgewerkschaft „Gute Bildung und gute Arbeit in der digitalen Welt“ am Samstag.

Ansgar Klinger, GEW-Vorstandsmitglied für Berufliche Bildung und Weiterbildung, ergänzte: „Die GEW verkennt nicht, dass sich die Digitalisierung im Bildungsbereich in der Corona-Pandemie entwickelt hat. Doch noch immer klaffen viele Lücken – sowohl bei der Ausstattung als auch beim Datenschutz.“ Zudem hätten Arbeitsverdichtung und Entgrenzung der Arbeit im Bildungsbereich deutlich zugenommen. „Die Lehrenden in den Bildungseinrichtungen haben in der Corona-Krise noch mehr Aufgabenbündel zu ihrer ohnehin großen Arbeitsbelastung aufgebürdet bekommen. Die Entgrenzung von Arbeit und Leben trifft derzeit Lehrende wie Lernende in besonderem Maße“, betonte Klinger.

„Das Lernen in einer digitalisierten Welt schafft neue Herausforderungen und erfordert neue pädagogische und didaktische Konzepte. Digitalisierung sollte nicht dem Prinzip ‚höher, schneller, weiter‘ folgen, sondern qualitativ hochwertig und für Lehrkräfte wie Lernende transparent und gestaltbar sein“, unterstrich Ilka Hoffmann, GEW-Vorstandsmitglied Schule. Die Kommerzialisierung des Bildungsbereichs habe sich in der Corona-Pandemie verschärft und ausgeweitet. Bei der Vielfalt neuer digitaler Lern-Apps und Plattformen ließen sich kommerzielle Angebote häufig nur schwer von nicht-kommerziellen unterscheiden. „Wir brauchen neue Verfahren für mehr Transparenz und einen Lobbycheck“, hob Hoffmann hervor.


27.3.2021
Ulf Rödde
Pressesprecher
GEW-Hauptvorstand
www.gew.de

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