„Mit ihren Vorschlägen springt die KMK viel zu kurz!“

Bildungsgewerkschaft GEW zur KMK-Tagung: Lehrkräftemangel und -ausbildung

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) begrüßt den Grundgedanken der Kultusministerkonferenz (KMK), sich sowohl über die Gewinnung von Lehrkräften als auch über die Ausbildung der Lehrkräfte zu verständigen. „Um mehr Menschen für den Lehrberuf zu gewinnen oder in diesem zu halten, müssen sich sowohl die Arbeitsbedingungen in den Schulen als auch die Bedingungen in der Ausbildung der Lehrkräfte enorm verbessern“, stellte Anja Bensinger-Stolze, GEW-Vorstandsmitglied Schule, am Freitag mit Blick auf die Ergebnisse der KMK-Tagung fest. Beides müsse attraktiver werden. „Es geht einerseits um die Reduzierung von Arbeitszeit, kleinere Klassen und die Entlastung der Lehrkräfte von reinen Verwaltungstätigkeiten, umso mehr Zeit für die pädagogische Arbeit zu haben. Andererseits müssen die Ausbildungskapazitäten an den Universitäten ausgebaut sowie bessere Studien- und Ausbildungsbedingungen geschaffen werden. Theorie und Praxis müssen besser verzahnt, die Qualifizierung der Quer- und Seiteneinsteigenden vorangetrieben sowie die Fort- und Weiterbildung gestärkt werden“, betonte Bensinger-Stolze. Weiterlesen

„Schluss mit Hire and Fire – Gesetzentwurf grundlegend überarbeiten!“

Bildungsgewerkschaft zur Kabinettsentscheidung zum Wissenschaftszeitvertragsgesetz

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft fordert eine grundlegende Überarbeitung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG). Medienberichten zufolge hat sich das Bundeskabinett auf den Regierungsentwurf für eine Reform des WissZeitVG geeinigt. „Es ist gut, dass fast zwei Jahre nach Vorlage der Gesetzesevaluation endlich die parlamentarischen Beratungen zur WissZeitVG-Reform starten können. Der vom Kabinett auf den Weg gebrachte Entwurf entspricht aber eins zu eins dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Juni 2023 vorgelegten Referentenentwurf, den nicht nur die GEW, sondern auch SPD und Grüne kritisiert hatten. Schluss mit Hire and Fire in der Wissenschaft – das Parlament muss den Gesetzentwurf so überarbeiten, dass das reformierte WissZeitVG Dauerstellen für Daueraufgaben, verbindliche Mindestvertragslaufzeiten für Zeitverträge und berechenbare Karrierewege in Hochschule und Forschung sorgt“, sagte Andreas Keller, stellvertretender GEW-Vorsitzender und Hochschulexperte. Weiterlesen

„Mehr Professuren und Dauerstellen für Pädagogenausbildung und Bildungsforschung!“

Bildungsgewerkschaft GEW zum „Datenreport Erziehungswissenschaft 2024

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mahnt einen Ausbau der Zahl der Professuren sowie eine Stabilisierung der Beschäftigungsverhältnisse in der Erziehungswissenschaft an. „Das ist eine notwendige Konsequenz aus den Ergebnissen des neuen ‚Datenreports Erziehungswissenschaft 2024‘“, sagte Andreas Keller, stellvertretender GEW-Vorsitzender und Hochschulexperte, während der Eröffnung des 29. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) am Montag in der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Weiterlesen

GEW: „Bundestag muss Gesetzentwurf gründlich überarbeiten“

Bildungsgewerkschaft GEW zum Regierungsentwurf für die 29. BAföG-Novelle

Das Bundeskabinett berät heute über den Regierungsentwurf für die 29. BAföG-Novelle. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat den Bundestag aufgefordert, den Gesetzentwurf gründlich zu überarbeiten. „Trotz steigender Lebenshaltungskosten und explodierender Mitpreise will das Kabinett die Studierenden, Schülerinnen und Schüler mit einer weitere Nullrunde abspeisen und sowohl Bedarfssätze als auch Wohnpauschalen einfrieren. Von den vom Haushaltsauschuss des Bundestags für eine BAföG-Erhöhung bereitgestellten 150 Millionen Euro will die Regierung gerade einmal 61 Millionen abrufen – den Löwenanteil von 89 Millionen soll Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) für die Haushaltssanierung einkassieren. Das darf sich das Parlament nicht gefallen lassen. Es muss den Regierungsentwurf vom Kopf auf die Füße stellen“, sagte Andreas Keller, stellvertretender GEW-Vorsitzender und Hochschulexperte, am Mittwoch in Frankfurt a.M. Weiterlesen

Brandbrief zum Weiterbildungskonzept des Familienministeriums zur Behebung des Fachkräftemangels in Kitas

Ein breites Bündnis kritisiert in einem offenen Brief das „Gesamtkonzept Weiterbildung“ des Familienministeriums und fordert dringend Verbesserungen. Auch die GEW Bayern hat den Brief unterschrieben.

Seit Herbst 2023 führt das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales das „Gesamtkonzept Weiterbildung“ federführend durch. Anlass ist der akute Fachkräftemangel in den Kitas. Über eine modular aufgebaute Weiterbildung sollen gezielt Quereinsteiger*innen angesprochen werden, die dann über die Kurse für die Beschäftigung in bayerischen Kitas qualifiziert werden. Aufeinander aufbauende Module sollen den Aufstieg zur sogenannten „Fachkraft in bayerischen Kindertageseinrichtungen“ ermöglichen. Diese Qualifikation wird aber nur in bayerischen Einrichtungen anerkannt. Dies kritisiert das Bündnis in seinem offenen Brief deutlich. Der Begriff „Fachkraft“ sei überaus gefährlich, weil inhaltlich zur deutlich hochwertigeren klassischen Ausbildung kein Bezug herzustellen sei. Auch die versprochene Anschlussfähigkeit in ein Studium oder in eine klassische Ausbildung wird als „Bauernfängerei“ kritisiert. Die Kurse werden auch nur zu einem Drittel als Ausbildung in Präsenz angeboten. Dadurch fehle die pädagogisch begleitete Praxiserfahrung. Durchgeführt werden die Kurse von freiberuflichen, vom Ministerium zertifizierten Multiplikator*innen, die sowohl lehren als auch die Prüfung inhaltlich gestalten und abnehmen. Das Bündnis kritisiert, dass „keine zentralen Prüfungen nach verbindlichen Standards“ abgenommen werden und die Ausbilder*innen die Ausbildung gegen Bezahlung anbieten und die Prüfung abnehmen. Das Bündnis sieht hier einen Interessenkonflikt. Weiterlesen

„Stark-Watzingers BAföG-Pläne sind Armutszeugnis“

Bildungsgewerkschaft GEW zur 29. BAföG-Novelle der Bundesbildungsministerin

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat die Pläne von Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) für die 29. Novelle des Bundesausbildungsförderungsgesetzes (BAföG) scharf kritisiert. „Die Ministerin will den Studierenden nicht einmal einen Inflationsausgleich zahlen, sondern ihnen eine weitere Nullrunde zumuten. Dabei wissen viele längst nicht mehr, wie sie steigende Lebenshaltungskosten und galoppierende Mieten bezahlen sollen. Damit stellt sich die Bundesbildungsministerin selbst ein bildungs- und sozialpolitisches Armutszeugnis aus“, sagte Andreas Keller, stellvertretender GEW-Vorsitzender und Hochschulexperte, mit Blick auf Medienberichte über die bevorstehende Kabinettsentscheidung zum BAföG. Weiterlesen

GEW: „Für fairen Interessenausgleich statt Arbeitgeberdiktat!“

Bildungsgewerkschaft GEW zu Bericht über eine bevorstehende Einigung beim Wissenschaftszeitvertragsgesetz

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat die Bundesregierung gewarnt, die geplante Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) ohne substanzielle Verbesserungen auf den Weg zu bringen. „Fast ein Dreivierteljahr hat die Bundesregierung über dem WissZeitVG-Referentenentwurf des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gebrütet. Nachdem sich Abgeordnete von SPD und Grünen anfangs von dem Papier distanziert und auf Nachbesserungen gepocht hatten, dürfen deren Ministerinnen und Minister den Entwurf im Kabinett jetzt nicht einfach durchwinken. Der Regierungsentwurf würde dann eins zu eins den Vorstellungen der Bundesforschungsministerin Bettina Stark Watzinger (FDP) sowie der in der Allianz der Wissenschaftsorganisationen zusammengeschlossenen Wissenschaftsarbeitgeber folgen, aber die Interessen der Beschäftigten an Hochschulen und Forschungseinrichtungen ignorieren. Das Kabinett muss das verhindern und einen fairen Interessenausgleich statt eines Arbeitgeberdiktats durchsetzen“, sagte Andreas Keller, stellvertretender GEW-Vorsitzender und -Hochschulexperte, mit Blick auf einen Bericht im Blog des Bildungsjournalisten Jan-Martin Wiarda.

Wiarda zufolge hätten sich die Bundesministerien für Bildung und Forschung sowie Arbeit und Soziales darauf geeinigt, strittige Fragen wie die Befristung promovierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (Postdocs) oder die Lockerung der Tarifsperre dem Parlament zu überlassen. „Dass Bundestag und Bundesrat einen Gesetzentwurf der Bundesregierung ändern können, ist ebenso trivial wie fatal. Wie sollen SPD und Grüne die FDP im Parlament überzeugen, wenn sich Forschungsministerin Stark-Watzinger im Kabinett durchsetzt?

Es wäre eine Bankrotterklärung der Ampelkoalition, wenn der missglückte Referentenentwurf vom Juni 2023 unverändert auf den Weg gebracht würde. Die Abgeordneten von SPD, Grünen und FDP müssen sich jetzt ein Herz fassen und den Gesetzentwurf gründlich gegen den Strich bürsten“, mahnte Keller. Er erinnerte an den Vorschlag der GEW, Postdocs entweder Dauerstellen oder eine verbindliche Zusage zur Entfristung anzubieten, wenn sie festgelegte Kriterien erfüllen. Die Tarifsperre, die Gewerkschaften und Arbeitgebern verbietet, vom Gesetz abweichende Regelungen auszuhandeln, müsse ersatzlos gestrichen werden.


14.2.2024
Ulf Rödde
GEW-Hauptvorstand
www.gew.de

 

Zahl der Schüler und Schülerinnen im Jahr 2022 um 1,9 Prozent gestiegen

Die Zahl der Schüler und Schülerinnen lag im Jahr 2022 bei knapp 11,0 Mio., wobei sich gegenüber dem Vorjahr ein deutlicher Anstieg um 207.000 Schüler und Schülerinnen (1,9 Prozent) zeigt. Ursächlich dafür sind zum einen die gestiegenen Geburtenzahlen, die vor allem Auswirkungen auf die Grundschulen haben. Zum anderen münden aufgrund des Krieges in der Ukraine und sonstigen Zuwanderungen (nicht nur in Folge der Flüchtlingsbewegungen) vermehrt Schülerinnen und Schüler in das Schulsystem. Weiterlesen

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