Semestertickets gelten nun bundesweit – Studierendenvertretungen werden mit der Umsetzung vom 9€ Ticket alleingelassen

Bericht: freier zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) e.V.

Das durch die Bundesregierung auf den Weg gebrachte 9€-Ticket ist nun vom Bundestag beschlossen worden. Diese im Entlastungspaket beschlossene Vergünstigung des Regionalverkehrs und die Ausweitung des Tickets auf das gesamte Bundesgebiet begrüßt der fzs als bundesweite Studierendenvertretung ebenso wie viele andere Studierende auch. Mit der Umsetzung werden die Studierendenvertretungen und Studierendenwerke allerdings weitestgehend allein gelassen. Viele Fragen rund um Modalitäten der Rückzahlung und andere Besonderheiten des Semestertickets sind noch nicht geklärt.

„Dass mit der Ausweitung der Semestertickets zur bundesweiten Nutzung Studierende bei der Idee des 9€-Tickets mitgedacht werden, begrüßen wir sehr. Besonders Studierenden, die zwischen verschiedenen Bundesländern pendeln müssen, oder mit ihrem Semesterticket nicht zum Wohnort ihrer
Familie kommen können, kommt dies besonders zugute. Nach der Erprobung durch das „9 für 90″-Ticket, sollte langfristig über eine kostengünstige Ausweitung der Ticketnutzung nachgedacht werden. Für viele Studierende ist Mobilität ein wichtiges Thema und die aktuellen Preise stellen oftmals ein Hindernis dar. Studentische Mobilität würde daher mit einem kostengünstigen und deutschlandweit gültigen Ticket stark gefördert werden“, sagt Marie Müller vom fzs.

„Aktuell herrscht bezüglich der Umsetzung des 9€-Tickets für Studierende noch viel Unklarheit. Die Verträge der einzelnen Semestertickets bieten oftmals zu regelnde Besonderheiten. Teilweise mussten beispielsweise die Semesterbeiträge für das kommende Semester bereits festgelegt werden, so dass eine Rückzahlung durch einen geringeren Preis nicht mehr möglich ist. Für die Umsetzung braucht es darum eine adäquate Unterstützung der Studierendenvertretungen und Studierendenwerke in der Abwicklung der Rückzahlungen, denn sonst droht ein finanzieller und personeller Mehraufwand, der so schlicht nicht zu bewältigen ist. Die Landesstudierendenvertretungen müssen daher von ihren jeweiligen Verkehrsbünden in die Planung eingebunden werden, gleiches gilt für die Einbindung des fzs in weitere Planungen und Gespräche des Verkehrsministeriums“, ergänzt Daryoush Danaii vom fzs.

Leider besteht bei der Umsetzung, insbesondere der finanziellen Abwicklung zur Kostenreduktion, für viele Studierende eine größere Herausforderung. Die vertraglichen Besonderheiten der einzelnen Semestertickets, sowie die teilweise schon fürs Wintersemester festgelegten Semesterbeiträge benötigen eine besondere Berücksichtigung. Die Studierendenvertretungen erhalten derzeit nicht immer die benötigen Informationen zur Abwicklung der Rückzahlungen und sind aufgrund der hohen Bearbeitungszahlungen darauf angewiesen extra Personal einzustellen.


23.5.2022
freier zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) e.V.
Daryoush Danaii, Lone Grotheer, Matthias Konrad, Marie Müller
– Vorstand –
www.fzs.de

 

Ein Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert